Clancy, Tom
persönlichen Anwälten vorlegen?«
»Wenn Sie
das wollen, können Sie das tun. In diesen Vereinbarungen steht nichts
Kompromittierendes. Aber danach können Sie sie gleich zerreißen. Anwälte, die
sich fragen, was wir hier eigentlich machen, sind das Letzte, was wir hier
brauchen können. Nicht alles ist im strengen Sinne legal.«
»Und wie
oft sind wir auf Achse?«, fragte John als Nächstes.
»Weniger,
als Sie es bisher gewohnt waren, nehme ich an. Wir haben das noch nicht
endgültig festgelegt. Die meiste Zeit werden Sie hier verbringen, Daten
analysieren und Operationen planen.«
»Und woher
stammen diese Daten?«
»Meistens
Langley und Fort Meade, wir schöpfen jedoch auch das FBI, die Zoll- und
Einwanderungsbehörde, das Heimatschutz-Ministerium und ähnliche Einrichtungen
ab. Wir haben ein verdammt gutes technisches Team. Sie haben wahrscheinlich
bereits den Antennenwald auf unserem Dach bemerkt.«
»Haben
wir.«
»Wir sind
das einzige Gebäude in der direkten Sichtlinie zwischen der CIA und der NSA.
Sie tauschen ständig über Mikrowelle Daten aus, die wir alle auffangen und
speichern. Auf der Grundlage dieser Informationen wickeln wir auch unsere
Finanzgeschäfte ab. Die NSA behält die heimischen und ausländischen Banken
genau im Auge. Sie kann auch in die Computersysteme und die interne
Kommunikation dieser Banken eindringen.«
»Und wie
ist es mit den Tötungseinsätzen, von denen Sie uns beim letzten Mal berichtet
haben?«
»Wir haben
bisher nur eine solche Operation durchgeführt, die vier Leute, die ich gestern
erwähnt habe. Ehrlich gesagt, waren wir selbst ziemlich neugierig, was danach
alles passieren könnte. Tatsächlich ist fast nichts passiert. Vielleicht haben
wir unsere Spuren einfach zu gut verwischt. Alle Tötungen sahen wie
Herzinfarkte aus. Die Opfer wurden von den Behörden untersucht, und die
Obduktionsberichte erklärten in allen Fällen, dass der Tod >natürliche
Ursachen< gehabt habe. Wir glauben, dass die Gegenseite diese Geschichte
geschluckt hat und einfach weitermacht. Der vierte - MoHa — brachte uns einen
Laptop mit Kodierungsschlüsseln ein, sodass wir im Moment einen Teil ihrer
internen Post mitlesen können - oder bis vor Kurzem konnten. Es sieht so aus,
als ob sie ihre Schlüssel letzte Woche geändert hätten.«
»Aus
heiterem Himmel?«
»Ja. Wir
haben eine Geburtsanzeige mit einer riesigen Verteilerliste aufgefangen.
Innerhalb von Stunden sind alle verstummt.«
»Sie haben
die Kanäle gewechselt.«
»Ja. Wir
arbeiten gerade an einem Weg, der uns wieder hineinbringt.«
»Wer sind
unsere Kollegen?«
»Sie
werden sie zu gegebener Zeit kennenlernen«, versprach Davis.
»Und die
Bezahlung?«, fragte Ding.
»Sie
können beide mit 250000 Dollar im Jahr anfangen. Es ist dann Ihre eigene
Entscheidung, mit wie viel - oder wenig - von Ihrem Gehalt Sie sich an unserem
Büroinvestmentplan beteiligen wollen. Ich habe Ihnen dessen Rendite ja bereits
mitgeteilt. Wir bezahlen auch die Ausbildungskosten Ihrer Kinder bis zur
Promotion oder einem anderen qualifizierenden Abschluss. Das ist das Limit.«
»Und wenn
meine Frau auf die Medizinhochschule zurückkehren möchte, um ein Aufbaustudium
zu absolvieren? Sie ist jetzt Allgemeinmedizinerin, aber sie denkt darüber
nach, sich zur Gynäkologin und Geburtshelferin fortbilden zu lassen.«
»Das
würden wir auch finanzieren.«
»Wenn sie
fragt, was ich hier mache - was erzähle ich ihr dann?«
»Sie
arbeiten als Sicherheitsberater für ein größeres Handelsunternehmen. Das
glauben alle«, versicherte ihm Davis. »Sie weiß ja wohl, dass Sie bei der CIA
waren.«
»Sie ist
seine Tochter.« Chavez deutete auf Clark.
»Dann
kennt sie sich ja aus. Und Ihre Frau, Mr. Clark?«
»Ich heiße
John. Ja, Sandy weiß auch, wie es in unserem Metier zugeht. Immerhin könnte
sie den Leuten dann sogar erzählen, was für einen Job ich habe«, antwortete er
mit dem Anflug eines Lächelns.
»Also,
dann sollten wir Sie jetzt dem Boss vorstellen.«
»Ist uns
recht«, sagte Clark für sie beide.
»Die
Gnadenerlasse sind wirklich echt«, versicherte ihnen Hendley einige Minuten
später. »Als Ryan mir die Idee unterbreitete, diese Organisation hier zu
gründen, hielt er es für nötig, unsere Außenagenten zu schützen. Deshalb
unterzeichnete er hundert solche Dokumente blanko. Bisher haben wir sie noch
nie gebraucht, aber sie sind eine Versicherungspolice für alle Fälle. Sind Sie
noch an etwas interessiert, was Tom Ihnen nicht
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