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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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so sicher, dass er es ist?“, fragte Lara.
    „Das Brandzeichen “, antwortete Janus. „Das war sein Markenzeichen. Mein Gott, ich dachte, er wäre auf ewig gebannt. Ich hatte es gehofft. Wir alle hatten es gehofft.“
    „Wen meinst du mit wir alle ?“, hakte Lara unsicher nach.
    „Die Vampire “, erklärte Janus ruhig. „Jemand wie er gefährdet unsere gesamte Art. Er hat keinerlei Skrupel und tötet nur zum Vergnügen. Er liebt es, seine Opfer zu foltern. Er ist das personifizierte Böse.“ Janus leerte sein Glas und schenkte sich noch einmal nach. „Und es ist ihm völlig gleichgültig, wenn er seinesgleichen enttarnt.“
    „Oh mein Gott “, presste Lara zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. Janus hatte Recht – das konnte sie jetzt gut gebrauchen. „Wieso glaubtest du, er sei gebannt?“, wollte sie wissen.
    „Nun, wir haben Jagd auf ihn gemacht. Wir, das heißt, einige Vampire. Wir haben uns zusammengetan, um ihn auszuschalten. Das war vor über siebzig Jahren … Der Zweite Weltkrieg tobte und wir nutzten die Wirren, um ihn zu verfolgen. Wir haben ihn quer durch ganz Europa gejagt. Als wir ihn endlich gefunden hatten, verurteilten wir ihn zu ewiger Starre. Es war die Strafe dafür, dass er einen anderen Vampir getötet hatte – und noch viel mehr als das.“
    „Was bedeutet Starre?“ Die Neugier der Detektivin war offensichtlich.
    „Ohne Blut eingesperrt und eingemauert in den eigenen Sarg. Es heißt, dass es die furchtbarste Qual für einen Vampir ist“, erklärte Janus ohne ganz bei sich zu sein. In seinem Kopf spielten sich die möglichen Ausgänge der momentanen Situation ab und in welche Fallen er in den letzten Wochen womöglich schon getappt war. Statt etwas zu sagen, kam zu ihm und legte die Arme um ihn. Er umarmte sie und als sie sich wieder voneinander lösten, fühlte er den giftigen Nebel in seinem Kopf aufklaren.
    „ Wenn er zurück ist, Lara, dann ist er seinem Gefängnis entkommen und ich muss schnellstens handeln.“ Sein Blick schweifte zur Seite. Es war ihm in diesem Moment unmöglich, Lara in die Augen zu sehen, ohne die schiere Gefahr zu betrachten, welcher er sie ausgesetzt hatte. Er hätte die Vorzeichen früher erkennen müssen.
    „ Wie können wir ihn finden und besiegen?“
    „Wenn Skolgar zurück ist, dann geht es um rohe Gewalt, Lara, keine taktischen Überlegungen.“
    „Was ist mit anderen Vampiren?“
    „Es ist über fünfzig Jahre her, dass ich zum letzten Mal einen Vampir getroffen habe. Ich weiß von keinem in der Region.“ Ein unangenehmer Knoten in seinem Magen manifestierte sich. „Du, Kai und alle, die dieses Monster mit mir in Verbindung bringt, sind in Gefahr. Ich muss das zu Ende bringen und ich muss mich ihm allein stellen.“
    Die alten Katakomben, in denen Skolgar damals eingesperrt worden war, grenzten heute verborgen an die U-Bahntunnel der Großstadt an. Bei Bauarbeiten für eine neue Tiefgarage wurde der gesamte Untergrund systematisch eingerissen und Janus vermutete, dass Skolgar dabei seinem Grab entkommen war.
    „Wegen einer verdammten Tiefgarage“, murmel te der Vampir mit einem Grollen und leerte sein Glas.
    „Ist er wirklich so grausam?“ Laras Stimme zitterte.
    „Er ist das dunkelste Wesen, das die Welt je hervorgebracht hat“, sprach Janus mit Grabesstimme. „Wir sind alle in Gefahr.“
    „Aber warum?“, fragte Lara und sah Janus ungl ücklich an. „Wieso tut er das?“
    „Weil es ihm Freude bereitet “, erklärte Janus voller Bitterkeit.
    „Warum hat er es nach all diesen Jahren ausgerechnet auf dich abgesehen?“
    „Weil ich die Jagd auf ihn damals angezettelt habe “, gestand Janus. „Ich habe dir doch erzählt, dass Kais Familie schon seit Jahrhunderten freundschaftlich mit uns Vampiren verkehrt.“
    Lara nickte . „Nun, er tötete Kais Urgroßvater. Kai weiß nichts davon. Aber ich kannte ihn, er war mein Freund. Und er hat ihn nicht bloß getötet …“, bei der Erinnerung an diese Geschehnisse verzog Janus schmerzhaft das Gesicht. „Er hat ihm furchtbare Qualen zugefügt.“
    Lara wagte nicht zu fragen.
    Abrupt setzte Janus sein leeres Glas auf der Tischplatte ab, stand auf und kam zu ihr. Er kniete vor ihr nieder und umfasste ihre Arme fest mit seinen Händen. „Ich will, dass du hier bleibst, okay?“, befahl er beschwörend. „Verlasse nicht diese Wohnung. Nicht, bevor ich ihn getötet habe.“ Die Dringlichkeit in Janus’ Stimme jagte Lara einen

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