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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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„Entspreche ich nicht deiner Vorstellung, Lara? Hast du ein Monster erwartet?“ Er grinste süffisant. „Nun, leider gehört dein Herz ja bereits einem anderen. Aber das wird ihm nichts mehr nutzen.“ Er lachte, grausam und böse.
    „Warum haben Sie mich nicht einfach getötet?“, fragte Lara verbittert, „so wie meine Assistentin?“
    „ Die kleine Rothaarige?“, Skolgar klang arglos und überrascht.
    „Sie war erst zweiundzwanzig Jahre alt!“, fuhr Lara auf und ihre Stimme zitterte.
    „Tatsächlich?“ Skolgar gab ein grauenhaftes Lachen von sich. „Was sind schon Jahre … immerhin wird es ihr erspart bleiben, zu altern, zu leiden und hässlich zu werden. Eigentlich habe ich ihr damit sogar einen Gefallen getan.“ Wieder lachte er kalt und voller Hohn.
    Lara holte aus und schlug ihm mit ihrem Handrücken ins Gesicht. In Bruchteilen einer Sekunde packte er unsanft ihre Kehle. Lara keuchte auf, vor Schmerz und vor Schreck. Er schien es zu genießen.
    „Warum ich dich nicht einfach getötet habe, willst du wissen?“ Er erhob sich langsam wie in Zeitlupe. „Du bist der Köder, mein Kind. Dein holder Ritter wird kommen, um dich zu retten – und ich werde ihn gebührend empfangen.“
    Laras Magen zog sich schmerzhaft zusammen. „Janus wird nicht darauf hereinfallen “, antwortete sie und bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen. „So dumm ist er nicht.“
    Skolgar lachte laut auf. „Oh doch, meine Liebe, genau das ist er. Er ist blind vor Liebe. Du kannst mir glauben, ich war entzückt, als ich die kleine Liaison zwischen euch bemerkt habe …“, er schnalzte mit der Zunge. „Die ganze Zeit habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich ihn in die Falle locken kann. Ich habe sogar diesen unfähigen und überheblichen Renauld bezahlt. Und dann, aus heiterem Himmel, bist du aufgetaucht.“ Er breitete die Arme aus und hob sie gen Himmel. „Dem Herrn sei Dank. Haha, ist das nicht ein schönes Wortspiel? Ein Sohn des Teufels dankt dem Herrn des Himmels für das wunderbare Geschenk der Liebe. Ja! Du wirst ihn zu mir bringen, ganz gewiss.“
    Lara schossen die Tränen in die Augen. Sohn des Teufels . Das war er ganz sicher, eine Ausgeburt der Hölle und so ganz und gar anders als Janus es war.
    „Aber – warum?“, fragte Lara, während sich mehr und mehr die V erzweiflung in ihr ausbreitete.
    „Warum?“, Skolgar starrte sie böse an. Plötzlich brüllte er: „W arum?“ Er kniete sich hin und brachte sein Gesicht ganz dicht vor das ihre. „Weil er mich umbringen wollte, darum“, zischte der Vampir und seine Augen funkelten vor Zorn. „Er und seine Bande von Verrätern. Gejagt haben sie mich, vergraben und vergessen.“ Er stand wieder auf und begann, unruhig im Kreis herum zu wandern. „Jahrzehntelang habe ich in Starre ausgeharrt, die Schmerzen ertragen.“ Er ballte die Hand zur Faust. Mit schmalen Augen fixierte er Lara. „Aber ich werde sie das Fürchten lehren, diese falschen Vampire und ihre widerlich schwachen Menschenfreunde. Und du, kleines Schneewittchen, du bist der Schlüssel, um meine Rache zu beginnen.“
    Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche seines Mantels. Dann kam er wieder zu Lara und kniete sich vor ihr hin. Er hob die rechte Hand und von Grauen gepackt spürte Lara die Kälte und Grausamkeit, die von ihm ausging. Langsam strich er mit dem Zeigefinger ihren Hals hinab, ihre Schulter entlang und umfasste schließlich ihr Handgelenk, das er gegen ihren Widerstand an seine Lippen führte. Seine scharfen Reißzähne gruben sich schmerzhaft in ihre Haut. Doch er trank nicht von ihr. Lara sah, wie er scharf die Luft einatmete, als ihr Blut aus der Wunde hervorquoll. Er schob das Blatt unter ihre Hand und fing die Blutstropfen damit auf. Genüsslich verteilte er das Blut mit dem Finger. „Um meinem Anliegen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, wird dein Blut meine Worte bestätigen.“
    Lara sah, d ass das Papier beschrieben war.
    „Was … was steht da?“, fragte sie zitternd.
    Skolgar starrte auf das Blatt in seiner Hand, als s ähe er es gerade zum allerersten Mal. „Oh, das? Das ist eine kurze Nachricht für Deinen Liebsten. Ich habe ihn freundlich gebeten, sich pünktlich um Mitternacht an einem Ort meiner Wahl einzufinden, falls er wünscht, dich lebend wiederzusehen.“ Er hob das Blatt vor sein Gesicht und sog den Duft ein. „Und du warst so freundlich, es mit deinem Blut zu unterschreiben. Wie nett von dir.“
    Tränen rannen über Laras Wangen.

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