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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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verstaute ich auf dem Rücksitz, dann fuhr ich los. Während der Fahrt überlegte ich, was ich noch an Lebensmitteln gebrauchen könnte. Da mir aber nichts Wichtiges einfiel, fuhr ich schnurstracks zu Will.
    Es war dreiviertel sieben, als ich ankam, und die Sonne war fast untergegangen. Am Tor begrüßte mich Toni und ließ mich passieren. Anders als in den Filmen müssen Vampire nicht unbedingt warten, bis es vollkommen dunkel ist; sobald die Sonne schwächer wird, können die starken unter ihnen durchaus aus ihren Verstecken kommen. Und da Wills Männer das Anwesen ja vor feindlichen Vampiren schützten sollten, machte es wenig Sinn, sich erst vor das Tor zu stellen, wenn die anderen schon wach waren. Trotzdem gönnten sich die Wohlhabenden, wie Will zum Beispiel, gerne mal ein längeres Schläfchen. Die Haustür war abgeschlossen und das Erdgeschoss leer, Will schlief also noch. Ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, was Max bei seinem gestrigen Treffen herausgefunden hatte. Mir war vorhin erst eingefallen, dass er ja einen Informanten treffen wollte. Ich brutzelte mir vier Eier und toastete zwei Scheiben Schwarzbrot. Dann schnippelte ich Zwiebeln und Tomaten in kleine Würfel und streute sie über den Teller.
    Ich war erst halb mit dem Essen fertig, als Will die Treppe hoch kam. Er hatte wohl gerade mit jemandem telefoniert oder gesimst, weil er an seinem Handy herumdrückte und es dann aufs Sofa warf. Er kam in die offene Küche und setzte sich mir gegenüber.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte ich und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Iss erst mal auf«, antwortete er und starrte aus dem Fenster.
    Oh, oh, das klang gar nicht gut! Ich schlang den Rest, so schnell ich konnte und ohne zu ersticken, herunter und schob den Teller schließlich beiseite. »Also?«
    »Er hat sich gestern mit dem Informanten in einer Para-Bar getroffen.«
    »Einer was?«
    »Einer Bar für paranormale Geschöpfe.«
    »Du meinst außer Vampiren? So was gibt’s?«
    Er sah mich ungeduldig an. »Würdest du mich bitte aussprechen lassen?«
    »Tschuldige.«
    »Jedenfalls hat er sich seither nicht mehr gemeldet.«
    Ich schluckte.
    »Eben hat mich ein Mitarbeiter vom Drake angerufen. Dort hat er sich auch nicht blicken lassen.«
    Ich konnte nicht sprechen, denn meine Kehle war wie zugeschnürt. Bilder eines geköpften, verschrumpelten Max schwirrten in meinem Kopf herum.
    »Ich muss noch heute in diese Bar und herausfinden, wo er steckt, und ich möchte, dass du mich begleitest.«
    »Ach«, sagte ich und sah mehr als überrascht aus.
    »Spar dir deinen Kommentar und zieh dich einfach um.«
    Ich presste die Lippen aufeinander, weil es da einige Dinge gab, die ich zu gerne gesagt hätte. Zum Beispiel, dass ich von Anfang an meine Hilfe angeboten hatte, und er sie erst benötigte, wenn es womöglich schon zu spät war. Oder dass ihm an meiner Sicherheit wohl doch nicht so viel lag, wenn er mich in eine – wie war das noch gleich? – Para-Bar mitnahm, wo es von unheimlichen Kreaturen nur so wimmelte. »Schwebt dir irgendetwas Bestimmtes vor?«, fragte ich und deutete in einer ausladenden Geste auf meinen Körper.
    »Zieh dich schick, aber trotzdem bequem an, falls es ungemütlich wird.«
    Ich wollte aufstehen und stoppte mitten in der Bewegung. »Rechnest du damit, dass wir angegriffen werden?«
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wirkte erschöpft, obwohl er gerade erst erwacht war. Eine erschreckend menschliche Geste. Als er sah, dass ich ihn beobachtete, ließ er seine Hand abrupt sinken und machte ein emotionsloses Gesicht. »Sicher ist sicher.«
    Nun, wenn er vor mir den harten Vampir geben musste, dann bitte sehr! Ich verschwand in meinem Zimmer und war zwanzig Minuten später wieder in der Küche. Die lockigen Haare waren zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden und schwangen bei jedem Schritt hin und her. Make-up hatte ich keins aufgetragen, dafür viel Wimperntusche und knallroten Lippenstift. Zu meinen schwarzen Röhrenjeans trug ich schwarze Absatzstiefel. Sie waren nur fünf Zentimeter hoch, für mich also nicht unbequemer als flache Schuhe. Um nicht allzu dunkel zu erscheinen, wählte ich ein knallrotes, eng anliegendes Oberteil, das so weit ausgeschnitten war, dass ich keinen BH darunter tragen konnte. Ich trug nicht gern tiefe Ausschnitte, das überließ ich Stacy, heute aber wollte ich von meinem Waffenarsenal ablenken, das sich in meinen Stiefeln verbarg. Ich hatte zwei monströse Silbermesser bei mir, die nur in die Stiefel

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