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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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verzweifelt.
    »Cherry, das ist nicht mein Problem. Tatsache ist, dass du sie unerlaubt in mein Heim gebracht und unser Geheimnis verraten hast.«
    Normalerweise konnte er seine Machtaura auf Sparflamme halten, sodass man ihn glatt mit einem gewöhnlichen Vampir verwechselte. Jetzt aber war er so wütend, dass sie vibrierend um seinen Körper waberte und schimmerte und glänzte. Es war schwer zu beschreiben, denn als Paranormaler sieht man eine Aura nicht wirklich. Man spürt sie mit anderen Sinnen und sieht sie vielmehr vor dem geistigen Auge. Als hätten wir Paras einen zusätzlichen Sinn, der uns diese Sichtweise ermöglichte. Will schrie nicht, aber die knisternde Energie um ihn herum sprach Bände. Ich verspürte den starken Drang zurückzuweichen, nur um mich außerhalb seines Machtkreises zu bringen, aber ich widerstand dem Impuls, wenn auch zitternd vor Anstrengung. »Was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    Er atmete einmal ausgiebig ein und aus, um sich zu beruhigen. Und tatsächlich wurde seine Aura etwas schwächer. »Das ist mir egal, Hauptsache sie verschwindet. Du hast sie hierher gebracht, also ist sie dein Problem.«
    Langsam schlotterten mir die Knie. Wenn ich seiner Aura noch länger ausgesetzt war, würde ich zusammenbrechen. »Alles klar«, sagte ich und versuchte möglichst einsichtig zu klingen – Hauptsache er beruhigte sich. »Aber erlaube mir, sie noch heute Nacht hier zu behalten.« Er wollte etwas erwidern, doch ich fuhr fort. »Ich verspreche dir, alles zu tun, was du willst. Du kannst jeden Gefallen von mir verlangen, nur lass sie mich heute Nacht hier behalten. Bitte Will, sie ist meine einzige Freundin.« Als ich Gefallen sagte, hatte ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Nur diese Nacht. Und dann bist du mir einen Gefallen schuldig?«, hakte er nach.
    »Ja, wenn dich das glücklich macht«, antwortete ich seufzend. Ich war jetzt schon gespannt, wo das hinführte.
    »Hand drauf«, sagte er und streckte mir seine entgegen.
    Ich wollte locker einschlagen, aber als ich seine Handfläche berührte, ließ er seine Schutzschilde fallen, und ich brach in die Knie.
    Sofort zog er seine Aura zurück. »Entschuldige«, sagte er, klang aber nicht ganz aufrichtig.
    Ich ließ mir aufhelfen und sah ihm in die Augen. Arschloch! Das hatte er mit Absicht getan. Er rief jemanden aus seiner Sicherheitsfirma an und verlangte nach Informationen über Fabio und Tom.
    Da unser Gespräch offensichtlich beendet war, ging ich ohne ein weiteres Wort nach oben und setzte mich Stacy gegenüber.
    »Ich hab zehn verpasste Anrufe«, sagte sie und hielt mir vorwurfsvoll das Handy hin, als wäre es meine Schuld.
    »Dann ignoriere ihn, was soll er schon tun?«
    »Mich töten?«
    Ich lachte. »Er tötet dich doch nicht, weil du ihn ignoriert hast. Glaub mir, auch Vampire haben ihre Gesetze.«
    »Wenn du meinst.« Das schien sie soweit zu beruhigen, dass ihr etwas anderes auffiel. »Du siehst ganz schön mitgenommen aus. Ihr habt doch nicht …«, fragte sie mit einem anzüglichen Grinsen.
    »Es ist nicht jeder so notgeil wie du. Aber du kannst ihn gerne haben, er ist in seinem Schlafzimmer.« Das sagte ich laut, weil ich mir sicher war, dass er es hörte.
    Stacy lächelte, als würde sie es ernsthaft in Erwägung ziehen.
    Wir verschwanden in meinem Zimmer und zogen meine Pyjamas an. Ich gab ihr einen rosafarbenen und wählte selbst einen himmelblauen. Dann alberten wir ein wenig herum, nahmen uns Chips und Schokolade aus der Küche und pflanzten uns vor den Fernseher. Nach den heutigen Ereignissen konnte keiner von uns wirklich schlafen, da konnten wir uns genauso gut einen Film anschauen. Wir guckten Wes Cravens Dracula, und als van Helsing gerade einen Vampir tötete, waren wir so sehr darauf konzentriert, ihn anzufeuern, dass wir Will erst bemerkten, als er neben dem Sofa stand. Er schaute zum Fernseher, dann auf unsere Aufmachung und schließlich zu den Chipstüten.
    Ich wollte schon aufspringen und sauber machen, weil ich erwartete, dass er sich um seine teure Designercouch sorgte, doch er tat etwas sehr Unerwartetes. Er lachte und wünschte uns eine gute Nacht. Dann ging er.
    »Ist ja doch ganz nett«, bemerkte Stacy.
    Ich warf Will noch einem Blick hinterher, zuckte die Achseln und wandte mich wieder dem Film zu.

Kapitel 5
    Ich wusste nicht, wann wir schlafen gegangen waren, nur dass ich neben Stacy erwachte und hundemüde war. Der Wecker klingelte seit einer Minute und hatte sich von einer angenehmen

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