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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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übertrieben wirkenden Staksen,
erreichte den Mann, und - schlug ihn auf die rechte Schläfe. Vielleicht hatte
ihn der Schlag umgebracht, wahrscheinlich aber nicht. Driscoll holte
Kabelbinder-Handfesseln aus der Tasche seiner Kampfjacke. Der hier war
wahrscheinlich alt genug, dass sich die Geheimdienstleute für ihn interessierten,
und würde wohl in Gitmo landen. Er würde ihn Tait und Young übergeben, damit
sie ihn für den Transport einwickelten. Er machte Tait auf sich aufmerksam,
zeigte auf den Bewusstlosen und ließ seinen Zeigefinger kreisen: Packt ihn ein. Tait nickte.
    Noch eine
Biegung, fünf Meter entfernt, nach rechts, und das Licht flackerte.
    Noch zwei
Meter, dann rechts.
    Driscoll
blieb konzentriert. Langsame, vorsichtige Schritte, die Waffe fest gepackt.
    Die
nächste Kammer, etwa zehn mal zehn Meter, war die letzte. Er war jetzt
vielleicht siebzig Meter weit vorgedrungen. Tief genug. Diese Höhle war
wahrscheinlich für einen von den Wichtigen eingerichtet worden. Vielleicht
sogar für den Wichtigsten? In drei Minuten würde er es wissen. Solche Gedanken
gestattete er sich nicht oft. Aber das war letztlich der Grund für diese
Mission. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Deswegen war Driscoll ein Special
Operations Ranger. Vorwärts, langsam. Er hob hinter sich die Hand.
    Es war
jetzt so dunkel, dass sein Nachtsichtgerät genauso viel Grundrauschen wie
Bildinformationen anzeigte. Eine Art Popcorn flitzte und flackerte durch sein
Blickfeld. Er schob sich bis an die Biegung vor und spähte um die Ecke. Da lag
jemand. Daneben lehnte eine AK 47 in Reichweite, fertig geladen mit einem
Plastikmagazin. Der Mann schien zu schlafen, aber in dieser Hinsicht waren sie
gute Soldaten: Sie schliefen nie so tief wie Zivilisten, sondern blieben dicht
an der Grenze zum Aufwachen. Und den hier wollte er lebendig haben. Er hatte
zwar bis jetzt schon einige Leute umgebracht, sogar erst in den letzten zehn
Minuten, aber den hier wollten sie lebend ... Wenn möglich ...
    Okay. Driscoll nahm seine Pistole in die rechte Hand und
zog mit der linken eine Blendgranate aus dem Brustgurt. Tait und Young sahen
das und erstarrten. Die Höhle würde sich gleich verändern. Driscoll hielt einen
Finger hoch. Tait zeigte seinem Vorgesetzten den hochgestreckten Daumen: alles
klar. Time to rock and roll. Die Gomer
würden gleich ihren Weckruf bekommen. Tait sah sich um. Eine kleine Kerze
sorgte für gerade genug Licht in der Kammer. Driscoll trat einen oder zwei
Schritt zurück, klappte das Nachtsichtgerät hoch und zog den Sicherungsstift
aus der Blendgranate. Er ließ den Sicherungsbügel los, wartete einen
Herzschlag lang, dann warf er und zählte, einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig
...
    Es klang
wie das Ende der Welt. Die zehn Gramm Magnesiumpulver flammten auf wie die
Mittagssonne, nur heller. Und der Lärm. Der Knall hörte und fühlte sich wie das
Ende der Welt an, ein Krachen, das den Schlaf des Gomer jäh beendete. Dann ging
Driscoll rein. Ihn hatte die Explosion nicht betäubt. Er hatte sie erwartet,
sich die Ohren zugehalten und die Augen geschlossen, um den Blitz zu dämpfen.
Der Gomer war schutzlos gewesen. Seine Ohren waren überwältigt, und das schadete
seinem Gleichgewichtssinn. Er griff nicht einmal nach seiner Waffe — aber
Driscoll hatte sie schon beiseitegetreten, und einen Augenblick später hielt
er seine Pistole dem Gomer genau ins Gesicht. Der hatte keine Chance auf
Widerstand, und genau das hatte Driscoll beabsichtigt.
    Da sah er,
dass er den Falschen erwischt hatte. Der Mann hatte zwar einen Bart, war aber
noch lange keine vierzig Jahre alt, sondern erst Anfang dreißig. Der falsche Gomer war sein erster Gedanke, gefolgt
von Scheiße. Das
Gesicht spiegelte totale Verwirrung und Schock. Der Mann schüttelte den Kopf,
versuchte sein Gehirn in Gang zu bekommen, aber auch wenn er jung und zäh war,
für diese Situation war er nicht schnell genug.
    An der
Rückwand der Kammer nahm Driscoll eine Bewegung wahr, einen gebückten
Schatten, der an der Wand entlangglitt. Er bewegte sich nicht auf sie zu,
sondern in eine andere Richtung. Driscoll steckte die Pistole weg, drehte sich
zu Tait und zeigte auf den Gomer am Boden - Handschellen anlegen -, dann klappte er das
Nachtsichtgerät wieder herunter und nahm den Schatten ins Visier des M4. Noch
ein Gomer mit Bart. Driscolls Finger legte sich an den Abzug, aber er wartete
neugierig ab. Drei Meter hinter dem Mann lehnte eine AK 47 immer noch an der
Wand, wo

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