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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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durch die Luft, als sei er von einem Katapult hochgeschleudert worden, und diesmal war er es, der in den bereits zertrümmerten Holzkisten landete. Janus sprang auf und folgte ihm nach. Seinen Pflock hatte er längst verloren, doch er griff an seinen Gürtel und zog einen zweiten hervor. Skolgar richtete sich sofort auf, aber da war Janus bereits über ihm. Die beiden wurden zu einem Knäuel aus Armen und Beinen in einem Trümmermeer aus Holz und es war unmöglich zu sagen, wer die Oberhand hatte; Skolgar griff nach einem großen Holzsplitter und versuchte, ihn Janus ins Herz zu stoßen, doch dieser wehrte den Hieb ab und holte seinerseits aus. Er spürte, wie die Spitze des Pfahls in Skolgars Fleisch drang, doch hatte er das Herz verfehlt. Skolgar zog den Pflock heraus und trat mit voller Wucht zu. Janus spürte, wie zwei seiner Rippen brachen und er taumelte keuchend zurück. Die Verletzung begann bereits zu heilen, doch die Heilung brauchte Energie. Janus spürte, wie seine Kräfte zusehends schwanden. Auch Skolgar wurde schwächer, er hatte Janus unterschätzt. Aber Janus lief die Zeit davon; er konnte spüren, wie das Leben Lara verließ. Sie starb.
    Skolgar stürzte sich erneut auf ihn und mit verzweifelter Wut schlug Janus auf ihn ein. Wieder griff er nach einem neuen Pflock und hieb zu, doch diesmal bekam Skolgar seinen Arm zu fassen noch ehe das Holz seine Haut berührte. Er zwang Janus zu Boden, packte den Pflock und drehte ihn herum. Zentimeter für Zentimeter schob er ihn näher an Janus’ Brust heran. Janus versuchte, den schweren Körper seines Feindes von sich zu stoßen, doch fehlte ihm die Kraft. Lara , schoss es durch seinen Kopf. Es tut mir so leid. Ich habe versagt. Bilder zogen vor seinem geistigen Auge vorbei. Bilder von den schönen Dingen, die er in den letzten Tagen hatte erleben dürfen und Bilder von all dem, was vielleicht noch hätte geschehen können.
    Nun würde er erfahren, ob es ein Leben nach dem Tod gab.
    Ganz plötzlich ließ der Druck auf seiner Brust nach. Janus schnappte nach Luft. Ein Ausdruck ungläubigen Erstaunens huschte über Skolgars Gesicht, als er an sich selbst herunterblickte, wo die Spitze eines dünnen Pflocks aus seiner Brust ragte. In Sekunden holten ihn all die Jahre ein, die er gelebt hatte und nicht gealtert war. Das Gesicht wurde grau und faltig, die Haare erst weiß, dann immer dünner, und schließlich zerfiel er zu Staub.
    Janus starrte auf den Haufen aus Asche auf seiner Brust, dort, wo eben noch sein Gegner gewesen war. Dann blickte er auf. Es war Kai. Mit noch immer erhobener Armbrust stand er da und er hatte ein unverschämt selbstzufriedenes Grinsen im Gesicht.
    „Was …“, stammelte Janus und starrte seinen Freund an.
    Kai ließ die Armbrust sinken, kam zu ihm und reichte ihm die Hand. „Wenn man seit Generationen mit Vampiren zu tun hat, muss man auf alles vorbereitet sein, alter Freund “, sagte er lächelnd und half Janus auf die Beine.
    Janus brauchte nur eine Sekunde, um sich zu fassen. „Lara …“ flüsterte er und stürzte in die Ecke, wo sie noch immer an den Pfahl gebunden war. Er fühlte ihren Puls. Er war so schwach, dass er kaum noch zu ertasten war – selbst für einen Vampir. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie kam nicht zu Bewusstsein.
    Kai rannte ihm nach. „Sie muss in ein Krankenhaus, schnell “, rief er und zog sein Telefon heraus, um die Nummer des Notrufs zu wählen.
    „Keine Zeit.“ Presste Janus zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und nahm ihm das Handy aus der Hand. „Dafür ist es zu spät. Ihr Herz schlägt kaum noch.“
    Er löste ihre Fesseln und umfing ihren herabsinkenden Körper sanft mit seinen Armen , dann zog er den Ärmel seines zerfetzten Hemdes nach oben und biss sich selbst in das Handgelenk. Schwarze Blutstropfen quollen aus seiner weißen Haut. Janus hob ihren Kopf an und legte die blutende Wunde sachte auf ihre Lippen.
    „Nein!“ rief Kai entsetzt, packte Janus a n der Schulter und zog ihn zurück. „Bist du wahnsinnig? Das darfst du nicht tun!“
    „Sie stirbt, Kai, wenn ich sie nicht verwandele“, zischte Janus und riss seinen Arm los. Wieder legte er ihn an Laras Lippen und diesmal ließ Kai ihn gewähren.
    Er raufte sich die Haare und fluchte: „Das würde sie nicht wollen, ich weiß es. Verdammt, verdammt, verdammt!“
    Janus hielt Lara jedoch fest in seinen Armen, während sein Blut ihre Kehle hinab rann.
    „Sie wird dich dafür hassen“, sagte Kai tonlos.
    „

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