Claifex: Nefilim KI
einer halben Stunde beim Museum ankommen.«
Wir begegneten jetzt allerlei unterschiedlichen Lebewesen. Scheinbar schwerelos dahin schwebende Quallen, von denen einige fast größer als die Cheiron waren und Einblicke in ihr durchsichtiges Inneres gewährten. Schwärme bunt schillernder Außenbordkameraden, die mal träge, mal blitzschnell vorwärtszuckend im Ozean trieben und sich um ihre Angelegenheiten kümmerten. Ein großer Fisch, der uns mit seinen kraftvollen Bewegungen beeindruckte, öffnete kurz sein Maul und zeigte dabei eine unverschämte Anzahl kleiner spitzer Zähne, die sich Reihe um Reihe bis in die Tiefe seines gewaltigen Schlundes fortzusetzen schienen.
»Angeber«, sagte Susannah und Truktock konnte sich vor Lachen kaum halten, was bei einem Partik immer in einem Verhalten mündet, das einem Hustenkrampf nicht unähnlich ist und zu einigen besorgten Nachfragen führte.
Susannah deutete auf eine Stelle in etwa fünfzig Metern Entfernung, wo eine bizarre Felsformation ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. »Was ist das?«
Ich steuerte die Cheiron darauf zu und bald konnten wir mehr erkennen. Eine schlanke und längliche Form von vielleicht hundert Meter Länge und auffälliger Eckigkeit und Symmetrie zeichnete sich unter einer dicken Schicht von Korallen, Muscheln und allerlei anderem Meeresbewuchs ab.
Ich deutete auf Röhren großen Durchmessers, die der Form entsprangen. »Seht ihr?«
Truktock stand auf. »Sieht aus wie ein Raketenantrieb. Ein antikes Raumschiff?«
Ich steuerte um das Wrack herum und ein gewaltiges Loch in der Hülle wurde erkennbar.
Susannah deutete auf die gezackten Ränder des nach außen verformten Metalls. »Sieht aus, als wäre etwas explodiert.«
Im Inneren herrschte Dunkelheit und ich leuchtete mit einem der kräftigen Scheinwerfer der Cheiron hinein.
»Huch!«, oder irgendetwas in der Art riefen wir unisono, als ein vielarmiger Meeresbewohner erschrocken daraus hervorschoss und von Angst erfüllt das Weite suchte. Ari kreischte kurz und Simeon lachte darüber, was ihm einige Hiebe einbrachte.
»Hat dieses System irgendeine Spezies hervorgebracht, die im Laufe ihrer Geschichte mit solchen Gefährten unterwegs gewesen ist?«, fragte Susannah.
Ich zuckte mit den Schultern. »Womöglich diejenigen, die auch die Unterwasserstädte hier gebaut haben und dann einfach verschwunden sind.«
Wir umkreisten noch einmal das uralte Raumschiffwrack und setzten dann unseren Weg fort. Während ich eine konstante Tiefe hielt, fiel der Meeresboden allmählich unter uns ab und bald konnten wir keinen Grund mehr erkennen. Andere Meeresbewohner kreuzten von jetzt an unseren Weg und machten damit klar, dass wir uns einer anderen Region näherten.
»An dieser Stelle ist der Grund ungefähr zweihundert Meter unter uns.«
»Seht ihr?«
Aristea deutete nach vorn, wo in einiger Entfernung ein Licht zu erkennen war.
Ich begutachtete die Anzeigen der Fernsensoren. »Das ist das Museum.«
»Sollte hier nicht etwas mehr Verkehr herrschen?«, fragte Truktock.
»Eigentlich schon«, murmelte ich und rief Sargon über das Interkom. »Möglicherweise haben wir uns verkalkuliert, was die Betriebsamkeit hier anbelangt.«
Seine Antwort kam prompt. »Die Daten des Verkehrsüberwachungssystems deuteten generell auf eine rege Betriebsamkeit hin und die Informationen in der Sphäre erklärten, dass das Museum geöffnet hat. Mir fällt keine Erklärung dafür ein. Wir sollten vorsichtig sein.«
»Nun gut. Ich werde uns erstmal näher heranbringen, schließlich sind wir interessierte Touristen.«
Sargon meldete sich ab.
Nach einigen Minuten waren wir nahe genug an der submarinen Konstruktion des Museums um Details zu erkennen. Die Anlage war glattflächig und ähnelte einer flachen Muschel, die leicht geöffnet war und ihr Inneres preisgab. Diese »Muschel« war jedoch mindestens einem Kilometer breit und bestimmt zweihundert Meter hoch. Das Bauwerk schien auf dem Meeresboden verankert zu sein, wobei die obere Hälfte aus dem Wasser herausragte. Der innere Bereich zwischen den beiden Muschelhälften bot einen Landplatz und Schleusenverbindungen, jedoch lagen hier nur ein paar kleine Fahrzeuge. Keine Aktivitäten waren zu erkennen. Ich steuerte die Cheiron einmal um das Museum herum und auf der Oberseite herrschte an einer Stelle rege Geschäftigkeit. Wir konnten erkennen, wie eine ganze Anzahl von Technikern in Taucheranzügen damit beschäftigt war, stark beschädigte Hüllenplatten zu
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