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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Webster. »Wenn Sie ihn so gerufen haben, dann haben Sie seine
Gefühle verletzt. Alle diese Hunde haben Menschennamen. Dieser heißt Elmer.«
Elmer stellte seine Wühlerei ein und trottete auf die beiden Männer zu. Neben Webster ließ er
sich nieder und rieb sich den Bart mit seiner lehmigen Pfote.
»Na, was ist, Elmer?« erkundigte sich Webster.
»Er ist wohl ein Mensch«, erklärte der Hund, »aber doch nicht ganz. Auch kein Mutant. Etwas
anderes, vollkommen Fremdartiges.«
»Kein Wunder, ich habe fünf Jahre in der Gestalt eines Lopers gelebt.«
Webster nickte. »Da verbleibt Ihnen ein Teil dieser Persönlichkeit. Das merkt der Hund.«
»Wollen Sie damit sagen, daß Sie mir jetzt glauben?«
Webster raschelte mit den Papieren in seinem Schoß und strich sie vorsichtig glatt. »Ich fürchte,
ja.«
»Warum fürchten Sie das?«
»Weil Sie die größte Gefahr darstellen, welche die Menschheit jemals bedrohte.«
»Gefahr! Mann, ich verstehe Sie nicht! Ich biete Ihnen - biete Ihnen -«
»Ja, ich weiß. Das Paradies.«
»Und davor haben Sie Angst?«
»Große Angst sogar«, bestätigte Webster. »Stellen Sie sich vor, was geschehen würde, wenn wir
Ihren Bericht veröffentlichten und ihn die Menschen glaubten. Jedermann würde auf den Jupiter
gehen wollen, um dort als Loper zu leben. Allein die Tatsache, daß die Loper mehrere tausend
Jahre alt werden, wäre Grund genug dafür. Wir sähen uns einem unlösbaren Problem gegenüber, da
sämtliche Bewohner des Sonnensystems nach dem Jupiter strebten. Kein Mensch würde mehr in seiner
ursprünglichen Gestalt leben wollen. Am Ende gäbe es nur noch Loper und keine Menschen mehr.
Haben Sie das bedacht?«
Fowler benetzte sich die Lippen mit der Zunge. »Gewiß. Das habe ich erwartet.«
»Die menschliche Rasse würde verschwinden. Sie würde ausgelöscht werden. Der in tausend Jahren
errungene Fortschritt würde zerstört werden. Und das am Vorabend einer großen Entwicklung.«
»Aber Sie können es nicht verstehen«, protestierte Fowler. »Sie wissen es einfach nicht. Sie sind
niemals ein Loper gewesen. Ich war es!« Er schlug sich erregt an die Brust. »Ich weiß, wie es
ist!«
Webster schüttelte den Kopf. »Wir wollen uns nicht darüber streiten. Ich gebe zu, daß es besser
ist, ein Loper zu sein als ein Mensch. Aber ich glaube nicht, daß wir berechtigt sind, die
menschliche Rasse auszulöschen - daß wir die Leistungen, die bis jetzt vollbracht wurden, gegen
etwaige zukünftige Taten der Loper eintauschen sollten. Die menschliche Rasse hat große
Entwicklungsmöglichkeiten. Vielleicht sind ihre Aussichten nicht ganz so angenehm wie die Ihrer
Loper, aber ich glaube doch, daß der Mensch weiterkommen wird. Wir tragen ein rassisches Erbe und
ein rassisches Schicksal in uns, die wir nicht fortwerfen können.«
»Hören Sie gut zu«, sagte Fowler eindringlich. »Ich habe mich in dieser Sache äußerst korrekt
verhalten Ich kam zuerst zu Ihnen und dem Welt-Komitee. Ich hätte auch zuerst die Presse
unterrichten können, dann hätten Sie sich fügen müssen.«
»Wollen Sie damit sagen, daß das Welt-Komitee in dieser Angelegenheit kein Entscheidungsrecht
hat? Wollen Sie andeuten, daß das Volk darüber zu bestimmten hat?«
Fowler nickte zustimmend.
»Offen gestanden«, erklärte Webster, »ich habe kein Vertrauen zur Volksmeinung. Man kann von der
Masse nur eine eigennützige Reaktion erwarten. Kein einziger würde an das Wohl der Rasse denken,
sondern nur an sein eigenes.«
»Sie geben also zu, daß ich recht habe, aber Sie wollen trotzdem nichts tun?« fragte
Fowler.
»Nicht unbedingt. Wir müssen uns die Sache überlegen. Vielleicht könnte man auf dem Jupiter eine
Art Altersheim einrichten. Wenn der Mensch ein erfolgreiches Leben hinter sich hat -«
Fowler räusperte sich angeekelt. »Eine Belohnung, wie für alte Pferde, denen man das Gnadenbrot
zubilligt! Ein Paradies mit besonderer Erlaubnis!«
»Auf diese Art«, kam der Einwand Websters, »könnten wir die menschliche Rasse erhalten und die
Vorzüge Jupiters trotzdem ausnutzen.«
Mit einer raschen Bewegung sprang Fowler auf die Beine.
»Ich habe genug davon!« schrie er. »Ich brachte Ihnen etwas, das Sie wissen wollten, etwas, wofür
Sie Billionen Dollars ausgegeben haben, und dem Sie Hunderte von Menschenleben opferten. Sie
haben Ihre Umwandlungs-Stationen überall auf dem Jupiter eingerichtet, haben dutzendweise Männer
auf den Jupiter geschickt, die nie zurückkamen. Obwohl man diese

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