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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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große und kräftige Frau. Entgegen ihrem äußeren Erscheinungsbild war sie jedoch zärtlich und liebreizend. Sie hatte immer frisch gebackenen Kuchen bereit, war super höflich und, ich glaube, ich hatte sie noch nie schlecht gelaunt gesehen. Ich betrat die Wohnung und wäre beinahe wieder rückwärts geflüchtet, denn ein schwerer Geruch von Parfüm lag in der Luft. Fast zu viel für meine empfindliche Nase.
    Auch Stacy roch es. »Puh, was ist denn hier passiert?«
    Nachdem ich Rocky sanft, aber bestimmt von mir geschoben hatte, flüchtete er in den Regen hinaus. Da konnte ich meinen ,Hundebruder‘ verstehen, es war wirklich kaum auszuhalten.
    Evelyn schenkte uns ein entschuldigendes Lächeln. »Es war ein Geschenk von Richard, und das musste ich doch ausprobieren.«
    »Aber nicht an der gesamten Einrichtung, Mama, und wo ist er überhaupt?«, fragte Stacy und küsste sie auf die Wange.
    Richard war Evelyns Lebensgefährte, aber nicht Stacys leiblicher Vater, den sie seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr gesehen hatte. Ich wusste, dass das Verhältnis der beiden nicht immer perfekt war, schon weil Richard überhaupt nicht mit Stacys freizügiger Art klarkam, aber ihrer Mutter zuliebe duldeten sich die beiden wenigstens.
    Evelyn nahm mir die nasse Jacke ab, hängte sie an die Garderobe und holte Rocky wieder herein. »Er ist in seinem Motorclub, wie immer.«
    Während Stacy in ihrem Zimmer verschwand, geleitete mich Evelyn an den Esstisch und servierte Kaffee und Kuchen. Heute gab es Sahne-Kirsch-Kuchen. »Ich nehme an, Stacy hat bei dir übernachtet?«, fragte sie und schnitt den Kuchen an.
    »Oh, hat sie nicht Bescheid gesagt?«, fragte ich schuldbewusst, weil ich wusste, wie sehr sich Evelyn Sorgen machte, wenn sich ihre Tochter nicht meldete. So durcheinander wie Stacy gestern gewesen war, hätte wenigstens ich daran denken können.
    »Ich habe gestern mehrmals bei dir angerufen und sogar eine Nachricht auf deinem Anrufbeantworter hinterlassen«, fuhr sie fort und legte mir ein großes Stück auf den Teller.
    »Oh ja, wir waren bei einem Freund.«
    Sie schenkte mir ein warmes Lächeln. »Deinem Freund?«
    »Nein, nein, nur ein … Freund.«
    Der Blick, den sie mir zuwarf, sprach Bände. Ich musste lächeln.
    »Und wie heißt dein nur Freund?«
    »William, und er ist wirklich nur einer.«
    »Klingt geheimnisvoll.«
    Ich wusste nicht, warum sie sich so für Will interessierte, und war froh, als Stacy die Treppe heruntergepoltert kam und das Gespräch unterbrach.
    »Hier sind deine Sachen«, sagte sie und warf mir einen Plastikbeutel mit Inhalt zu. Dann gesellte sie sich zu uns und goss sich Kaffee ein.
    »Lust, heute Abend ins Kino zu gehen?«, fragte Stacy dann nach der dritten Tasse Kaffee.
    Wenn ich bei den Hoffmanns war, verging die Zeit immer rasend schnell. »Du weißt, dass ich lernen muss«, sagte ich.
    »Was dir auch nicht schaden könnte, Fräulein«, fügte Evelyn, an ihre Tochter gewandt, hinzu.
    Stacy warf ihr einen schrägen Blick zu. »Ich bin nicht so ein Nullpeiler wie Cherry, ich komme auch ganz gut ohne zurecht.«
    »Hey!«, rief ich empört und boxte ihr gegen die Schulter.
    Stacy lachte, doch als ihre Mutter den Tisch abräumte und zum Abwaschen in der Küche verschwand, wurde sie schlagartig wieder ernst. »Ich will heute Nacht nicht alleine sein.«
    Ich hatte wirklich Mitleid mit ihr. »Hör mal, ich würde dich wirklich gern wieder mitnehmen, aber ich glaube nicht, dass Will das gefallen würde.«
    »Ich weiß … Es ist nur …«
    Mir kam eine Idee. »Was hältst du davon, vorübergehend bei mir einzuziehen?«
    Sie sah mich unschlüssig an.
    »Ich werde noch eine Weile bei Will wohnen, meine Bude steht also ohnehin leer. Außerdem weiß Fabio nicht, wo ich wohne, er könnte dich also nicht belästigen.«
    »Okay, ich meine, wenn du nichts dagegen hast.« Sie atmete erleichtert auf.
    »Sorge nur dafür, dass meine Pflanzen nicht eingehen, ansonsten gehört sie dir.« Ich warf ihr den Schlüssel zu und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass die Küchentür halb offen stand und Evelyn uns beobachtete. Ich lächelte ihr zu, und sie lächelte zurück, dann wusch sie weiter ab. Es war achtzehn Uhr, als ich Stacy noch schnell erklärte, wie sie meine Dutzende von Pflanzen zu gießen hatte. An meiner Küchentür hing ein Gießkalender, den sie einfach abarbeiten sollte.
    Dann verabschiedete ich mich mit dem Versprechen, mich heute Abend zu melden. Die Plastiktüte mit den nassen Sachen

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