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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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nur eine zerrissene Hose, und sein schlanker nackter Oberkörper war mit Blut beschmiert.
    »Ah, endlich«, sagte der Mann auf dem Sessel mit italienischem Akzent. Er klatschte einmal in die Hände und grinste erfreut. Ich kannte ihn nicht, hatte ihn noch nie gesehen, auch wenn meine Sicht langsam klarer wurde. »Ich habe dich erwartet, amore. Sieh mal Will, wer hier ist!«, sagte er zu dem schwarzhaarigen Mann. Will? Ich kannte einen Will.
    Der schwarzhaarige Mann sah zu mir auf. Sein gesamtes Gesicht war entstellt, klaffte von hässlichen Wunden und war blutverschmiert. Er stöhnte, als er mich sah, dann senkte er den Kopf. Ich schaute wieder zum Anzugmann. Als er meinen teilnahmslosen Gesichtsausdruck sah, seufzte er.
    »Wie viel habt ihr ihr gegeben?«
    »Eine Dosis, Meister«, sagte einer neben mir.
    »Nein, nein, nein! Ich wollte sie bei vollem Bewusstsein haben, so macht es doch gar keinen Spaß!« Er schritt auf mich zu, langsam und katzenhaft, als sei er auf der Jagd.
    Der Mann neben mir ließ mich los und entfernte sich ein paar Schritte, der andere tat es ihm gleich. Ich schaute zum Anzugmann auf. Er war mir so nah, dass sich unsere Oberkörper berührten. Seine Augen waren wundervoll. Haselnussbraun und schimmernd, wie flüssiges Karamell. Ein Schauer durchfuhr mich, was nicht an der kühlen Temperatur lag. Langsam fuhren seine Fangzähne aus, dann ritzte er sich damit die Unterlippe und senkte den Kopf zu einem Kuss. Die ganze Zeit über schaute er mir in die Augen und ich in seine. Ich war wie gefangen. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen, doch ich zuckte nicht zurück oder wehrte mich. Ich stand einfach nur da und wartete, was als Nächstes geschah.
    Es geschah auch etwas. Als ich nämlich das Blut auf seiner Lippe ableckte, war es, als würde ich aus einem tiefen Traum gerissen. Meine Gedanken wurden klarer, die Sicht wieder scharf, und die Erinnerungen kehrten mit einem Ruck zurück. Ich blinzelte zu ihm auf – und griff an. Doch bevor ich meinen Arm auch nur in die Nähe seines Körpers brachte, war er längst außer Reichweite. Das musste Viktor sein!
    Er grinste und schaute mich lüstern an.
    »Ich mag aufbrausende Frauen. Dich zu brechen, wird mir ein Vergnügen sein.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Fabio und Tom standen hinter mir und blockierten den einzigen Ausgang. Jetzt erkannte ich sie wieder. Der gefesselte Mann auf dem Boden war Will, und Max – Gott, der arme Max! – hing schlaff in den Ketten. Moment mal, wo waren Andre und die Dutzend Männer? »Dir hab ich also den Killer zu verdanken«, sagte ich und schaute mich beiläufig um. Keine Spur von ihnen. Ich wägte meine Chancen ab, doch es waren zu viele, als dass ich sie überwältigen konnte. Mal überlegen. Meine SIG lag wohlbehütet zu Hause, wo sie mir sehr viel nützte, und meine Silbermesser steckten in den Stiefeln. Doch ehe ich das Kleid aufgerafft und eines davon gezogen hätte, wäre ich längst tot. Meine Chancen standen also eins zu einer Million. Bei dem Wort ,Killer‘ runzelte er die Stirn.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst, amore.«
    Ich stemmte die Hände in die Hüfte. »Du hast also keine fünfzigtausend Euro Kopfgeld auf mich angesetzt und mir vor drei Tagen einen Killer vorbeigeschickt?«
    Er sah mich ratlos an und sah absolut glaubwürdig aus.
    Trotzdem sagte ich. »Du lügst.«
    Er breitete versöhnend die Hände aus. »Was kann ich tun, um dich von meiner Unschuld zu überzeugen?«
    »Lass sie gehen.« Ich deutete auf Will und Max.
    Viktor lachte und lachte, bis ihm rosa Tränen kamen. »Du amüsierst mich, amore. Ich werde sehr viel Spaß mit dir haben.« Er kam wieder näher, ich wich zurück.
    »Wie kommst du darauf, dass ich mich so einfach nehmen lasse?« Dass er sich seiner Sache so sicher war, gefiel mir nicht.
    Als er vor Will stand, blieb er stehen. »Weil deine Freunde sterben werden, wenn du dich weigerst. Obwohl der da …«, er trat Will in die Seite und wich aus, als dieser Blut spuckte, »sowieso sterben wird. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen.«
    Ich schaute zu Will und konnte mir nicht erklären, was dem mächtigen Meistervampir so zu schaffen machte. Scheiße, er war einer der stärksten, die ich kannte. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Das würdest du wohl gerne wissen, nicht wahr? War ganz schön dumm von ihm, hier einfach so hereinzuplatzen. Vier gegen einen – er hatte keine Chance.«
    Will war also alleine gekommen. Das hieß, dass

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