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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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seinen langen braunen Haaren und dem Gangsterhut. Er war groß, hatte graue Augen und war schlank gebaut, aber muskulös. Vor allem aber gab der ungepflegte Dreitagebart seinem Szene-Look erst den gewissen Pep. Er war ein Vampir und grinste verschmitzt, als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete. »Gefällt dir, was du siehst?« Er stellte mir den Drink hin und lehnte sich erwartungsvoll über die Theke.
    »Ähm … ja, schicker Hut«, meinte ich beiläufig, damit er nicht dachte, ich stünde auf ihn. Das sollte man einem Vampir, auch wenn es anders war, nie zeigen.
    Er zuckte die Schultern und machte sich daran die anderen Gäste zu bedienen, als ich ihn fragte: »Woher weißt du, dass ich den nicht bezahlen muss?«
    Er streifte die Haare nach hinten und entblößte ein Mikro am Ohr.
    »Alles klar«, sagte ich und beobachtete ihn eine Weile bei der Gästebedienung. Normalerweise brauchte man für die Menge an Leuten mehrere Arbeitskräfte, aber dieser hier arbeitete den gesamten Floor alleine ab. Bemerkten die Leute denn nicht, dass er sich teilweise mit übermenschlicher Schnelligkeit bewegte, oder waren die wirklich so blau? Mir fiel es jedenfalls auf und es machte mich nervös. Andererseits sorgte das typische Discolicht dafür, dass seine Bewegungen abgehackt wirkten, und schon bekam man es nicht mehr mit. Ich kehrte der Bar den Rücken und lehnte mich an die Theke, um die Menschen zu beobachten. Sie waren ganz normal gekleidet und nicht, wie befürchtet, im Swingeroutfit. Die Vampire waren äußerlich schwer von ihnen zu unterscheiden, dafür war ihre Atmosphäre aber eine andere. Jeder Vampir strahlte eine gewisse Energie aus, die man am ganzen Leib spüren konnte. Manchmal war es nur ein leichtes Prickeln, und manchmal war es, als fasse man in eine Steckdose. Diese Wirkung hatten Vampire jedoch nur bei paranormalen Wesen, wozu ich definitiv gehörte, und dem Energieniveau nach zu schließen, waren hier verdammt viele Vampire. Während ich die Gäste beim Tanzen, Herumfummeln, Knutschen und … igitt, da trieben es sogar zwei in der Ecke … beobachtete, sprach mich niemand an, was ich meinem unspektakulären Outfit zuschrieb. Es war eine angenehme Abwechslung, mal nicht angebaggert zu werden, denn normalerweise – und das ist absolut nicht überheblich gemeint –konnte ich mich vor Bewerbern kaum retten. Diese Männer hier waren wohl alle ziemlich oberflächlich, sodass ich in Ruhe meinen Caipirinha genießen konnte.
    Eine halbe Stunde, zwei Drinks und eine Zigarette später reichte es mir allerdings. Will hatte nur kurz etwas erledigen wollen, aber kurz war für mich anders. Als ich mir einen Weg durch die
    Menge bahnte, fiel mir auf, dass ich nicht mehr ganz gerade lief. Ich war zwar nicht betrunken, aber anscheinend leicht angeheitert. Ich begab mich in die zweite Etage zu den Büroräumen und klopfte ungeduldig an die Tür.
    Ein hochgewachsener, grimmig aussehender Vampir machte auf und ließ mich vorbei. Er führte mich an mehreren leer stehenden Büroräumen vorbei und begleitete mich bis zu Wills Bürotür. Es war allerdings nicht Will, der mich willkommen hieß, sondern Max, sein Stellvertreter.
    »Hey Cherry, wie geht‘s dir?«, begrüßte er mich und kam um den langen Marmortisch herum, der den Großteil des Raumes einnahm. Max war klein, schlank und braunhaarig und sah deshalb für Außenstehende wie das typische Opfer aus. Sein wahres Alter hatte er mir noch nicht verraten, aber dem Prickeln nach zu urteilen war er ein ernst zu nehmender Gegner. Das Haar hatte er sich unordentlich in alle Richtungen gekämmt, es sah aber dennoch gewollt aus, und sein Gesicht war aufgeschlossen und freundlich. Das einzig Auffällige an ihm waren seine Augen. Silberfarben mit grünen Pünktchen gesprenkelt, für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Max war einer der wenigen, die von meiner Anomalie wussten, und er zog mich gerne damit auf.
    Er umarmte mich kurz, was mich immer wieder überraschte, weil Vampire nicht sonderlich auf Körperkontakt stehen, Sex und Blutsaugen natürlich ausgenommen. Er ging zu einem Beistelltisch, auf dem sich jede Menge Sorten von Whisky befanden.
    »Abgesehen davon, dass irgendjemand nach meinem Leben trachtet, ganz gut.«
    Er schenkte sich ein und bot mir auch ein Glas an, doch ich wehrte ab. »Ich hab heute schon genug getrunken, danke.«
    »Man riecht‘ s«, sagte er trocken und kippte den Whisky auf ex. »Also, was führt dich hierher? Wurdest du belästigt?«
    »Ganz im

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