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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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den
Heimflug genauso gut in einem Leichensack hätte antreten können. Nur ein paar
Zentimeter Abweichung, egal in welcher Richtung, hatten ihm die Ärzte gesagt,
und der Gesteinssplitter hätte entweder seine Arm-, Kopf- oder Basilarvene
zerrissen, und er wäre verblutet, lange bevor er den Chinook erreicht hätte. Zwei Mann haben wir verloren. Barnes und Gomez hatte die
RPG-Granate voll erwischt. Young und Peterson hatten Splitterwunden in den
Beinen davongetragen, aber noch selbst in den Hubschrauber klettern können.
Danach war es nur ein kurzer Flug bis zur FOB Kala Gush gewesen, wo er und das
Team sich trennten, bis auf Captain Wilson mit seinem gebrochenen Bein, der ihn
zuerst zur Ramstein Air Base und dann ins Brooke Army Medical Center in Fort
Sam Houston begleitete. Beide brauchten die orthopädische Spezialchirurgie, auf
die das Brooke-Hospital spezialisiert ist. Und sie brauchten Demerol. Die
Krankenschwestern waren großzügig mit den Schmerzmitteln, und das hatte ihm
sehr geholfen zu vergessen, dass vor fünf Tagen noch ein Brocken
Hindukusch-Granit in seiner Schulter gesteckt hatte.
    Die
Mission war einerseits ein Fehlschlag gewesen, zumindest, was das Hauptziel
anging, und Fehlschläge gehörten eben auch zum Geschäft eines Rangers, ob er
etwas dafür konnte oder nicht. Wenn die Informationen gestimmt hatten und die
Zielperson sich überhaupt in der Höhle aufgehalten hatte, dann war sie geflohen
und zwar wahrscheinlich weniger als einen Tag vor der Ankunft des Teams.
Allerdings, ermahnte sich Driscoll, wenn man den Haufen Scheiße bedachte, der
ihnen auf dem Rückweg zur LZ entgegengekommen war, dann hätte es sehr viel
schlimmer werden können. Er hatte zwei Mann verloren, aber dreizehn halbwegs
gesund zurückgebracht. Barnes und
Gomez. Verdammt.
    Die Tür
öffnete sich, und Captain Wilson kam in seinem Rollstuhl herein. »Haben Sie
ein bisschen Zeit für einen Besucher?«
    »Na klar.
Wie geht's dem Bein?«
    »Immer
noch gebrochen.«
    Driscoll
grinste. »Bleibt auch noch eine Weile so, Sir.«
    »Allerdings
keine Schrauben oder Platten drin, also läuft's wohl ganz gut für mich. Wie
steht's bei Ihnen?«
    »Weiß
nicht. Die Ärzte rücken nicht damit raus. Die Operation ist gut verlaufen -
keine Gefäßschäden, das wäre wohl ziemlich übel gewesen. Gelenke und Knochen
kriegt man wohl leichter wieder hin. Haben Sie was von den Jungs gehört?«
    »Ja, denen
geht's gut. Ruhen sich aus. Gönnen wir's ihnen.«
    »Young und
Peterson?«
    »Beide so
weit in Ordnung. Ein paar Wochen leichter Dienst. Sam, ich glaube, da kommt was
auf uns zu.«
    »Ihr
Gesicht sagt mir, dass es kein Besuch von Carrie Underwood ist.«
    »Ich fürchte,
nein. CID. Zwei Agenten waren beim Bataillon.«
    »Wir
beide?«
    Wilson
nickte. »Sie haben unsere Abschlussberichte gelesen. Gibt es etwas, das ich
wissen müsste, Sam?«
    »Nein,
Sir. Letzten Monat habe ich vor dem Fitnesscenter einen Strafzettel für Falschparken
bekommen, aber sonst war ich immer brav.«
    »In der
Höhle lief alles koscher?«
    »Die
übliche Scheiße, Major. Wie ich's berichtet habe.«
    »Auf jeden
Fall kommen die heute Nachmittag. Seien Sie ganz offen. Müsste sich alles
klären lassen.«
     
    Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Driscoll wusste, was die
CID-Typen von ihm wollten: seinen Kopf. Wer und warum, wusste er nicht, aber
jemand hatte sie wegen der Höhle auf ihn angesetzt.
    »Und auf
wie viele Wachposten sind Sie gestoßen?«
    »Zwei.«
    »Beide
getötet?«
    »Ja.«
    »Okay,
danach sind Sie in die Höhle selbst vorgedrungen. Wie viele der Personen in
der Höhle waren bewaffnet?«, fragte einer der Beamten.
    »Nachdem
wir alles im Griff hatten, zählten wir ...«
    »Nein, wir
meinen zum Zeitpunkt des Eindringens in die Höhle. Wie viele waren bewaffnet?«
    »Definieren
Sie >bewaffnet<.«
    »Keine
Spitzfindigkeiten bitte, Sergeant. Auf wie viele Bewaffnete sind Sie bei Ihrem
Eindringen in die Höhle gestoßen?«
    »Steht in
meinem Bericht.«
    »Drei,
richtig?«
    »Genau«,
erwiderte Driscoll.
    »Die
anderen haben geschlafen.«
    »Mit
Kalaschnikows unter dem Kissen. Sie verstehen das nicht. Sie wollen auf eine
Gefangennahme hinaus, stimmt's? So funktioniert das nicht, nicht im wirklichen
Leben. Wenn wir da drin in einen Schusswechsel mit auch nur einem von den bösen
Jungs geraten wären, dann hätten wir jetzt tote Ranger.«
    »Sie haben
nicht versucht, die Schlafenden unschädlich zu machen?«
    Driscoll
musste lächeln. »Ich würde sagen, wir haben

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