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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Rauschen der Wellen, die Schreie der Seevögel und - wie hieß sie noch? - ach ja, Kopeira war ihr Name ...
    Ich musste schließlich eingenickt sein, als mich das Alarmsignal des Biomonitors in meinem Umweltanzug mit einem betont unangenehmen Schnarren weckte. Ich rieb mir die Augen und versuchte meinen getrübten Blick zu klären. Es war bereits merklich kälter geworden und ein schneller Ausblick nach draußen zeigte, dass die Sonne in einer knappen Viertelstunde vollständig hinter dem Horizont verschwinden würde. Ich fluchte zwischen zusammengebissenen Zähnen und warf hektisch alles in die Kisten. Das hätte mir nicht passieren dürfen. Die Roboter arbeiteten immer noch. Jedoch konnte ich nichts erkennen, da sie meine Sicht behinderten.
    »Wie weit seid ihr?«, fragte ich und verschloss eine Truhe mit Werkzeugen.
    »Der Bodenbereich ist fast frei gelegt«, antwortete Hunderteins.
    »Zeigt her!«, sagte ich und trat an den Sockel heran. »Verdammt, was ist das?«
    Die Statue stand auf soliden Extremitäten, mit einer deutlich technischen Anmutung, die Form war jedoch ungewöhnlich. Dies war kein massenhaft hergestelltes Produkt, wie die Gaia-Roboter.
    Hunderteins erhob seine Metallhand. »Die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes für beschleunigte Arbeitsvorgänge hat eine Verlangsamung der Arbeitsgeschwindigkeit zur Folge, was unter gegebenen Umständen zu einer definitiv notwendigen Verschiebung der verlangten Deadline führt.«
    Die Roboter arbeiteten weiter, doch verlangsamte sich ihr Tempo immens. Ich trat eilig zurück.
    »Fortfahren mit beschleunigten Arbeitsvorgängen!«, befahl ich und ein schneller Blick auf den Höhlenausgang zeigte mir, dass der Rest des trüben Tageslichts am Horizont verschwand. »Ihr arbeitet weiter, bis der Fund transportfähig ist, klar?«
    Ich rannte hinaus zum Multipod-Transporter, der wie ein fetter, überdimensionaler Käfer in seinen sechs Beinen hing. Vier Bronzestatuen lagen darauf. Das zusätzliche Gewicht einer massiven Statue von drei bis vier Meter Höhe mochte die Tragfähigkeit übersteigen. Also wies ich den Transporter an, eine der bronzenen Monstrositäten von Bord zu werfen. Die Greifarme fuhren auch prompt aus und erledigten meinen Befehl wörtlich. Die Pseudo-KI des Multipods war allerdings noch einfacher gestrickt, als die der Gaia-Roboter. Die Statue landete mit einem lauten Glockenschlag auf dem harten Eisboden in ein paar Metern Entfernung. Ich rannte hinüber und entdeckte Risse in dem uralten Metall, die durch die unsanfte Landung verursacht worden waren.
    Von einem Augenblick auf den anderen wirbelte ein scharfer Wind Eis und Schnee auf. Ich schaute fluchend auf und sah einen Eissturm, der aus der Dunkelheit heranfegte.
    Ich schluckte schwer. »Oh. Scheiße!«
    Ich hetzte in die Höhle zurück, um die restlichen Sachen zu packen. Mit Eisstürmen war hier nicht zu spaßen. Die Kristalle im Wind konnten einem Menschen ohne Schutzkleidung in wenigen Augenblicken üble Verletzungen zufügen.
    Ich starrte die von Eis bedeckte Statue an, die die Gaia-Roboter freigelegt hatten, und zögerte einen Moment. Und wenn es doch nur ein Haufen Schrott war? Irgendein alter Laderoboter, zurückgelassen von seinem vorherigen Besitzer? Meine Intuition sagte mir etwas anderes. Dies musste bedeutend sein, dessen war ich mir sicher.
    Als ich den Transporter anweisen wollte, sich auf den Abtransport vorzubereiten, setzte sich dieser bereits mit einer Warnung in Gang und schritt auf den Höhleneingang zu. Das konnte nur heißen, dass die beiden Roboter entsprechende Befehle an den Bordcomputer des Multipods per Funk übermittelten. Hunderteins kam zu mir gelaufen.
    »Es sind unvorhergesehene Schwierigkeiten aufgetreten. Der Eis-Stalaktit unter der Decke scheint massiver als erwartet. Es wird spezielles Werkzeug von Bord der Cheiron benötigt. Ich schlage vor, die Abholung des Fundes auf nächsten Monat zu verschieben. Wir müssten nach unserer Einschätzung auf Basis der Erfahrungen mit den lokalen Gegebenheiten ungefähr 95 Prozent der Arbeitsvorgänge wiederholen.«
    Ich starrte den plappernden Roboter verständnislos an und zog meine TeQumseh Phase IV. Ich zielte auf das obere Ende des Stalaktits. »Zweiundvierzig! Beweg‘ deinen Blechhintern da weg!«
    Der Gaia-Roboter sah auf meine Waffe und lief in einer Geschwindigkeit, die beschleunigte Arbeitsvorgänge zeitlupenhaft erscheinen ließ, zum Höhlenausgang. Ich stellte die Intensität der Strahlung vorsichtshalber

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