Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
Vom Netzwerk:
erzählt hat?«
    »Wie
werden die Zielpersonen bestimmt?«, fragte Clark.
    »Sie
werden in der Regel an diesem Auswahlprozess teilnehmen. Wir müssen die Leute,
die wir ausschalten wollen, mit großer Sorgfalt auswählen.«
    »Entscheiden
wir auch über die Methoden?«, fragte Clark vorsichtig.
    »Haben Sie
Ihnen noch nichts von unseren Kugelschreibern erzählt?«, fragte Hendley Davis.
    »Dies ist
eines der Werkzeuge, die wir benutzen.« Er hielt einen goldenen Kugelschreiber
hoch. »Mit diesem Stift injizieren wir sieben Milligramm Succinylcholin. Das
ist ein Betäubungsmittel, das bei chirurgischen Eingriffen benutzt wird. Es
lähmt die Atmung und alle willkürlichen Muskelbewegungen. Aber nicht das Herz.
Das schlägt noch eine Minute lang weiter. Dann bleibt es wegen Sauerstoffmangel
stehen, und der Tod tritt ein. Bei einer Obduktion sieht dann alles aus wie ein
Herzinfarkt. Und so nimmt das Opfer sein Hinscheiden auch wahr.«
    »Gibt es
ein Gegenmittel?«, wollte Clark wissen.
    »Nein,
außer Sie schließen das Opfer sofort an ein Beatmungsgerät an. Das Mittel wird
innerhalb von fünf Minuten völlig abgebaut - >metabolisiert<. Es hinterlässt
keine Spuren. Der obduzierende Pathologe müsste schon ein wirklicher Experte
sein und genau wissen, wonach er sucht. Es ist also eine fast perfekte Tötungsart.«
    »Ich bin
überrascht, dass die Russen darauf nicht gekommen sind.«

»Sie haben
es ganz bestimmt versucht«, erwiderte Davis. »Aber Succinylcholin gab es
wahrscheinlich in ihren Krankenhäusern nicht, nehme ich an. Wir haben es von
einem befreundeten Arzt von der Fakultät für Allgemeinmedizin und Chirurgie
der Columbia-Universität bekommen, der eine persönliche Rechnung zu begleichen
hatte. Sein Bruder, ein Börsenmakler bei Cantor Fitzgerald, starb am 11.
September.«
    »Eindrucksvoll«,
sagte Clark und musterte den Kugelschreiber. »Das könnte man auch gut als
Verhörinstrument benutzen. Ich glaube kaum, dass jemand diese Prozedur zweimal
durchmachen möchte.«
    Davis reichte
ihm den Stift. »Er ist nicht geladen. Wenn Sie an der Spitze drehen, kommt die
Mine heraus. Sie können dann perfekt damit schreiben.«
    »Raffiniert.
Nun, das beantwortet meine Frage. Dürfen wir auch konventionellere Mittel
benutzen?«
    »Wenn der
Auftrag es erforderlich macht«, bestätigte Davis mit einem Nicken. »Aber Sie
sollten immer daran denken, dass es uns eigentlich überhaupt nicht gibt.«
    »Verstanden.«
    »Und wie
steht es mit Ihnen, Mr. Chavez?«, fragte Hendley.
    »Sir, ich
höre nur zu und lerne«, antwortete Ding seinem neuen Chef.
    »Ist er
immer so pfiffig, John?«, lachte der Ex-Senator.
    »In
Wirklichkeit noch viel mehr. Wir arbeiten gut zusammen.«
    »Genau
das, was wir brauchen. Also, willkommen an Bord, Gentlemen.«
    »Eine
Sache noch«, sagte Clark. Er holte Dings USB-Stick aus der Tasche und legte ihn
auf den Schreibtisch. »Das haben wir einem Botschaftsbesetzer in Tripolis abgenommen.«
    »Verstehe.
Und warum liegt das jetzt auf meinem Tisch?«
    »Ein
Versäumnis von uns«, antwortete Clark. »Sie können es auch >altersbedingte
Vergesslichkeit< nennen. Wir könnten den Stick auch Langley oder den
Schweden geben, aber ich vermute, hier ist er besser aufgehoben.«
    »Haben Sie
sich den Inhalt schon angeschaut?«
    Diesmal
antwortete Chavez. »Etwa ein Dutzend JPEG-Bilddateien. Auf mich wirkten sie wie
Urlaubsfotos, aber man kann ja nie wissen.«
    Hendley
dachte einen Moment nach, dann nickte er. »Okay, wir schauen sie uns einmal an.
Tom, haben wir schon ein Büro für die beiden?«
    »Direkt
neben den Caruso-Zwillingen.«
    »Gut.
Schauen Sie sich ruhig noch etwas um, und dann sehen wir uns morgen früh in
alter Frische wieder.«
    Hendley
stand auf und gab damit das Zeichen zum Aufbruch. Davis machte sich in Richtung
Tür auf, gefolgt von Chavez und Clark.
    »John, könnten
Sie bitte noch einen Augenblick bleiben?«, fragte Hendley. »Klar. Bis später,
Ding.«
    Als sie
allein waren, sagte Hendley: »Sie sind ja ein alter Hase in unserem Geschäft.
Deshalb würde ich gern Ihre Meinung über ein paar Sachen hören.«
    »Legen Sie
los.«
    »Unser
Konzept hier ist ja ziemlich neu. Eigentlich stecken wir immer noch in der
Versuchsphase. Ich fürchte langsam, dass unser Arbeitsfluss nicht optimal
verläuft.«
    Clark
musste kichern. »Verzeihen Sie mir, Gerry, aber allein dass Sie einen Begriff wie Arbeitsfluss für eine Einrichtung wie diese
verwenden, zeigt mir, dass Sie recht haben. Wie sieht

Weitere Kostenlose Bücher