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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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ihrer Patientin zu sehen.
    Die beiden jungen Menschen hatten alles schadlos überstanden. Ich blieb einen Moment bei ihnen, bis sie sich beruhigt hatten. Dann kehrte ich auf meine Kabine zurück, wo Susannah mich bereits erwartete. Wir halfen uns gegenseitig aus den Anzügen und sprangen nacheinander kurz unter die Dusche, um den Angstschweiß abzuwaschen, der an unseren Körpern klebte.
    Später saßen wir wesentlich entspannter auf dem Aussichtsdeck und unterhielten uns mit Truktock, der als Partik ebenso gerne in Gesellschaft aß.
    »Das erste vernünftige Essen seit Jahren.«
    Er biss mit sichtbarem Vergnügen in eine gewaltige Geflügelkeule, die uns Zweiundvierzig zusammen mit zartem Gemüse und einer kräftigen, dunklen Soße serviert hatte. Wir tranken gekühlte Getränke dazu, während Ari und Simeon verstohlene Blicke auf Truktock warfen, der die ihm zuteilwerdende Aufmerksamkeit nicht wahrnahm, da er zu sehr mit dem Genuss des Essens beschäftigt war.
    »Allein diese Mahlzeit war den ganzen Ärger schon wert.«
    Er aß den Rest seines Nachtischs, einen Pudding, der nach einem Rezept meiner Großmutter entstanden war. Auf Sol-IV hatte ich einige terranische Spezialitäten erstehen können, die dort immer noch hergestellt wurden, und hatte das Kakaopulver mitgenommen, das nun für den Schokopudding verwendet worden war.
    Susannas metallener Finger fuhr klickend durch ihre Glasschüssel, als sie die Reste aus dem Gefäß kratzte, um sie anschließend genussvoll von ihrem Finger zu lecken - was mich zu einem dreckigen Grinsen veranlasste, das ihr nicht entging. Ihre Augen leuchteten kurz auf.
    Simeon und Aristea feilschten um den Rest in der großen Schüssel und ich hatte einen Moment ein Gefühl innerer Ruhe, das mir nicht unbekannt war, dass ich aber zunächst nicht zuordnen konnte. Dann schoss mir ein Bild durch den Kopf, dass meine Familie an dem großen Tisch zeigte, der unserer kleinen Sippe ausreichend Platz geboten hatte. Lange bevor deren Mitglieder sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut hatten – der Gang der Dinge, wenn man Jahrhunderte lebte.
    »Wir werden gleich Morgen mit eurem Training beginnen«, sagte ich zu Simeon und Aristea, die, wie zu erwarten war, völlig unterschiedlich reagierten. Simeon zeigte Begeisterung und Ari warf einen verzweifelten Blick in ihre volle Dessertschüssel, die sie von sich schob, als sei ihr plötzlich der Appetit vergangen. Simeon zog die Schüssel zu sich und sie protestierte nicht einmal, obwohl sie zuvor hart um den Rest des Puddings verhandelt hatte.
    »Muss ich wirklich?«, fragte sie bedrückt.
    Ich musste nicht erst überlegen, um die Antwort zu wissen. Ohne gewisse Fähigkeiten zur Selbstverteidigung war sie in einem feindlichen, verrückten Universum wie dem, in dem wir lebten, hoffnungslos verloren. Ich musste ihr Interesse daran wecken, damit sie mit ganzem Herzen bei der Sache war.
    »Das bekommen wir schon hin, keine Sorge«, sagte Susannah und Aris Gesicht hellte sich ein wenig auf.
    »Kann ich von dir lernen?«
    Susannah lachte. »Da gibt es nicht viel zu lernen, befürchte ich.«
    »Aber einiges schon. Wir werden zusammen üben«, sagte ich und Susannah streichelte Ari mitfühlend über den Arm.
    In den folgenden Tagen gelang es mir, Simeon und Aristea in die Grundzüge der Selbstverteidigung einzuweihen. Ich erstellte ein Trainingsprogramm, das waffenlosen Kampf, Nahkampf mit improvisierten Waffen, den Umgang mit Klingenwaffen und den Einsatz verschiedener Fernwaffen, von Wurfgeschossen über Projektilwaffen bis hin zu Energiewaffen beinhaltete. Sie hatten viel zu lernen, und weil ich ein wenig Angst vor dem hatte, was noch vor uns liegen mochte, unterbrachen wir den regulären Unterricht zugunsten des Kampftrainings. Simeon zeigte dabei großen Enthusiasmus und hatte tatsächlich ein außergewöhnliches Potential aufgrund seiner hervorragenden Körperbeherrschung und der zähen Muskeln, die er durch seine bisherige Tätigkeit als Erntehelfer gewonnen hatte. Und pures, unverfälschtes Talent.
    Aristea hingegen war im Hinblick auf Körperkraft unterdurchschnittlich entwickelt, aber geschickt, schnell und außerordentlich beweglich. Susannah führte einige Untersuchungen durch und fand die überraschende Antwort in ihrer DNS.
    »Einer ihrer Vorfahren muss Lukrataner sein. Es gibt zwar seltene Verbindungen aus Lukratanern und Menschen, jedoch geht so etwas nicht ohne enorme technische Hilfe. Also, es geschieht nicht auf natürlichem Wege. Die

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