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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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richtigen Rang. Ein Engel mit geringerer Machtbefugnis könnte uns vielleicht gar nicht helfen, während ein deutlich mächtigerer Engel … na ja, wenn da irgendetwas schiefginge … «
    »Dann wäre ich möglicherweise nicht der Einzige, der dabei sein Leben verliert«, ergänzte Simon.
    Magnus zog eine betretene Miene und Alec blickte starr auf die Papiere und Bücher, die über den Tisch verstreut lagen. Dagegen schob Isabelle ihre Hand über Simons Finger. »Ich kann kaum glauben, dass wir hier sitzen und tatsächlich darüber reden, einen Engel herbeizurufen«, sagte sie. »Mein ganzes Leben lang haben wir Eide auf den Namen des Engels geschworen. Und wir wissen, dass unsere Kraft direkt von den Engeln stammt. Aber der Gedanke, tatsächlich einen zu Gesicht zu bekommen … ich kann’s mir einfach nicht vorstellen. Jedes Mal, wenn ich versuche, darüber nachzudenken, setzt mein Verstand aus … das Ganze ist einfach unvorstellbar.«
    Stille breitete sich am Tisch aus. Magnus’ Augen funkelten so dunkel, dass Simon sich fragte, ob er je einen Engel gesehen hatte. Einen Moment überlegte er, ob er ihn fragen sollte. Doch dann wurde ihm die Entscheidung abgenommen, als plötzlich sein Mobiltelefon brummte.
    »Entschuldigt mich ’ne Sekunde«, murmelte er und erhob sich. Er klappte das Handy auf, lehnte sich gegen einen der Stützpfeiler und warf einen Blick auf das Display: eine SMS von Maia.
    GUTE NACHRICHTEN: LUKE IST AUFGEWACHT UND ANSPRECHBAR. SIEHT SO AUS, ALS WÄRE ER ÜBER DEN BERG.
    Enorme Erleichterung erfasste Simon. Endlich einmal positive Nachrichten! Er klappte das Telefon zu und berührte den Ring an seiner Hand. Clary?
    Keine Antwort.
    Simon schluckte nervös und versuchte, sich zu beruhigen. Wahrscheinlich schlief Clary noch. Als er aufschaute, sah er, dass die drei ihn gespannt anblickten.
    »Wer war das?«, fragte Isabelle.
    »Maia. Sie schreibt, Luke ist wach und ansprechbar. Und dass er wohl überleben wird.« Während die anderen ihrer Erleichterung Luft machten und durcheinanderredeten, starrte Simon weiterhin auf den Ring an seiner Hand. »Das bringt mich auf eine Idee«, murmelte er.
    Im gleichen Moment war Isabelle aufgesprungen und auf ihn zugekommen, aber bei diesen Worten hielt sie inne und musterte ihn besorgt. Simon konnte es ihr nicht verübeln – in letzter Zeit waren seine Ideen schlichtweg selbstmörderisch gewesen. »Was für eine Idee?«, erkundigte sie sich.
    »Was genau brauchen wir, um Raziel herbeizurufen? Wie viel Platz ungefähr?«, fragte Simon.
    Magnus beugte sich über eines der Bücher. »Einen Umkreis von mindestens einer Meile. Wasser wäre gut. Wie beim Lyn-See … «
    »Lukes alte Farm im Norden«, sagte Simon. »Etwa ein oder zwei Stunden von der Stadt entfernt. Wahrscheinlich hat er sie bereits winterfest gemacht, aber ich weiß, wie man hinkommt. Und da gibt es auch einen See. Zwar nicht so groß wie der Lyn-See, aber immerhin … «
    Entschlossen klappte Magnus das Buch zu, das er in den Händen hielt. »Keine schlechte Idee, Seamus.«
    »Ein oder zwei Stunden entfernt?«, hakte Isabelle nach und warf einen Blick auf die Uhr. »Wenn wir jetzt aufbrechen, könnten wir … «
    »Oh, nein!«, unterbrach Magnus sie resolut und schob das Buch von sich weg. »Deine grenzenlose Begeisterung ist wirklich sehr beeindruckend, Isabelle, aber ich bin viel zu erschöpft, um jetzt eine derartige Beschwörungsformel zu sprechen. Und glaub mir: Dabei darf ich absolut kein Risiko eingehen. Da stimmt ihr mir vermutlich alle zu.«
    »Also wann dann?«, fragte Alec.
    »Wir brauchen erst einmal ein paar Stunden Schlaf«, erklärte Magnus. »Ich schlage vor, wir brechen am frühen Nachmittag auf. Sherlock – entschuldige, Simon – ruf Jordan an und frag ihn, ob du seinen Transporter leihen kannst. Und jetzt … «, verkündete er und schob die Papiere beiseite, »werde ich mich aufs Ohr hauen. Isabelle, Simon, ihr seid herzlich eingeladen, noch mal das Gästezimmer zu benutzen, wenn ihr wollt.«
    »Getrennte Zimmer wären besser«, murmelte Alec.
    Isabelle warf Simon mit ihren dunklen Augen einen fragenden Blick zu, doch er tastete bereits nach dem Handy in seiner Jackentasche. »Okay«, sagte er. »Ich bin dann gegen zwölf wieder hier, aber in der Zwischenzeit muss ich noch was Wichtiges erledigen.«
    Paris bei Tage war eine Stadt aus engen, geschwungenen Gassen und breiten Alleen, mit goldbraun schimmernden Gebäuden und schieferfarbenen Dächern und einem glitzernden Fluss,

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