City of Death - Blutfehde (German Edition)
Vampir in der Eingangstür und schoss Suggar von hinten in den Rücken. Er hatte keine Zeit zu reagieren und sackte in sich zusammen. Sekunden später begann er zu verwesen.
Sein Mörder war niemand Geringerer als Tom, der die Haustür schloss und Evelyn befahl, Platz zu nehmen. Sie setzte sich auf die Couch und lächelte mich verträumt an. Tom nahm die Waffe des toten Suggar an sich. Dann schlenderte er auf mich zu und drängte mich in Richtung Kellertreppe. »Nach dir«, sagte er höflich und schubste mich hinunter.
Ich konnte mich gerade noch am Geländer festhalten, sonst wäre ich hinuntergestürzt. Ich gelangte in einen stockdunklen Raum und wusste, dass mich ein Albtraum erwarten würde. Meine Füße stießen gegen etwas Weiches. Aller Wahrscheinlichkeit nach Smoke.
»Cherry, Cherry«, hörte ich Fabios Stimme in der Dunkelheit. »Du warst beim letzten Mal so schnell weg, ich konnte mich gar nicht richtig verabschieden. Ziemlich unhöflich, findest du nicht?« Eine Hand erschien aus dem Nichts und traf mich im Gesicht. Es war nur ein einfacher Schlag mit der flachen Hand gewesen, doch mir war, als hätte mich ein Pferd getreten. Ich sah Sterne und ging zu Boden. Tom lachte. Einen Moment konnte ich mich nicht bewegen, nicht sprechen und nicht denken. Nur die Schmerzen in meiner linken Wange, die sich langsam im Gesicht ausbreiteten, waren wichtig. Dann wurde das Licht angeknipst, und ich kniff die Augen zusammen. Das grelle Licht tat weh.
Als sich meine Augen daran gewöhnt hatten, öffnete ich sie vorsichtig und sah mich um. An den Wänden links und rechts, klebte Blut, jede Menge Blut. Kisten, Fahrräder und anderes Zeugs lagen im ganzen Keller verteilt, als hätte ein Kampf stattgefunden. Sogar Farbeimer waren umgekippt und ausgelaufen und tränkten den Boden mit fröhlichen Farben. Smokes verschrumpelte Leiche hatte sich mit Farbe vollgesogen. Fabio saß mir gegenüber auf einem Kistenstapel und spielte mit einem langen Messer herum.
»Also, Cherry«, begann er und pulte sich mit der Messerspitze das eingetrocknete Blut von den Fingernägeln. Er trug eine schwarze Bikerhose und braune Lederstiefel. Dazu ein schwarzes, eng anliegendes Shirt. Die langen Haare hatte er nach hinten gebunden. »Du hast es mir wirklich nicht leicht gemacht. Ich meine, ich wollte das alles gar nicht, aber man kommt ziemlich schwer an dich heran, nun da du unter Wills Schutz stehst.«
»Wo ist Stacy?«, fragte ich und spuckte Blut. Mir war immer noch schwindelig.
»Hilf ihr hoch, Herrgott nochmal!«, forderte er Tom auf.
Dieser tat es, aber nicht gerade rücksichtsvoll. In der einen Sekunde lag ich noch auf dem Rücken und in der anderen stand ich auf den Beinen. Zu schnell für meinen Gleichgewichtssinn. Ich lehnte plötzlich an Toms Körper und konnte nichts dagegen tun. Wenn ich mich bewegte, würde ich wieder umfallen.
»Stacy?«, fragte er, als müsse er sich an den Namen erinnern. »Dank ihr habe ich dich überhaupt erst aufgespürt, es ist gewissermaßen ihre Schuld. Sie war ein guter Fick, dann habe ich die Magie an ihr gerochen und musste nur herausfinden, mit wem sie befreundet ist. Ich habe sie bezirzt und ihr weis gemacht, wir wären bereits zwei Wochen zusammen, damit sie dich mir vorstellt. Den Rest kennst du ja. Hast Glück, dass du sie versteckt hast und Evelyn keine Ahnung hat, wo du wohnst.
Ist dir gar nicht aufgefallen, dass sie bezirzt war, als ihr heute Nachmittag nach Hause kamt? Hast du dich nicht gefragt, warum es so stark nach Parfüm gerochen hat?«
»Damit ich das Blut nicht rieche.« Das war mir mittlerweile auch klar. Und auch, warum sich Evelyn so komisch verhalten hatte, warum sie uns belauschte, als ich Stacy anbot, bei mir zu wohnen. Gott, jetzt machte alles Sinn.
Fabio beobachtete mich und schnaubte verächtlich.
»Weißt du, dass alles braucht dich jetzt sowieso nicht mehr zu interessieren, du wirst nämlich sterben, liebe Cherry. Mein Meister will dich haben, aber das kann ich nicht zulassen.«
Mir wurde eiskalt. Plötzlich klingelte mein Handy, und Tom nahm es mir aus der Hosentasche. Er schaute aufs Display, hob die Schultern und ging ran.
Fabio fluchte, als er die Stimme am Apparat hörte.
»Es ist für dich«, sagte Tom und warf es Fabio zu.
Dieser sah aus, als würde er gleich völlig ausrasten. Was war hier los? Er fing es und ging widerwillig dran. »…sie gefunden«, hörte ich jemanden sagen. »Gut … s … hierher.« Irgendwie war mein Gehör gerade etwas
Weitere Kostenlose Bücher