Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong

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ertönte das Interkom-Signal und Sargons Stimme war zu hören.
    »Wir sind etwa in zwei Stunden bei den Zielkoordinaten. Wenn nichts dazwischen kommt.«
    Truktock schnaubte und schüttelte den Kopf, was bei einem Partik das Gleiche bedeutete wie bei einem Menschen.
    »Das wäre ja mal was Neues«, sagte ich und beendete die Interkom-Verbindung.
    Wir rauschten immer weiter hinab in die Finsternis des Abyssals und beobachteten die gelegentlichen Lichtfunken, die hier und da aufleuchteten. Zeichen der Lebewesen, die in dieser Tiefe ihr eigenes Licht erzeugen mussten, um ihrem Tagesgeschäft nachzugehen, was hauptsächlich aus Fressen, Fortpflanzen und Gefressenwerden bestand. Obwohl - womöglich waren sie ja auch alle Dichter und niemand wusste es.
    Nach zwei – tatsächlich - völlig ereignislosen Stunden auf der Brücke, in denen ich nicht wagte, den Blick von den Sensorenanzeigen abzuwenden, kamen wir in die Nähe der Zielkoordinaten und befanden uns damit seit einiger Zeit in einer alles zermalmenden Tiefe von mehr als sechs Kilometern.
    Truktocks Mienenspiel wurde allmählich zu einer Grimasse der Abscheu. »Man hat das Gefühl, als lasteten Millionen Tonnen Wasser auf der Seele. Die Leere des Weltraums ist mir lieber.«
    »Dann solltest du mal den Metaraum probieren«, murmelte ich abwesend und biss mir beinahe selbst auf die Zunge, als ich bemerkte, was ich sagte.
    »Als ob du das wüsstest ...«
    Truktock sah mich lange mit einem Stirnrunzeln an.
    Sargon betrat wie immer äußerst raumfüllend die Brücke. »Schalt die Scheinwerfer ein, wir haben die Koordinaten erreicht.«
    »Ich sehe hier nichts auf den Sensoren. Da ist absolut nichts .«
    Ich schaltete die Hochleistungslampen ein und der Anblick ließ sofort jedes Gespräch auf der Brücke verstummen.
    Simeon versuchte, seine Beobachtung in Worte zu fassen. »Das sieht aus wie eine Stadt, die im Meer versunken ist.«
    Wegen der Schwebeteilchen im Wasser konnten wir nur einige Dutzend Meter weit sehen. Ich war aufgrund der Störung der Sensoren nicht in der Lage zu sagen, wie weit sich die Anlage vor uns in die Dunkelheit streckte. Also steuerte ich die Cheiron über die bizarre Formation und ließ die Scheinwerfer eingeschaltet. Unzählige großflächige Kuppeln wirkten beinahe wie natürlich gewachsen, waren aber eindeutig künstlichen Ursprungs. Ein schwacher Schimmer auf der annähernd sauberen Oberfläche zeigte, dass die Kuppeln nicht das Einzige waren, was hier dem Druck standhielt. Die Sensoren blieben jedoch taub. Das konnte nur bedeuten, dass die Stadt keine Ruine war, sondern über ein funktionierendes Energienetz verfügte, das stark genug war, um einen gewaltigen Schutzschild gegen die Millionen Tonnen Wasser aufzubauen, die unbarmherzig auf die Stadt drückten.
    »Werden wir da unten erwartet?«, fragte ich Sargon.
    »Das kann ich dir nicht zufriedenstellend beantworten. Es sind starke Abschirmungen aktiv, in der Tat kann ich die Stadt, oder was auch immer das sein mag, nur visuell erkennen. Meine anderen Sensoren nehmen ausschließlich Wasser, Meereslebewesen und Schwebepartikel wahr. Es ist, als wäre der Ort nicht existent. Ich bin mir absolut sicher, dass es in diesem System keine entsprechend hochentwickelten Sensoren gibt, um diese Metallformation von der Oberfläche aus zu orten. In der Tat ein ideales Versteck. Ich frage mich ernsthaft, wie das überhaupt entdeckt werden konnte. Die hier verwendete Technologie ist herausragend.«
    »Vermutlich erhalten wir bald eine Antwort darauf«, sagte Odin, der durch das Schott humpelte.
    Mit zwei Nefilim auf der Brücke war es eindeutig klaustrophobisch, wie ich fand. Alle quetschten sich, Entschuldigungen murmelnd an den Metallkolossen vorbei und versuchten etwas persönlichen Raum zu wahren.
    Ich trommelte mit den Fingern auf der Armlehne. »In Ordnung. Uns bleibt keine andere Wahl, als einen Eingang zu finden, durch den wir dann hoffentlich gefahrlos hineinkommen. Irgendwelche Ideen?«
    »Eventuell ergibt sich etwas, wenn wir die gesamte Oberfläche der Formation systematisch absuchen.«
    Susannahs Idee fand allgemeine Anerkennung.
    »Ich gebe einen entsprechenden Kurs ein.«
    Ich führte meine unruhigen Finger einer sinnvolleren Verwendung zu und steuerte zurück an die Stelle, wo wir auf dieses metallene Ungetüm gestoßen waren, damit wir irgendwo einen Anfang finden konnten. Von hier aus startete ich einen Kurs, der uns an der äußersten Kante entlang führen würde. Nach einer