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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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eine Stunde, bis es Zeit
war, drei Querstraßen weiter zu einem Lokal namens Dalig Rädisa - das Schlechte Radieschen - zu
gehen, das, wie Harold ihnen erzählt hatte, Rolfs Lieblingskneipe war.
    Um den
Block zu erkunden, gingen sie einmal darum herum, bevor sie das Lokal betraten.
Als sie die Tür aufstießen, schlug ihnen eine dichte Wolke aus Zigarettenqualm
und dröhnende Heavy-Metal-Musik entgegen. Im Schankraum drängten sich Leute mit
blonden Haaren, die entweder zur Bar wollten oder tanzten, wo immer genug
Raum dazu war.
    »Wenigstens
nicht dieser Techno-Scheiß«, brüllte Brian über das Stimmengewirr.
    Dominic
erwischte eine vorbeigehende Bedienung am Ellbogen und bestellte in seinem
gebrochenen Schwedisch zwei Glas Bier. Sie verschwand und kehrte nach fünf
Minuten zurück. »Sprichst du Englisch?«, fragte er sie.
    »Ja,
Englisch. Ihr seid Engländer?«
    »Amerikaner.«
    »He,
Amerikaner - super, was?«
    »Wir
suchen Anton. Hast du ihn irgendwann gesehen?«
    »Welcher
Anton? Gibt viele Antons.«
    »Anton
Rolf«, erklärte Brian. »Er ist Mechaniker, arbeitet am Flughafen.«
    »Ja, okay
... Anton hab ich seit einer Woche nicht mehr gesehen, glaube ich.«
    »Weißt du,
wo wir ihn finden können?«
    Das
Lächeln der Bedienung verlosch allmählich. »Warum sucht ihr ihn?«
    »Wir haben
ihn letztes Jahr in Facebook kennengelernt. Wir haben vereinbart, dass wir uns
treffen, wenn wir nächstes Mal in Schweden zu tun haben.«
    »Ah,
he, Facebook, ist echt cool. Seine Freunde sind hier -
vielleicht wissen sie etwas. Dort drüben, am Ecktisch.« Sie wies zu einem
Tisch hinüber, an dem ein halbes Dutzend Jugendliche in Jersey-Klamotten
saßen. Alle waren um die zwanzig oder ein wenig älter.
    »Danke«,
sagte Brian, und die Bedienung wandte sich wieder ab. Aber Dominic hielt sie
noch einmal zurück. »He, bin einfach nur neugierig: Du hast gefragt, warum wir
Anton suchen. Warum?«
    »Andere
haben auch schon nach ihm gefragt. Nicht so nette Jungs wie ihr.«
    »Wann war
das?«
    »Letzten
Dienstag? Nein, sorry, Montag.«
    »Die
Polizei vielleicht?«
    »Nein,
nicht die Polizei. Kenne alle von der Polizei. Vier Männer, nicht weiß, aber
auch nicht schwarz. Araber vielleicht?«
    Als die
Bedienung weg war, brüllte Dominic Brian ins Ohr: »Montag. Drei Tage, nachdem
Rolf nicht nach Hause gekommen war, wie seine Tante sagt.«
    »Vielleicht
will er nur einfach nicht gefunden werden«, meinte Brian. »Scheiße, Mann. Und
natürlich müssen es ausgerechnet Fußball-Hooligans sein.«
    »Wieso?«
    »Hast du
die Weltmeisterschaft nicht gesehen, Bruder? Diese Jungs mögen das Kämpfen
sogar noch mehr als das Saufen.«
    »Dann wird
es ja nicht schwer sein, von ihnen eine Antwort zu bekommen, oder?«
    »Dom, ich
rede nicht über Boxen. Ich rede über Straßenschlägereien mit Ohrabreißen,
Eingeweide aus dem Leib treten. Wenn du die ganze Gruppe zusammennimmst, was
bekommst du dann?«
    »Was
denn?«
    »Einen
Mund voller ausgeschlagener Zähne«, grinste Brian boshaft.
     
    »He, Jungs, wir suchen Anton«, sagte Dominic. »Die Bedienung
sagt, ihr seid seine Freunde.«
    »Spreken
nix Englisch«, sagte einer von ihnen. Er hatte ein Wabenmuster von mies
aussehenden Narben auf der Stirn.
    »He, scheiß
auf dich, Frankenstein«, sagte Brian.
    Der Junge
schob ruckartig seinen Stuhl zurück, stand auf und ging in Angriffsstellung.
Die Übrigen taten es ihm sofort nach.
    »Spreken
doch Englisch, was?«, brüllte Brian.
    »Richtet
Anton aus, dass wir ihn suchen«, sagte Dominic und hob die Hände friedfertig
auf Schulterhöhe. »Sonst statten wir eben seiner Tante einen kleinen Besuch
ab.«
    Brian und
Dominic gingen um die Gruppe herum zum Hinterausgang. »Wie lange, was meinst
du?«, fragte Brian.
    »Halbe
Minute, nicht mehr«, antwortete Dominic.
    In der
Gasse hinter dem Lokal packte Brian einen in der Nähe stehenden Mülleimer aus
Metall, und Dominic bewaffnete sich mit einem Stab aus verrostetem Eisen, etwa
so lang wie sein Unterarm. Gerade noch rechtzeitig drehten sie sich wieder zum
Lokal um, dessen Tür nach außen aufschwang. Brian, der hinter der Tür stand,
ließ drei der Fußball-Fans herauskommen, die sich sofort auf Dominic stürzten,
dann kickte er dem vierten Jungen die Tür ins Gesicht und schwang die Mülltonne
wie eine Sense gegen die drei Angreifer. Dominic hatte bereits den ersten mit
einem Schlag gegen die Knie ausgeschaltet, tauchte unter einem Faustschlag des
zweiten hindurch und ließ den Eisenstab auf seinen

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