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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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weiter: Jetzt lagen sie beide unter einer Decke, während ihr Atem und die Wärme ihrer Körper miteinander verschmolzen. Hier gab es niemanden, der sie hätte beobachten können, niemanden, der sie hätte aufhalten können – und auch keinen Grund zum Aufhören. Als Jace die Hand ausstreckte und seine Finger an ihre Wange legte, hatte Clary das Gefühl, als müsste das Rauschen des Bluts in ihren Ohren sie taub werden lassen.
    Sie lagen so dicht beieinander, dass Clary das Muster aus hell- und dunkelgoldenen Flecken in seinen Augen erkennen konnte, das wie ein Mosaikopal aussah. Obwohl ihr die ganze Zeit kalt gewesen war, hatte sie nun das Gefühl, als würde sie gleichzeitig glühen und sich auflösen, mit ihm verschmelzen – und dabei berührten sie einander kaum. Ihr Blick wanderte zu den Stellen seines Körpers, an denen er besonders verwundbar war: seine Schläfen, seine Augen, der Pulsschlag an seiner Kehle. Genau dort wollte sie ihn küssen, seinen Herzschlag an ihren Lippen spüren.
    Jace’ narbenüberzogene rechte Hand glitt über ihre Wange und dann über ihre Schulter und Seite, in einer einzigen sanften Berührung bis hinunter zu ihrer Hüfte. Clary verstand nun, warum Männer diese Art Wäsche so sehr mochten: Die Seide erzeugte keinerlei Reibung – es war, als würde man mit der Hand über eine Glasfläche streifen. »Sag mir, was du möchtest«, raunte er im Flüsterton, der den heiseren Klang seiner Stimme jedoch nicht ganz kaschieren konnte.
    »Ich möchte einfach nur, dass du mich im Arm hältst. Während ich schlafe. Im Moment möchte ich nichts anderes«, murmelte Clary.
    Seine Finger, die zärtliche Kreise auf ihrer Hüfte gemalt hatten, hielten inne. »Das ist alles?«
    Nein, das war keineswegs alles, was sie wollte. In Wahrheit wollte sie ihn küssen, bis sie jedes Gefühl für Raum und Zeit verlor – bis sie vergaß, wer sie war und warum sie hier war, genau wie in dem Boot. Sie wollte ihn wie eine Droge benutzen.
    Aber das war im Augenblick keine gute Idee.
    Jace beobachtete sie, ruhelos wie immer, und Clary musste an ihre erste Begegnung denken: Damals hatte sie gedacht, dass sein Erscheinungsbild sie an das eines Löwen erinnerte – wunderschön und extrem gefährlich. Das hier ist ein Test, schoss es ihr durch den Kopf, und möglicherweise ein ziemlich gefährlicher. »Ja, das ist alles«, bestätigte sie.
    Seine Brust hob und senkte sich stoßweise; Liliths Mal schien unter seiner Haut zu pulsieren und seine Hand schloss sich fest um Clarys Hüfte. Sie konnte ihre eigene Atmung hören, so flach wie ein Strand bei Ebbe. Dann zog Jace sie an sich und rollte sie auf die Seite, bis sie wie zwei Löffel aneinandergeschmiegt dalagen, ihr Rücken an seiner Brust. Clary unterdrückte ein Keuchen: Seine Haut war glühend heiß, fast als hätte er Fieber. Aber seine Arme, die sie umfingen, fühlten sich vertraut an. Die beiden kuschelten sich aneinander, so wie sie es schon oft getan hatten: ihr Kopf unter seinem Kinn, ihre Wirbelsäule an seinem muskulösen Bauch, ihre Beine an seine Schenkel gedrückt.
    »Na gut«, raunte Jace und sein warmer Atem in ihrem Nacken bereitete Clary am ganzen Körper eine wohlige Gänsehaut. »Dann schlafen wir jetzt.«
    Und dabei blieb es dann auch. Langsam entspannte sich Clarys Körper und auch ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder. Jace’ Arme um sie herum fühlten sich genauso an wie immer. Behaglich. Clary schmiegte ihre Finger um seine Hände, schloss die Augen und stellte sich vor, dass ihr Bett sich von diesem seltsamen Gefängnis löste und durch den Weltraum schwebte oder auf der Meeresoberfläche trieb – nur sie beide und niemand sonst.
    Auf diese Weise schlief sie ein. Es war die beste Nacht und der tiefste Schlaf seit Wochen.
    Simon saß auf der Kante von Magnus’ Gästebett und starrte auf die Reisetasche auf seinem Schoß.
    Aus dem Wohnzimmer drangen Stimmen zu ihm. Magnus berichtete Maia und Jordan von den Ereignissen der vergangenen Nacht, wobei Isabelle gelegentlich ein Detail hinzufügte. Irgendwann schlug Jordan vor, etwas beim Chinesen zu bestellen, damit sie in der Zwischenzeit nicht verhungerten. Maia lachte und erklärte, solange sie nicht bei »Jade Wolf« ordern würden, hätte sie nichts einzuwenden.
    Verhungern, überlegte Simon. Sein Hunger hatte sich schon vor einer Weile bemerkbar gemacht und zog an seinen Adern. Es war nicht mit dem Hunger zu vergleichen, den er als Mensch verspürt hatte. Simon fühlte sich wie

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