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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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streifte sie über und fand Trost in der Wärme und Jace’ vertrautem Geruch. Dann zog sie ihre Schuhe an, schlich sich hinaus in den Flur und wünschte sich sehnlichst eine Stele, um sich erneut mit einer Unhörbarkeitsrune versehen zu können. Aus dem Erdgeschoss drang das Geräusch von fließendem Wasser und Sebastians unmelodisches Pfeifen, doch ihre eigenen Schritte klangen in ihren Ohren noch immer wie Kanonenschüsse. Vorsichtig huschte sie weiter, immer dicht an der Wand entlang, bis sie Sebastians Zimmer erreichte und hineinschlüpfte.
    Der Raum war dunkel – durch die Fenster fiel lediglich etwas Licht von den Straßenlaternen – und unaufgeräumt, genau wie bei Clarys erstem Erkundungsrundgang. Sie begann ihre Suche beim Schrank, der bis zum Rand mit teurer Kleidung vollgestopft war: Seidenhemden, Lederjacken, Armani-Anzüge und Schuhe von Bruno Magli. Auf dem untersten Regalboden lag ein weißes Hemd, zusammengeknüllt und blutverschmiert. Allerdings war das Blut so alt, dass es inzwischen nicht mehr rot, sondern bräunlich geworden war. Clary betrachtete es lange und schloss dann den Schrank.
    Als Nächstes durchsuchte sie den Schreibtisch, jede einzelne Schublade, und stöberte in den Dokumenten, die darauf herumlagen. Eigentlich hatte sie gehofft, einen eindeutigen Hinweis zu finden, wie etwa eine linierte Notizblockseite mit der Überschrift »Mein teuflischer Plan«, doch vergebens. Stattdessen stieß sie auf Dutzende Zettel mit komplizierten numerischen und alchemistischen Berechnungen und sogar auf einen Briefbogen, der in Sebastians krakeliger Handschrift mit »Meine Schöne« begann. Einen Moment fragte Clary sich, wer um alles auf der Welt Sebastians Schöne sein mochte – in ihren Augen war er niemand, der gegenüber irgendjemandem romantische Gefühle entwickeln konnte. Dann wandte sie sich dem Nachttisch an seinem Bett zu.
    Sie zog die Schublade auf. Darin stapelten sich haufenweise Zettel. Obenauf lag etwas Glänzendes … ein rundes Objekt aus Metall.
    Ihr Elbenring.
    Isabelle hatte einen Arm um Simon gelegt, während sie gemeinsam nach Brooklyn zurückfuhren. Er war erschöpft, sein Schädel brummte und sein ganzer Körper schmerzte. Magnus hatte ihm zwar den Ring zurückgegeben, doch er hatte Clary noch immer nicht erreichen können. Aber das Schlimmste war der nagende Hunger. Obwohl es ihm gefiel, dass Isabelle dicht neben ihm saß und ihre Hand feine Muster auf seinen Unterarm bis hinunter zum Handgelenk malte, ließ ihr Duft – Parfüm und Blut – seinen Magen hungrig knurren.
    Draußen wurde es allmählich dunkel; die spätherbstliche Sonne stand bereits sehr tief und tauchte das Innere des Transporters in ein schummriges Licht. Alecs und Magnus’ Stimmen drangen gedämpft aus den Schatten neben ihm. Simon spürte, wie ihm die Lider zufielen, und sah vor seinem inneren Auge den Engel Raziel wie eine Explosion aus gleißendem Licht.
    Simon!
    Clarys Stimme explodierte förmlich in seinem Kopf und riss ihn aus seinem Dämmerzustand.
    Simon! Hörst du mich?
    Keuchend setzte Simon sich auf. Clary? Ich hab mir solche Sorgen gemacht …
    Sebastian hatte mir den Ring weggenommen. Simon, uns bleibt vielleicht nicht viel Zeit, aber ich muss dir unbedingt etwas sagen: Sebastian und Jace haben einen zweiten Engelskelch. Sie wollen Lilith heraufbeschwören und eine Armee Dunkler Nephilim erschaffen – Krieger mit denselben Kräften wie die Schattenjäger, aber mit der Dämonenwelt verbündet.
    »Das ist doch nicht dein Ernst!«, stieß Simon hervor und erkannte erst nach einem Moment, dass er das laut ausgesprochen hatte.
    Isabelle setzte sich unruhig neben ihm auf und Magnus warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Alles in Ordnung, Vampir?«
    »Ich rede gerade mit Clary«, erklärte Simon, woraufhin ihn die drei mit großen, verwunderten Augen anschauten. »Sie will mir was sagen.« Simon hielt sich die Hände über die Ohren, rutschte tiefer in den Sitz und versuchte, sich auf Clarys Worte zu konzentrieren. Wann werden sie diesen Plan umsetzen?
    Heute Nacht. Schon bald. Ich weiß nicht, wo wir im Moment sind, aber hier ist es ungefähr zehn Uhr abends.
    Dann seid ihr etwa fünf Stunden vor unserer Zeit. Befindet ihr euch in Europa?
    Ich hab keine Ahnung. Sebastian hat irgendeinen Ort erwähnt … die Siebte Weihestätte. Ich weiß nicht, was das ist, aber ich habe ein paar von seinen Notizen gefunden und anscheinend handelt es sich um ein steinzeitliches Grabmal. Das Ganze sieht aus wie

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