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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Menschen tot glaubte, haben Sie
immer weitere Menschenleben geopfert. Keiner kam zurück, weil sie nicht zurückkommen wollten,
weil sie es nicht ertragen konnten, wieder Menschen zu werden. Dann kam ich zurück. Und was hat
es geholfen? Eine Menge schöner Reden wurden gehalten; ich werde bespitzelt, befragt und
angezweifelt. Dann geben Sie endlich zu, daß meine Berichte stimmen, aber daß ich einen Fehler
beging, indem ich überhaupt zurückkam.«
Er ließ die Arme sinken und stand mit hängenden Schultern vor Webster. »Ich nehme doch an, daß
ich frei bin. Ich brauche doch nicht hierzubleiben?« fragte Fowler.
Webster nickte langsam. »Natürlich sind Sie frei. Sie waren immer frei, Ich hatte Sie nur
gebeten, solange zu bleiben, bis ich Ihre Angaben nachgeprüft hatte.«
»Ich könnte also wieder auf den Jupiter gehen?«
»In Anbetracht der Tatsachen wäre es vielleicht die beste Lösung.«
»Ich bin überrascht, daß Sie diesen Ausweg nicht von sich aus vorgeschlagen haben«, bemerkte
Fowler bitter. »Es wäre für Sie bequemer gewesen. Meinen Bericht hätten Sie ablegen und vergessen
und das Spiel von der Beherrschung des Sonnensystems ungehindert fortsetzen können, Ihre Familie
hat im Laufe der Jahrhunderte schon genug Unheil angerichtet, und doch geben Ihnen die Menschen
Gelegenheit zu weiteren Fehlgriffen! Einer Ihrer Vorfahren ist für den Verlust von Juwains
Philosophie verantwortlich, ein anderer blockierte alle Bemühungen um ein Verständnis mit den
Mutanten -«
Webster unterbrach ihn. »Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel! Hier geht es um größere
Dinge.«
Aber Fowler überschrie ihn. »Ich werde nicht zulassen, daß Sie ein neues Unheil anrichten. Die
Welt hat schon genug durch Ihre Familie verloren. Sie soll jetzt zu Ihrem Recht kommen. Ich werde
den Menschen über Jupiter berichten. Hinausschreien werde ich -«
Seine Stimme brach und seine Schultern zuckten.
Websters Stimme war voll verhaltener Wut. »Und ich werde dagegen kämpfen, Fowler. Ich werde nicht
untätig zusehen.«
Fowler hatte sich umgewandt und ging auf die Gartentür zu.
Webster saß wie erstarrt in seinem Stuhl. Er fühlte die Pfote des Hundes an seinem Bein.
»Soll ich -?« fragte Elmar.
Webster schüttelte den Kopf. »Laß ihn laufen. Er hat das gleiche Recht zu tun, was er für richtig
hält, wie ich.«
Ein kalter Wind fegte durch den Garten und verfing sich in dem Umhang, den Webster um die
Schultern trug.
In seinem Gehirn hingen noch die Worte, die vor wenigen Sekunden in diesem Garten gesprochen
wurden, aber schon Jahrhunderte alt waren. Einer von Ihren Vorfahren hat Juwains Philosophie
verloren. Einer von Ihren Vorfahren hat -
Webster ballte die Fäuste, bis sie schmerzten.
Wir sind ein Fluch für die Menschheit, dachte Webster. Die Philosophie Juwains und die Mutanten
gingen ihm durch den Sinn. Aber die Mutanten besaßen nun diese Philosophie bereits seit
Jahrhunderten und hatten sie nie angewandt. Joe hatte sie von Grant gestohlen, und Grant hatte
sein ganzes Leben daran gewandt, sie wieder zurückzugewinnen. Jedoch erfolglos.
Vielleicht war sie wirklich wertlos, suchte sich Webster zu beruhigen. Wäre sie brauchbar
gewesen, hätten die Mutanten bestimmt nicht versäumt, sie in die Tat umzusetzen. Oder das Ganze
war ein grandioser Bluff der Mutanten. Vielleicht waren sie auch nicht klüger als die
Menschen.
Eine metallene Stimme hustete leise, und Webster blickte auf. Ein kleiner, grauer Roboter stand
im Garteneingang.
»Ihr Anruf, Sir«, meldete er. »Ihr Anruf, den Sie erwarten.«
Jenkins Gesicht erschien auf dem Bildschirm, es war ein altes und häßliches Gesicht. Es hatte
nichts von den glatten, lebensnahen Gesichtern der modernen Roboter.
»Entschuldigen Sie, Sir, wenn ich störe, aber es ist etwas ganz Ungewöhnliches passiert. Joe kam
her und bat mich, Ihren Televisor benützen zu dürfen, um ein Gespräch mit Ihnen zu führen. Er
will nicht sagen, um was es sich handelt. Nur ein freundschaftliches Gespräch mit einem alten
Nachbarn, behauptet er.«
»Laß ihn sprechen«, befahl Webster.
»Er benahm sich ganz ungewöhnlich«, beharrte Jenkins. »Er kam herein und plauderte über eine
Stunde mit mir, bevor er nach dem Televisor fragte, verzeihen Sie, Sir, aber ich fand es recht
ungewöhnlich.«
»Ich weiß«, sagte Webster, »Joe ist in mancher Hinsicht ungewöhnlich.«
Jenkins Gesicht verschwand von dem Bildschirm, und ein anderes tauchte auf. Es war Joe, der
Mutant. Es war ein

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