Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
meiner besten Freundin getötet, du verdammter Hurensohn. Dafür wirst du bezahlen«, schwor ich.
    Er lächelte nur.
    »Bevor wir anfangen«, sagte Viktor und wandte sich an die Hexe Tabea, »möchte ich, dass du unseren Gast aufweckst. Nicht, dass er die ganze Show verschläft.«
    Tabea schnipste mit den Fingern, und Will bewegte sich. Als er den Kopf hob, waren die Verletzungen verschwunden, aber sein Gesicht war immer noch voll von getrocknetem Blut. Er machte komische Bewegungen, als hätte er große Schmerzen oder als kämpfe er dagegen an. Er sah mir in die Augen und versuchte, mir etwas mitzuteilen, nur wusste ich nicht was. Ich war noch nie gut darin gewesen, in Gesichtern zu lesen, und nun wurde es mir vielleicht zum Verhängnis. Wo ist Andre?, hätte ich am liebsten gefragt, doch stattdessen schaute ich weg. Alles andere wäre auch auffällig geworden. »Dürfen Waffen benutzt werden?«
    »Sofern du hier etwas Brauchbares findest, bitte. Sieh dich ruhig um.«
    »Nicht nötig, ich hab mein eigenes Spielzeug dabei.«
    Viktor fauchte, als ich ein Silbermesser aus meinem Stiefel zog. Zum ersten Mal sah ich, was sich hinter seiner hübschen Maskerade verbarg. Sein Gesicht fiel ein, und weiße Knochen traten hervor. Die Fangzähne fuhren aus, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Durchsucht sie, habe ich gesagt. Bringt sie ohne Silberwaffen hierher, verlangte ich, und was sehe ich?«, brüllte er.
    Fabio zuckte unter seinem Gebrüll zusammen. »Verzeiht, Meister!«
    »Schweig!« Viktor sah mich lange an, dann, ganz langsam, füllte sich sein Gesicht wieder mit Leben, und seine Fangzähne fuhren ein. Binnen Sekunden war er wieder makellos und schön. »Du gewinnst mit seinem Tod.«
    Ich schluckte. Dass ich Fabio gleich töten musste, hatte ich nicht erwartet. Ich hatte noch nie einen Vampir getötet und Fabio schien mir keiner von der schwachen Sorte zu sein. Na, schön.Ich leckte mir über die trockenen Lippen und knackte die Fingerknöchel. Als ob das etwas bringen würde! Ich begann, den Vampir zu umkreisen, immer darauf bedacht, außerhalb der Reichweite seiner Arme zu bleiben. Er tat nichts. Stand ganz still da und schaute geradeaus. Arrogantes Arschloch! Ich holte mit dem Arm aus und versuchte, ihm das Silbermesser in den Rücken zu stoßen. Er drehte sich blitzschnell unter meinen Arm hinweg und packte zu. Ich hörte ein widerliches Knacken, als er mir den Arm verdrehte. Mit Verspätung setzte dann auch der Schmerz ein. Ich schrie und ließ das Messer fallen. Mein rechter Arm hing schlaff und nutzlos herunter. Trainieren sollte ich, hatte Will gesagt. Mir meine Schnelligkeit zunutze machen. Hätte ich mal auf ihn gehört!
    »Lass sie ja ganz«, meinte Viktor und bedeutete uns fortzufahren.
    Mit der Linken konnte ich nicht angreifen, ich hatte keine Kraft mehr in dem Arm. Trotzdem holte ich zum Schlag aus – der leider absolut ins Lehre ging.
    »Mann, du kannst ja überhaupt nicht kämpfen«, meinte Fabio.
    Das stimmte, und ich war auch nicht stärker geworden, wie ich gehofft hatte. Offenbar war ein Tropfen Vampirblut doch nicht genug, um an Stärke zu gewinnen. Warum war man immer erst hinterher schlauer? Fabio tauchte hinter mir auf und schlug mir auf den Hinterkopf. Ich ging nicht zu Boden, taumelte aber. Ich bekam das Silbermesser zu fassen und drehte mich, als er sich bedrohlich
    über mich beugte. Das Messer erwischte ihn am Bauch, aber nicht tief genug. Blut spritzte auf mein Ballkleid, und Fabio ließ einen Klagelaut hören. Mitten im Dreh verhedderte ich mich allerdings im Saum und landete auf dem Popo. So saß ich da und schaute zu ihm auf, das Messer noch in der Linken. Er krümmte sich zusammen, und von der Schnittwunde stieg Rauch auf, als hätte ich ihn mit einem glühenden Eisen gebrandmarkt. Allmählich verstand ich, warum sie Silber so verabscheuten. Ich sah, wie sich die Wunde bereits schloss und rappelte mich auf. Ich musste ihn angreifen, solange er noch verwundet war. Ich überlegte nicht, handelte instinktiv und warf ihm das Messer in die Brust. Einen Moment schien jeder im Raum den Atem anzuhalten – auch die Nichtatmenden. Dann zog er sich das Messer aus der Brust. Eine Blutfontäne schoss aus der Wunde und spritzte mir ins Gesicht. Fabio starrte mich fassungslos an. Er brach in die Knie und drückte mit beiden Händen auf die Wunde. So kniete er eine Weile, die Hände auf das rote Loch gepresst. Man sah den roten Lebenssaft durch seine Finger sickern, und plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher