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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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war Janus auf das Höchste alarmiert. „Was ist das?“, fragte er tonlos.
    „Keine Ahnung, so ein komischer Typ hat mir fünfzig Euro dafür gegeben, dass ich Ihnen diesen Brief überbringe. Okay dann, schönen Abend noch.“ Der Junge drehte sich um und verschwand.
    Janus brauchte den Brief nicht erst zu öffnen, um es zu wittern: Laras Blut. Langsam schloss er die Tür und drehte sich um.
    Kai stand hinter ihm mit fragendem Blick. „Was ist das?“, wollte er wissen. Seine Stimme klang heiser. Man benötigte keine übermenschlichen Sinne, um in dieser Situation etwas Fürchterliches zu erahnen.
    Janus brach das Siegel und klappte den Brief auseinander.
     
    Janus, alter Wegbegleiter ,
    stand da in krakeliger Handschrift,
     
    ich glaube, ich habe hier etwas, das dir gehört. Dein kleines menschliches Spielzeug. Gehe ich recht in der Annahme, dass dir an ihrem Leben etwas gelegen ist? Dann komm heute um Mitternacht auf das Naxos-Gelände. Im Nordosten liegt eine kleine leer stehende Lagerhalle. Dort erwarte ich dich.
    Skolgar
     
    Janus klappte den Brief zu. Sein ohnehin blasses Gesicht war noch bleicher geworden.
    Kai griff nach dem Blatt und las es durch. „Oh mein Gott “, raunte er. „Wir müssen die Polizei rufen, sofort.“
    „Nein “, knurrte Janus und hielt seinen Freund am Arm fest. „Auf keinen Fall! Skolgar würde Lara sofort töten.“
    „Und was willst du stattdessen tun?“, fragte Kai aufgebracht. „Hingehen und dir einen Pflock durchs Herz bohren lassen?“
    „So einfach werde ich es ihm nicht machen “, Janus Stimme klang kalt.
    „Dann lass mich wenigstens mitkommen “, beschwor Kai seinen Freund. „Ich halte dir den Rücken frei.“
    „Nein “, beharrte Janus stur und schüttelte den Kopf. „Du bist ein Mensch, Kai. Du hast keine Chance gegen seine Kräfte. Hör mir zu“, sagte er eindringlich, während er noch immer Kais Arm festhielt. „Du bist mein bester Freund und ich vertraue dir. Aber das hier ist eine Sache zwischen Skolgar und mir. Ich bin stark geworden in den letzten Jahrzehnten, ich kann ihn besiegen. Halte du dich da raus.“
    Kai riss seinen Arm los und sah Janus mit funkelnden Augen an. „Das ist eine Falle, siehst du das denn nicht? Und du läufst blindlings hinein!“
    „Tue ich nicht “, Janus schüttelte den Kopf. „Ich kenne Skolgar. Er überschätzt sich, was seine Kräfte angeht. Er hält sich für unbesiegbar. Er wird den Zweikampf suchen.“
    Kai fuhr sich durch die Haare. „Verdammt, Janus, du machst einen großen Fehler.“
    „Ich weiß, was ich tue “, beharrte Janus. „Geh nach Hause, Kai. Halte dich fern von dieser Lagerhalle. Hast du mich verstanden?“
    Kai zögerte noch einen Moment, dann nickte er widerwillig. „Es ist dein Herz, das er durchbohren wird.“
    „Versprichst du mir, nichts zu unternehmen?“
    „Ja “, sagte Kai. „Verdammt, ja. Ich verspreche es.“

Kapitel 24
     
    Janus nutzte die ihm bis Mitternacht verbleibenden Stunden, um sich vorzubereiten. Es stimmte, was er zu Kai gesagt hatte: In den vergangenen Jahrzehnten hatte seine Stärke stetig zugenommen, während Sklogar in Starre lag. Es war völlig normal bei Vampiren – je länger sie lebten, desto mächtiger wurden sie. Allerdings – Skolgar war sehr viel älter als er. Wie alt genau, wusste niemand. Und Janus hatte seit vielen, vielen Jahren nicht mehr kämpfen müssen. Dennoch – er hatte Kai keinesfalls in die Sache hineinziehen wollen. Eine Begegnung mit Skolgar würde er als Mensch nicht überleben.
    In einem versteckten Fach seines Kleiderschranks fand er eine alte Kiste mit Holzpflöcken. Sie stammten noch aus der Zeit, als er und seine Verbündeten Jagd auf Skolgar gemacht hatten. Auch ein lederner, mittlerweile brüchig gewordener Waffengürtel lag dabei. Janus atmete tief durch und legte den Gürtel an. Dann schob er die Pflöcke in die dafür vorgesehenen Laschen, einen nach dem anderen. Er würde heute Nacht siegen müssen, denn sonst wäre sein Leben nicht das einzige, das verwirkt wäre.
     
    Eine weit entfernte Turmuhr schlug Mitternacht, als Janus das Gebäude betrat. Fahles Mondlicht fiel durch die knapp unterhalb der Decke gelegenen Fenster und tauchte die Halle in ein gespenstisches, milchweißes Licht.
    „Skolgar!“, rief Janus in die Stille hinein. „Ich bin hier. Lass das Mädchen frei und stelle dich mir wie ein Mann.“
    Sein ganzer Körper war wie ein Bogen angespannt, zum Kampf bereit. Was auch geschehen mochte, er würde es

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