Cinema Erotica
Tal führte, was die Kameraleute erfreuen würde. Ein Feld zu finden, das man auch aus der Totalen aufnehmen konnte, war eine Bedingung für diesen Drehort gewesen.
Maddie wandte sich an Ben. »Das ist perfekt.«
»Was plant ihr mit meinem Getreide?«
»Wir brauchen es, wenn es reif ist, kurz bevor es geerntet werden kann. Leider kann ich Ihnen nicht mehr darüber sagen, jedenfalls jetzt noch nicht. Betriebsgeheimnis. Der Regisseur will seine Ideen unter Verschluss halten. Er will auch während der Dreharbeiten keine Publicity, denn durch sie würden Gaffer angezogen, und die haben die unangenehme Eigenschaft, ständig im Weg zu stehen. Ich schätze, dass sich der Schaden auf einen Hektar beschränkt. Natürlich zahlen wir den üblichen Preis für die entgangene Ernte; er gehört zu dem Betrag, den wir Ihnen zahlen wollen. Ich habe alles in diesem Vertrag aufgeführt.« Maddie reichte ihm ihren Vertragsentwurf.
»Hört sich gut an. Ich schaue mir den Vertrag später an. Sollen wir jetzt zur Farm fahren?«
Unterwegs erklärte Maddie, was für diesen Drehort gebraucht wurde. Einige Szenen würden sich in der Küche abspielen, andere im Schlafzimmer, im Wohnzimmer und im Bad, sie brauchten Bilder aus dem Melkraum und eine Scheune. In einigen Szenen brauchten sie einen Traktor. Maddie wusste, dass die einzelnen Räume nicht an allen Tagen benötigt wurden und dass sich die Dreharbeiten über einige Tage hinziehen würden. Ben schien darin kein Problem zu sehen.
Sie fuhren zur Home Farm, und Maddie hätte juchzen können vor Entzücken. Von außen zumindest war es genau das, was sie gesucht hatte. Es war eine Farm, auf der gearbeitet wurde, überall herrschte Durcheinander; es gab eine matschige Zufahrt, und hier und da sah sie rostende Maschinenteile oder ganze Maschinen. Neben der Haustür parkte ein Pick-up, und als sie auf den Hof fuhren, rannten Katzen und Hühner davon, und Gänse schnatterten aufgeregt.
Der Hof wurde auf einer Seite von einer großen Scheune aus Stein begrenzt, auf der anderen von verschiedenen Nebengebäuden und Ställen. Auf der dritten Seite stand das Farmhaus, ein weitläufiger, verschachtelter alter Bau. Ben zeigte ihr zunächst das Innere des Farmhauses.
Maddie war neugierig auf das Haus, in dem dieser Mann wohnte, ein Mann, der einen brandneuen und sehr teuren Wagen in verschmutzten Kleidern und dreckigen Gummistiefeln fuhr. Ben führte sie in die Küche, die in einem langen Raum mit niedriger Decke untergebracht war und ins Wohnzimmer überging. Hier war es so unordentlich wie auf dem Hof. Es gab keine einzige freie Fläche; jedes Regal, jeder Tisch und jeder Schrank war mit Rechnungen und Briefen übersät. An einem Ende stand ein großes, durchhängendes Sofa. Die Katzen hatten es benutzt, um ihre Krallen zu schärfen, und an mehreren Stellen hing die Füllung heraus.
Am anderen Ende befanden sich ein gusseiserner Herd und eine Doppelspüle. Die gespülten Teller standen auf einem Abtropfgefäß. Einen Ofen gab es nicht; es sah so aus, als ob Ben ausschließlich den Herd benutzte. Die Küche war nicht schmutzig, nur unordentlich, und Maddie nahm überrascht zur Kenntnis, dass es ihr gefiel, denn dieses Durcheinander verriet ihr, dass es keine Frau in diesem Haushalt gab. Sie empfand schon eine Art Besitzgier, was Ben betraf.
»Gibt es ein Problem, wenn wir hier filmen wollen?«, fragte Maddie. »Die Kollegen wollen wahrscheinlich neu streichen und die Dekoration verändern, oder sie wollen neue Möbel herbeischaffen, oder Ihre eigenen Möbel umstellen.« Sie war zu höflich, um hinzuzufügen: Und sie werden mal gründlich saubermachen wollen.
Ben nickte. »Kein Problem. Nur mein Bruder und ich leben hier, und er besucht gerade das College für Agrarwirtschaft. Nein, Sie können tun und lassen, was Sie wollen.«
Ben führte sie in den Melkraum, in dem mehrere Reihen Melkmaschinen darauf warteten, am Nachmittag wieder eingesetzt zu werden. Der Raum war überraschend sauber. Ben brachte sie zu den Scheunen.
»Wir haben beides – die alten Steinscheunen und die etwas moderneren offenen Scheunen. Welche suchen Sie?«
Maddie erklärte, dass sie die Scheune für eine Liebesszene auf dem Heuboden benötigten, deshalb wäre die alte Scheune besser geeignet.
»Eine Liebesszene auf dem Heuboden? Da könnte ich euch einige Geschichten erzählen. Kann ich zuschauen, wenn ihr das filmt?«, fragte Ben.
Maddie lachte über sein unverhohlenes Interesse. »Wenn Sie Glück haben, sind Sie
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