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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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seine
eigene Familie, denn Jenkins war doch, trotz seiner metallenen Haut, ebenfalls ein Webster.
Stolz! dachte Webster. Es hatte Erfolge und Irrtümer gegeben, aber immerhin waren es große
Leistungen, die jeder seiner Vorfahren in all den langen Jahren vollbracht hatte. Jerome hatte
Juwains Philosophie verloren. Thomas hatte der Welt das Prinzip der Raumfahrt geschenkt. Dessen
Sohn Allen war zu den Sternen aufgebrochen und verschollen. Bruce hatte zuerst den Gedanken an
eine gemeinsame Zivilisation der Menschen und Hunde verwirklicht. Und schließlich er selbst,
Tyler Webster, der Vorsitzende des Welt-Komitees.
Mit verschränkten Händen saß er vor seinem Schreibtisch und starrte ins Dämmerlicht des Abends,
das durch die Fenster hereinströmte.
Er mußte sich eingestehen, daß er sehnsüchtig auf das Signal wartete, das Jenkins ankündigen
würde. Wenn nur Joe -
Wenn man nur zu einer Verständigung kommen könnte!
Wenn nur Menschen und Mutanten zusammenarbeiten könnten.
Wenn diese halbversteckten Anfeindungen aufhören würden, wenn Mensch, Hund und Mutant einig
wären, könnte man viel erreichen.
Webster schüttelte den Kopf. Das war mehr, als man erwarten durfte. Der Unterschied war zu groß,
die Kluft zu weit. Der Argwohn der Menschen und eine leicht amüsierte Toleranz der Mutanten
schufen eine unüberbrückbare Scheidewand. Die Mutanten waren eine andere Rasse, eine Abart der
Menschen, die sich viel weiter entwickelt hatten. Es waren Menschen, die zu echten
Individualisten geworden waren, die keine Gemeinschaft und keine Anerkennung von anderen Menschen
brauchten. Menschen, denen der Herdeninstinkt vollkommen fehlte, ein Instinkt, der die
menschliche Rasse zusammenhielt.
Und diese Mutanten waren schuld daran, daß die kleine Gruppe hochentwickelter Hunde den Menschen
nicht viel genützt hatte. Sie waren seit mehr als hundert Jahren ausschließlich zur Überwachung
der Mutanten angesetzt worden. Sie waren die Polizei, die sie unter ständiger Beobachtung
hielt.
Webster schob den Stuhl zurück und entnahm der Schreibtischschublade ein Bündel Papiere.
Ein Auge auf den Bildschirm gerichtete, stellte er die Verbindung mit seinem Sekretär her.
»Ja, bitte, Mr. Webster?«
»Ich gehe jetzt zu Mr. Fowler. Wenn ein Anruf kommt -«
Die Stimme des Sekretärs zitterte. »Wenn ein Anruf kommt, gebe ich ihn durch, Sir.«
»Danke«, beendete Webster das Gespräch.
Er schaltete den Apparat ab.
Sie haben es schon erfahren, dachte er. Im ganzen Gebäude stehen die Menschen herum und spitzen
die Ohren in Erwartung der Neuigkeit.

Kent Fowler saß in seinem Garten und beobachtete den kleinen, schwarzen Terrier, der eifrig in
einem nicht vorhandenen Kaninchenbau herumwühlte.
»Du kannst mich nicht täuschen, Rover«, redete Fowler ihn an.
Der Hund stellte seine Tätigkeit ein, sah ihn mit einem kurzen Blick über die Schulter an, dann
bellte er kurz und setzte seine Wühlarbeit fort.
»Eines Tages wirst du dich vergessen und ein paar Worte reden. Dann weiß ich, woran ich bin«,
fuhr Fowler fort.
Rover wühlte weiter.
Schlauer Teufel, dieser Kleine, dachte Fowler. Webster hat ihn auf mich gehetzt, und er spielt
seine Rolle großartig. Gräbt ständig nach einem Kaninchen, benimmt sich respektlos gegenüber den
Bäumen und Sträuchern, kratzt seine Flöhe und stellt sich so an, wie man es eben von einem
ordentlichen Hund erwartet. Aber ich weiß Bescheid! Ich habe sie alle durchschaut.
Schritte näherten sich, und Fowler blickte auf.
»Guten Abend«, grüßte Tyler Webster.
»Ich habe mit Ihrem Besuch gerechnet«, bemerkte Fowler kurz. »Nehmen Sie Platz und schießen Sie
los. Sie glauben mir wohl nicht?«
Webster nahm neben ihm Platz und legte seine Papiere in den Schoß.
»Ich kann ganz gut verstehen, wie Sie fühlen«, begann er.
»Das bezweifle ich«, entgegnete Fowler scharf. »Ich kam her, um Ihnen eine Nachricht zu bringen,
die ich für äußerst wichtig hielt. Daß ich die Überbringung dieser Botschaft übernahm, hat mich
mehr gekostet, als Sie sieh jemals vorstellen können.«
Er lehnte sich in seinem Stuhl vor. »Ich glaube kaum, daß Sie sich vorstellen können, welche
seelischen Qualen ich in jeder Stunde ausstehe, die ich als Mensch leben muß.«
»Es tut mir leid«, versicherte Webster. »Aber wir mußten uns erst Gewißheit verschaffen und Ihren
Bericht nachprüfen.«
»Und bestimmte Versuche machen?«
Webster nickte.
»Mit Rover dort drüben?«
»Er heißt nicht Rover«, erklärte

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