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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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an und prickelte wie tausend Nadelstiche. Clary erinnerte sich wieder an jenen Moment in Idris, als ihr Handgelenk nach Sebastians Berührung furchtbar gebrannt hatte. »Diese Siebte Weihestätte … «, setzte sie an, ohne Sebastian dabei anzuschauen, »…ist das der Ort, zu dem Jace aufgebrochen ist?«
    »Ja, ich hab ihn vorausgeschickt. Er bereitet alles für unsere Ankunft vor. Wir treffen ihn dort.«
    Clary sank der Mut. »Dann kommt er nicht hierher zurück?«
    »Nein, jedenfalls nicht vor der Zeremonie.«
    Aus dem Augenwinkel nahm Clary das matte Lächeln wahr, das Sebastians Mundwinkel umspielte.
    »Und das ist auch gut so, denn er wäre furchtbar enttäuscht, wenn ich ihm hiervon erzählen würde«, fuhr Sebastian fort, schob seine Hand blitzschnell über Clarys und bog ihre Finger auseinander. Der Goldring strahlte ihnen entgegen wie ein Leuchtfeuer. »Hast du etwa geglaubt, ich würde einen von Elfenhand gefertigten Ring nicht erkennen? Hältst du die Königin des Lichten Volkes tatsächlich für solch eine Närrin, dass sie dich losschickt, um diese Ringe für sie zu holen, ohne gleichzeitig genau zu wissen, dass du sie für dich behalten wirst? Die Königin wollte, dass du diesen Ring hierherbringst, wo ich ihn dann finden würde.« Mit einem hämischen Grinsen riss Sebastian Clary den goldenen Reif vom Finger.
    »Du hast mit der Königin gesprochen?«, fragte Clary fordernd. »Wie?«
    »Mithilfe dieses Rings«, säuselte Sebastian.
    Clary erinnerte sich wieder an das, was die Elbenkönigin mit ihrer hohen, lieblichen Stimme gesagt hatte: Jonathan Morgenstern könnte ein mächtiger Verbündeter werden. Das Lichte Volk ist sehr alt; wir treffen keine unüberlegten Entscheidungen, sondern warten erst einmal ab, in welche Richtung der Wind sich dreht.
    »Hast du ernsthaft gedacht, sie würde dir ein Objekt in die Hände spielen, das dir die Kommunikation mit deinen kleinen Freunden erlaubt, ohne gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie alles mithören kann? Seit dem Moment, in dem ich dir den Ring abgenommen habe, stehen wir in ständigem Kontakt. Es war dumm von dir, ihr zu vertrauen, Schwesterherz. Die Königin des Lichten Volkes zieht es vor, auf Seiten der Gewinner zu stehen. Und das wird unsere Seite sein, Clary. Unsere«, erklärte er mit tiefer, leiser Stimme. »Vergiss deine Schattenjäger-Freunde. Dein Platz ist an unserer Seite. An meiner Seite. Dein Blut schreit nach Macht, genau wie meines. Ganz egal, was deine Mutter mit deinem Verstand angestellt hat: Tief in dir drin weißt du genau, wer du bist.« Sebastian packte Clary erneut am Handgelenk und zog sie zu sich heran. »Jocelyn hat ausschließlich falsche Entscheidungen getroffen: Sie hat sich mit dem Rat gegen ihre Familie verbündet. Das hier ist deine Chance, ihre Fehler wiedergutzumachen.«
    Clary versuchte, ihm ihr Handgelenk zu entziehen. »Lass mich los, Sebastian. Das ist mein Ernst.«
    Seine Hand glitt zwar von ihrem Gelenk, aber nur, um Jace’ Jacke hinaufzuwandern und Clary dann fest am Oberarm zu packen. »Du bist so ein winziges Ding. Wer hätte gedacht, dass in dir trotzdem ein kleiner Vulkan steckt? Vor allem im Bett.«
    Ruckartig sprang Clary auf und riss sich von ihm los. »Was hast du gerade gesagt?«, fauchte sie.
    Auch Sebastian erhob sich, ein spöttisches Grinsen um die Lippen. Er war so viel größer als Clary, dass er sie um Haupteslänge überragte. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und stieß mit leiser, heiserer Stimme hervor: »Jede noch so kleine Verletzung, die Jace zugefügt wird, spüre auch ich. Auch die deiner Fingernägel … Acht parallele Kratzer auf meinem Rücken, Schwesterherz. Oder stammen die etwa nicht von dir?«
    In Clarys Kopf machte es »Plopp« wie bei einem verpufften Feuerwerk. Sie starrte in sein grinsendes Gesicht und musste an Jace denken und dann an Simon und ihr Gespräch wenige Minuten zuvor. Wenn die Königin wirklich alles mithören konnte, dann wusste sie vermutlich bereits von dem Schwert. Aber Sebastian nicht. Und er durfte unter keinen Umständen davon erfahren.
    Blitzschnell riss sie ihm den Ring aus der Hand und warf ihn auf den Boden. Sie hörte zwar noch, wie Sebastian aufbrüllte, aber sie hatte bereits mit dem Schuh auf den Ring getreten und fühlte, wie er nachgab und unter ihrem Absatz zu Goldstaub zerbröselte.
    Ungläubig starrte er sie an, während Clary ihren Fuß wegnahm. »Du … «, stieß er hervor.
    Doch Clary wartete nicht länger: Sie holte mit ihrer rechten

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