Clancy, Tom
ausgestreckten Ellbogen
krachen, der durch den Schlag zerschmettert wurde. Brian drehte sich um, als
die Tür wieder aufschwang, hob die Mülltonne und rammte dem vierten Angreifer
den am unteren Ende der Tonne vorstehenden Metallrand oberhalb der Nasenwurzel
in die Stirn, wartete, bis er zu Boden gegangen war, und warf dann die Tonne
gegen die Knie der beiden restlichen Hooligans, die aus der Tür gestürzt
kamen. Einer von ihnen fiel Brian direkt vor die Füße, rappelte sich aber
sofort wieder auf Händen und Knien hoch. Brian kickte ihn mit dem Absatz gegen
den Kopf, sodass er wieder zu Boden fiel. Der letzte Hooligan griff Dominic
mit geballten Fäusten und windmühlenähnlich rotierenden Armen an, aber Dominic
wich immer weiter zurück und hielt sich außerhalb seiner Reichweite. Doch dann
ließ er ihn herankommen, trat aber blitzschnell zur Seite und hieb ihm die
Eisenstrebe seitlich gegen den Schädel. Der Junge krachte gegen die Hausmauer
und fiel zu Boden.
»Alles
okay?«, fragte Dominic seinen Bruder.
»Sicher.
Bei dir?«
»Irgendeiner
schon wieder wach?«
»Ja, der
hier.« Brian kniete neben dem ersten Angreifer nieder. Der Junge stöhnte und
rollte sich hin und her, während er sein zerschmettertes Knie hielt. »He,
Frankenstein, richte Anton aus, dass wir ihn suchen.«
Sie ließen
die Hooligans in der Gasse zurück und gingen in einen Park, wo sich Dominik
auf eine Bank setzte. Brian joggte zum Hotel zurück, holte den Mietwagen und
stellte ihn an der gegenüberliegenden Seite des Parks ab.
»Keine
Polizei?«, fragte Brian, als er zwischen den Parkbäumen hervortrat und sich
neben seinen Bruder auf die Bank setzte.
»Nein.
Kamen mir auch gar nicht wie Jungs vor, die sich freuen, wenn die Polizei
kommt.«
»Mir auch
nicht.« Sie warteten noch fünf Minuten, dann ging die Vordertür des Lokals auf,
und zwei der Hooligans kamen heraus. Sie schleppten sich mühsam zu einem Auto,
das weiter unten an der Straße geparkt war. »Gute Freunde«, nickte Brian
anerkennend. »Bisschen schlicht im Kopf, aber anständig.«
Sie
folgten dem Wagen der Hooligans, einem dunkelblauen Citroen. Er fuhr durch die
Innenstadt von Söderhamn bis zum östlichen Ortsrand, dann hinaus aufs Land.
Nach sechs Kilometern erreichten sie eine weitere Ortschaft, ungefähr ein
Viertel der Größe Söderhamns. »Forsbacka«, sagte Brian nach einem Blick auf die
Karte. Der Citroen verließ die Hauptstraße, und nachdem er auf kleineren
Straßen ein paarmal nach rechts und links abgebogen war, hielt er schließlich
in der Einfahrt eines minzgrünen Hauses im Saltbox-Stil an. Dominic fuhr
vorbei, bog an der nächsten Ecke rechts ab und hielt unter einem Baum am
Straßenrand. Durch das Rückfenster konnten sie die Eingangstür des Hauses
beobachten. Die Hooligans waren inzwischen ausgestiegen und standen vor der
Tür; einer klopfte an. Eine halbe Minute später ging das Licht über dem Eingang
an, und die Tür öffnete sich.
»Was
meinst du? Abwarten oder gleich reingehen?«, fragte Dominic.
»Abwarten.
Wenn Rolf dort drin ist, war er wohl clever genug, eine Woche lang abzutauchen.
Der läuft nicht davon, ohne sich das vorher gründlich zu überlegen.«
Nach
zwanzig Minuten ging die Tür wieder auf, und die beiden Hooligans kamen heraus.
Sie stiegen in ihr Auto, setzten es rückwärts aus der Einfahrt und fuhren
davon. Brian und Dominic warteten, bis ihre Rücklichter um die nächste Ecke
verschwunden waren, stiegen aus und gingen zum Haus hinüber. Eine Hecke aus verwilderten
Fliederbüschen trennte das Grundstück vom Nachbarn. Sie gingen an der Hecke
entlang, an zwei abgedunkelten Fenstern vorbei und gelangten zu einer angebauten
Garage, die sie umgingen, sodass sie die Rückseite des Hauses überblicken
konnten: eine Hintertür zwischen zwei Fenstern. Nur eines der Fenster war erleuchtet.
Ein paar Sekunden später ging eine männliche Gestalt hinter dem beleuchteten
Fenster vorbei, blieb vor einem Küchenschrank stehen, öffnete eine der
Schranktüren, schloss sie wieder. Zehn Sekunden später wurde die Hintertür
geöffnet, und der Mann kam mit einem Koffer in der Hand heraus. Brian und Dominic
gingen in Deckung. Die Seitentür der Garage wurde geöffnet, kurz darauf hörten
sie das Geräusch einer Autotür. Die Garagentür fiel ins Schloss, dann wurde
auch die Hintertür wieder zugeknallt.
»Der will
verduften. Ich nehme mal an, Anton ist ein Hooligan wie seine Kumpels.«
»Denke ich
auch. Kann mir nicht
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