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Cinema Erotica

Cinema Erotica

Titel: Cinema Erotica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Broussard
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eine dabei, weil sie sie bei der Suche nach den geeigneten Drehorten einsetzte. Sie nickte.
    »Wissen Sie, was Sie zu tun haben?«
    »Nicht wirklich«, sagte Maddie säuerlich. »Ich weiß, was mit Kontinuität gemeint ist, ich weiß nur nicht, wie man sie erreicht und worauf man achten muss. Ich bin ein location manager, keine verdammte Frau für die Kontinuität.«
    »Während Sie für mich arbeiten, werden Sie genau das sein, was ich Ihnen sage«, fauchte Shepherd. Dann rasselte er die einzelnen Aufgaben herunter, die sie für diesen Job benötigte. »Sie müssen immer am Ball sein, denn die Szenen werden nicht nacheinander gedreht. Sie haben zu überprüfen, ob die Szenen schlüssig ineinander übergehen. Die Kleider zum Beispiel, die sind am wichtigsten. Sie müssen darauf achten, dass die Schauspieler dieselben Kleider tragen, wenn es sich um die Fortsetzung der Szene handelt. Die Frisuren, Make-up, und Schmuck müssen übereinstimmen, und die einzelnen Gegenstände haben sich auf ihrem angestammten Platz zu befinden, es sei denn, der Schauspieler hat sie verrückt. Beispiel: Wenn ein Ohrring in einer Szene abgelegt wurde, bleibt er auch in der weiteren Szene weg, falls es sich um eine Anschlussszene handelt, er darf also nicht wieder auftauchen – es sei denn, wir haben gefilmt, dass sie ihn wieder anzieht. Sie müssen sich das alles merken. Machen Sie sich Notizen, schießen Sie Fotos oder was immer erforderlich ist, um den Job gut auszufüllen. Sie müssen akkurat arbeiten. Ich verlasse mich auf Sie. Verstanden?«
    Maddie war nicht sicher, ob sie in diesem Ton angesprochen werden wollte, aber Shepherd hatte sich schon abgewandt und brüllte zwei Männern und zwei Frauen Befehle zu. An den Kleidern sah Maddie, dass es sich um Schauspieler handeln musste. Einer der Männer trug einen mit Schlamm bespritzten Overall und dreckige Gummistiefel, die anderen drei trugen Alltagskleidung.
    Der Kameramann kam auf sie zu und hielt ihr grinsend die Hand hin. Maddie fand ihn auf Anhieb sympathisch; er war der Erste des Teams, der sie begrüßte. Er hatte ein schmales, längliches Gesicht, und Maddie sah, dass sein Körper unter Jeans und gestreiftem T-Shirt schlank und sogar ein bisschen hager war. Er hatte kurz geschorene Haare, und wenn sein Körper einiges zu wünschen übrig ließ, so machte er das durch sein warmes Lächeln wett. Maddie gefiel, was sie sah.
    »Hi. Ich bin Finlay. Nimm Hugh das nicht übel. Hast du schon alle kennen gelernt?«
    Maddie schüttelte den Kopf. »Niemanden, um genau zu sein.«
    »Dann komm mit mir. Wir haben genug Zeit.« Finlay nahm sie an die Hand und führte sie zu einer Gruppe, die zusammenstand. Er stellte sie kurz vor und erklärte, welche Rolle sie bei der Produktion übernommen hatte.
    Maddie nahm sich vor, die einzelnen Namen zu behalten, obwohl sie wusste, dass ihr das oft nicht gelang. Sie war tief beeindruckt von Finlays Fürsorge. Shepherd wäre es egal gewesen, ob jemand sie kannte oder nicht.
    Alle begrüßten sie herzlich, und ihr fiel auf, dass diese ungleiche Gruppe schon nach einem Tag zu einer freundlichen, sich neckenden Gemeinschaft geworden war. Sie fragte sich, ob einige schon öfter zusammen gearbeitet hatten.
    »Hast du eine Kopie des neuesten Drehplans?«, wurde sie von Finlay gefragt, als die Vorstellungen abgeschlossen waren.
    »Ich fürchte nein.«
    »Du kannst meine haben. Ich weiß, wie dieser Dreh abläuft, und später besorge ich mir eine Kopie von Melinda. Wir sind auf Seite sechsundfünfzig. Das ist die Szene, in der sie sich am Labyrinth treffen.«
    Maddie blieb keine Zeit, sich bei Finlay zu bedanken, denn Hugh kam nach einer erhitzten Debatte mit Jeff, dem Beleuchter, zurück und schrie Finlay an, dass er sich gefälligst hinter die Kamera stellen sollte. Die anderen Mitglieder von Besetzung und Technik tauschten Blicke. Man sah ihnen an, was sie von Shepherds Regiestil hielten.
    Der erste Drehtag war wie eine Feuertaufe für Maddie. Sie lernte den Job bei der Arbeit kennen, notierte sich, was an Requisiten wo herumstand, wer wie bekleidet war und wer was in den Händen hielt.
    Sie hielt alles fest, was sich vielleicht in der Fortsetzung der Szene wiederholen könnte, angefangen von den Gummistiefeln, die von den Schauspielern in fünf aufeinander folgenden Einstellungen getragen wurden, bis zu den Gegenständen, die in jeder Szene gleich blieben, zum Beispiel der Ehering einer Schauspielerin. Es war ein nervenaufreibender Job, und Maddie war

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