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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht besonders clever, dafür aber bösartig und zäh, also gut zur Verteidigung geeignet. Und aus diesem Grund wussten sie nicht, was wirklich Sache ist. Sie haben einfach nur irgendwelchen Tratsch wiederholt, den sie von ihren Gebietern aufgeschnappt haben. Dämonenfürsten. Mit denen hatte ich ein Treffen.«
    »Und mit diesem Wissen soll ich mich jetzt besser fühlen?«
    Sebastian beugte sich in Clarys Richtung. »Mir geht es nicht darum, dass du dich besser fühlst. Ich versuche lediglich, dir die Wahrheit mitzuteilen.«
    »Die Wahrheit? Kein Wunder, dass es so aussieht, als hättest du eine allergische Reaktion«, bemerkte Clary, auch wenn das nicht ganz stimmte. Denn Sebastian wirkte aufreizend ruhig, obwohl seine angespannte Kiefermuskulatur und sein pulsierender Herzschlag an der Schläfe verrieten, dass er nicht ganz so gelassen war, wie er vorgab. »Die Dahak haben gesagt, du würdest diese Welt den Dämonen übergeben«, fügte sie hinzu.
    »Und, klingt das etwa nach mir? Würde ich so etwas tun?«
    Clary warf ihm nur einen kühlen Blick zu.
    »Hattest du nicht gesagt, du wolltest mir eine Chance geben?«, bemerkte Sebastian. »Ich bin nicht mehr der Junge, der ich noch in Alicante war.« Er schaute sie ruhig an. »Außerdem bin ich nicht der Einzige aus deinem Bekanntenkreis, der an Valentin geglaubt hat. Er war mein Vater. Unser Vater. Und es ist nicht leicht, die Dinge infrage zu stellen, mit denen man aufgewachsen ist.«
    Mürrisch verschränkte Clary die Arme vor der Brust; die Luft war klar, aber kalt, mit einer winterlich frostigen Note. »Kann sein.«
    »Valentin hat sich geirrt«, fuhr Sebastian fort. »Er war so davon besessen, welch großes Unrecht der Rat ihm angeblich angetan hatte, dass er an nichts anderes mehr denken konnte, als den Ratsmitgliedern zu beweisen, dass er recht hatte. Er wollte, dass der Engel erschien und ihnen mitteilte, dass er, Valentin, Jonathan Shadowhunters rechtmäßiger Nachfolger sei … dass er ihr Anführer sei und dass sein Weg der richtige wäre.«
    »Tja, aber dann ist es doch etwas anders gekommen.«
    »Ich weiß, was passiert ist. Lilith hat mir davon erzählt«, erwiderte Sebastian leichthin, als wären Gespräche mit der Mutter aller Hexenwesen vollkommen normal. »Bild dir ja nicht ein, Raziel hätte aus tiefem Mitgefühl gehandelt, Clary. Engel sind kalt wie Eis. Raziel war zornig, weil Valentin den Auftrag aller Nephilim vergessen hatte.«
    »Und der wäre?«
    »Dämonen zu töten. Das ist unsere Aufgabe. Du hast doch bestimmt davon gehört, dass in den letzten Jahren immer mehr Dämonen in diese Welt eingedrungen sind, oder? Und dass wir keine Ahnung haben, wie wir sie daran hindern sollen?«
    Vage erinnerte Clary sich an etwas, das Jace ihr einmal gesagt hatte … vor einer gefühlten Ewigkeit, als sie zum ersten Mal gemeinsam zur Stadt der Stille gefahren waren. Wir könnten sie vielleicht aufhalten und verhindern, dass sie hierherkommen, aber bisher ist es niemandem gelungen herauszufinden, wie das gehen soll. Inzwischen kommen immer mehr. Früher gab es nur kleine Invasionen von Dämonen, mit denen man leicht fertig werden konnte. Aber allein seit dem Jahr meiner Geburt sind mehr Dämonen durch die Schranken gedrungen als in allen Jahren davor zusammengenommen. Der Rat muss ständig Schattenjäger entsenden und sehr oft kehren sie nicht zurück.
    »Uns steht ein grausamer Krieg gegen die Dämonen bevor und der Rat ist kein bisschen darauf vorbereitet«, verkündete Sebastian. »In dieser Hinsicht hatte mein Vater absolut recht. Die Ratsmitglieder sind zu festgefahren in ihren Vorstellungen, um warnende Stimmen zu hören und sich selbst noch verändern zu können. Ich wünsche mir zwar nicht die Vernichtung aller Schattenweltler, so wie Valentin es gefordert hat, aber manchmal fürchte ich, dass die Verblendung des Rats noch einmal den Untergang dieser Welt bedeuten wird – der Welt, die die Nephilim beschützen sollen.«
    »Willst du mir ernsthaft weismachen, es würde dich interessieren, ob diese Welt zerstört wird?«
    »Na ja, schließlich lebe ich hier«, gab Sebastian deutlich sanfter zu bedenken, als Clary gedacht hätte. »Und manchmal erfordern extreme Situationen nun einmal extreme Maßnahmen. Um den Feind zu vernichten, kann es notwendig sein, ihn besser zu verstehen und sogar mit ihm zu verhandeln. Wenn ich diese Dämonenfürsten dazu bringen kann, mir zu vertrauen, dann kann ich sie auch hierherlocken, wo sie vernichtet werden können

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