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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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Vielleicht“, antwortete Janus mit fester Stimme. „doch sie wird damit klarkommen. Und ich werde für sie da sein und ihr zeigen, wie sie mit ihrem neuen Leben umgehen kann.“
    Lara öffnete für einen Moment die Augen und sah Janus an; Kai bemerkte, wie das Blau ihrer Augen changierte wie das aufgewühlte Meer. Dann verlor sie wieder das Bewusstsein.
    „Was passiert da mit ihr?“, fragte Kai unsicher . Er hatte noch nie eine Verwandlung miterlebt und schwankte zwischen Grauen und Faszination.
    „Ihr Körper stirbt“, erklärte Janus. Er hielt sie fest an seine Brust gepresst, bis ihr Herz endgültig aufhörte zu schlagen. Dann hob er Laras Körper hoch und trug sie hinaus in die sternenklare Nacht, wo gerade der erste Schnee fiel und eisig glitzernde Flocken in ihrem schwarzen Haar schimmerten.

Kapitel 25
     
    Unbemerkt von neugierigen Blicken gelangte Janus mit Lara auf seinen Armen in seine Wohnung. Er verriegelte die Tür hinter sich und legte Lara auf sein Bett. Vorsichtig streifte er ihre zerrissenen Kleider ab, holte warmes Wasser und Handtücher und begann vorsichtig, sie zu waschen. Wenn sie erwachte, sollten die Spuren, die Skolgar auf ihrem Körper hinterlassen hatte, verschwunden sein.
    Später deckte er sie behutsam zu, dann ließ er Lara allein und setzte sich ins Wohnzimmer. Im Osten der Stadt war bereits das erste Leuchten der Dämmerung zu sehen. Er genehmigte sich einen ordentlichen Schluck Wodka und starrte zum Fenster hinaus: Frankfurt im Morgengrauen. Jetzt konnte er nur noch abwarten.
     
    Lara erwachte am nächsten Abend kurz nach der Abenddämmerung. Janus saß am Rande des Bettes und hielt ihre Hand, als sie aufwachte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie es bei ihm gewesen war: Man sah alles anders, klarer, die Farben waren strahlender. Geräusche von der Straße, die man sonst bei geschlossenen Fenstern nie wahrgenommen hätte, drangen einem plötzlich unangenehm laut in die Ohren. Es konnte sehr beängstigend sein.
    „Was ist passiert?“, fragte Lara heiser und setzte sich langsam auf. Draußen fuhr ein Laster vorbei und sie verzog schmerzhaft das Gesicht, wobei sie sich die Ohren zuhielt. „Mein Gott, was ist das nur für ein Lärm?“ Blinzelnd sah sie sich in dem dunklen Schlafzimmer um, als ihre Augen sich an die neuen Eindrücke zu gewöhnen versuchten. „Was … was stimmt nicht mit mir?“
    „Lara, ich …“, er stockte. Janus hoffte inständig, das Richtige getan zu haben. „Ich habe dich verwandelt.“
    „Was?“ Lara sah ihn verwirrt a n.
    „Skolgar hat dich schwer verletzt. Er hat dein Blut getrunken – sehr viel davon. Ich musste dich retten … ich kann nicht mehr ohne dich leben …“ Die Worte kamen tief aus seinem Herzen. „Bitte, vergib mir. Ich werde dir helfen, dich zurechtzufinden.“
    „Du hast mich verwandelt “, erkannte sie leise und richtete sich ein wenig mehr auf. „Ich bin ein Vampir?“
    Janus nickte.
    Lara sah die Angst in seinem Gesicht, die Angst vor ihrer Reaktion, davor, dass sie ihn verdammen würde. Sie schluckte, ein ungewohntes Brennen kratzte in ihrer Kehle.
    Sie hatte niemals von Unsterblichkeit geträumt. Auch seit sie wusste, dass er ein Vampir war, hatte sie sich nie gewünscht, wie er zu werden.
    „Oh mein Gott …“, flüsterte sie und strich mit den Händen über die Bettdecke. Der weiche Stoff kribbelte unter ihren Fingern. Und sie konnte die Gänsedaunen darin riechen .
    Sie würde niemals wieder im Sommer in der Sonne liegen können. Das hast du doch ohnehin nie gemacht, sagte eine leise Stimme in ihrem Inneren.
    Sie würde Blut trinken müssen. Der Gedanke daran fuhr ihr heiß durch die Gli eder und sie schluckte schwer. Es war ekelhaft, daran zu denken. Und gleichzeitig so unglaublich verlockend.
    Lara versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Neben ihr auf dem Bett saß Janus in stiller Verzweiflung, weil er sie verwandelt hatte und schwer mit seiner Entscheidung haderte – die letzten Endes auch selbstsüchtig gewesen war.
    Lara blickte ihn mit großen Augen an und in diesem Moment wurde ihr eines bewusst: Sie hätte noch nicht sterben wollen. Und nun war sie bereit, den Preis für ihr neues Leben zu bezahlen.
    „Ich wo llte nicht sterben. Nicht jetzt“, flüsterte sie in die Dunkelheit und es klang nach Vergebung.
    Erleichterung durchfuhr Janus wie eine wärmende Welle. Er hob die Hand und strich ihr zärtlich über das Gesicht, dann beugte er sich vor und küsste sie sanft. Lara umschlang seinen Nacken mit

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