Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
entfernen.
    Sargon meldete sich über Interkom. »Wir bekommen Besuch.«
    Eine Minute später sahen wir ein kleines, flaches Fahrzeug auf uns zukommen, das ähnlich der Cheiron einen Wasserverdrängungsschild hatte. Eine schwer erkennbare humanoide Person stand darauf an einem Steuerpult und winkte uns zu. Sekunden später hatten wir bereits Funkkontakt.
    »Sicherlich sind Sie wegen der Ausstellung hier.«
    Eine weiblich klingende Stimme mit seltsamer Modulation, die von einem ungewöhnlichen Sprechapparat kündete.
    »Ja. Ist etwa nicht geöffnet?«
    »Es tut mir leid, aber wir hatten einen Unfall. Ein Misastrifigas-Männchen hat das Museum angegriffen. Das ist so nahe am Rand noch nicht vorgekommen und wir mussten nach akuter Flutungsgefahr die Ausstellung schließen. Hat das Tourismus-Büro sie nicht informiert?«
    »Wir sind erst vor Kurzem gelandet. Wahrscheinlich hat man es vergessen.«
    »Nun. Ich empfehle Ihnen, sich möglichst weit vom Rand aufzuhalten, da wir nicht sicher sind, ob der Misastrifigas sich noch hier aufhält.«
    »Der kann einem Schiff doch wohl nicht gefährlich werden?«
    »Der fünfzig Meter lange, wurmartige Misastrifigas hat ein zwei Meter durchmessendes Loch in unsere Hülle gestanzt, nachdem er den Abschirmschild aufgrund seiner speziellen bioelektrischen Fähigkeiten durchstoßen hat.«
    »Oh. Dann sind wir wohl immer noch schneller.«
    »Dann nutzen Sie am Besten Ihre Schnelligkeit, um aus diesem Gebiet zu verschwinden. Und sehen Sie zu, dass Sie höher steigen, der Misastrifigas hält sich für gewöhnlich in Tiefen zwischen sechshundert und tausend Metern auf«, das kleine Fahrzeug machte währenddessen kehrt und verschwand auf der anderen Seite des Museums.
    »Jetzt oder nie. Der kleine Zwischenfall kommt uns eigentlich sehr gelegen.« Ich rief Sargon über das Interkom. »Ich werde gleich so tun, als ob ich in die Richtung des nächstgelegenen Habitats aufbreche, bis ich außer Sichtweite des Museums bin. Dann biege ich ab und jage so schnell es geht in Richtung Tiefsee.«
    »Ist in Ordnung. Ich gebe Bescheid, sobald das Verkehrsüberwachungssystem ausgeschaltet ist.«
    »Ich denke, wir sollten jetzt wieder unter Deck gehen und aus Sicherheitsgründen die Luken schließen.«
    In weniger als einer Minute waren alle auf der geschlossenen Brücke und ich steuerte die Cheiron wie gewohnt vom Pilotensessel. Kurz darauf, schon deutlich außer Sichtweite des Museums, gab Sargon das Signal. Ich riss die Cheiron herum und führte uns in einem Bogen um das Museum, stets mit einem Auge auf den Anzeigen, damit wir nicht zufällig einem anderen Schiff begegneten.
    »Was ist, wenn die uns vom Museum aus orten, jetzt wo hier kaum jemand unterwegs ist?«, fragte Susannah.
    »Die verlassen sich auf das Verkehrsüberwachungssystem, so wie alle anderen hier.«
    »Sicher?«
    »Nein, aber das Risiko müssen wir eben eingehen.«
    Die Cheiron zog einen beträchtlichen Kielstrudel hinter sich her, als wir schließlich außer Sichtweite waren und nach einer Kehrtwendung in Richtung Tiefsee davon jagten. Ich hielt geradewegs auf die abgründige Dunkelheit zu, die sich vor uns ausbreitete wie eine Gewitterfront. Der bedrohliche Anblick und unsere Situation führten zu einer angespannten Stille auf der Brücke.
    »Von jetzt an gehen wir stetig tiefer.«
    Damit kommentierte ich das Erreichen des Hanges, der sich flach vor uns ausbreitete, aber mit stetem Gefälle hinab in die lichtlosen Abgründe führte, die wir auf der Suche nach dem Nefilim durchdringen mussten. Ich verringerte unsere Geschwindigkeit, als wir zehn Minuten später in eine Tiefe von mehr als drei Kilometern vorgedrungen waren. Seit mehreren Minuten war es um uns vollkommen dunkel geworden und ich musste mich auf die Sensoren verlassen, um die zahlreichen Vorsprünge und Verwerfungen zu umschiffen, die ihre spitzen Zacken und Felsnasen nach der Cheiron reckten.
    »Pass doch auf, verdammt! Sind wir nicht unnötig schnell?«, fragte Susannah, als ich mit einem hektischen Manöver einer Felsnadel auswich.
    »Wir müssen uns beeilen, es geht nicht anders«, sagte ich und hielt die Augen auf.
    Ich hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, auch wegen der angriffslustigen Fauna, die uns umgeben mochte. Doch immer wieder juckte es mir im Finger, einmal einen Blick zu riskieren, da das Sensorenbild vom Bordrechner zwar präzise genug zum Navigieren war, aber den Eindruck erweckte, dass man etwas verpasste. Dann

Weitere Kostenlose Bücher