Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
Vom Netzwerk:
Mir gefällt die Aussicht.«
    Das war
eine gute Gelegenheit, durch das Panzerglasfenster zu schauen, nicht nur wegen
der Aussicht. Okay, gut, dachte
sie. Jetzt wusste sie genau, wo sie sich befand. Die Straße unten war sehr
belebt, sofern man hier überhaupt von Straßen reden konnte. Eher waren es
Verbindungswege, auf denen man von einem Luxushotel zum nächsten gelangte,
oder jedenfalls galt das für Leute, die zu geizig waren, um ein Taxi zu nehmen.
Die Gehwege waren ohnehin ziemlich schmal. Mit Gehwegen ließ sich schließlich
kein Geld verdienen. John hatte sich nicht vom Fleck gerührt und schaute sie
unverwandt an.
    »Melinda,
du bist wirklich ein Anblick«, sagte er lächelnd. An diese Art von Lächeln war
sie gewohnt — das »Ich-will-dich-ficken«-Lächeln. Nur oberflächlich höflich,
darunter brodelte es lüstern. Ein schneller Blick unterhalb seiner Gürtellinie
bestätigte ihre Vermutung.
    Höchste
Zeit, ganz dicht an ihn heranzutreten und ihn zu küssen. Hätte auch viel
schlechter sein können.
    »Mmmh«,
murmelte sie. Okay, kommen wir zum Geschäft, John.
Seine Arme umfingen sie. Ziemlich starke Arme, vielleicht wollte er ihr damit
klarmachen, dass sie ihm gehörte. So waren die Männer. Dann führte er sie sanft
ins Schlafzimmer.
    Wow, dachte sie. Wer auch immer das Design für diesen Raum
entworfen hatte, musste genau gewusst haben, was in diesem Apartment abgehen
würde. Das war bestimmt nicht das erste Mal, dass der Innenarchitekt einen
solchen Auftrag ausgeführt hatte, da war sich Melinda ganz sicher. Neben dem
Fenster stand sogar ein kleiner Hocker, den sie benutzen konnte, wenn sie sich
entkleidete. Fehlte nur noch ein Sonnenuntergang, dann wäre die Sache absolut
perfekt gewesen. Sie setzte sich und streifte als Erstes ihre
Manolo-Blahnik-Schuhe von den Füßen. So hübsch sie auch sein mochten, sie auszuziehen
war weit angenehmer, als sie anzuziehen. Sie waren fürs Anschauen gemacht,
nicht fürs Gehen. Melinda hatte süße, mädchenhafte Füße. Den Männern gefielen
ihre Füße. Der Wickelrock kam als Nächstes und wurde auf dem Frisiertisch
deponiert, dann stand sie auf. Bei der Arbeit trug sie nie einen BH und fühlte
sich gut dabei, schließlich hingen ihre Brüste noch nicht, obwohl sie mehr als
nur mittlere Größe hatten. Die gefielen den Männern ebenfalls. Einen Augenblick
später war sie völlig nackt und ging langsam auf John zu, um ihn ein bisschen
näher anzuschauen.
    »Darf ich
dir helfen?«, fragte sie. Männer mochten es, wenn sie von ihr ausgezogen
wurden, vor allem, wenn sie ihnen mit fliegenden Fingern »Ich kann's kaum erwarten«
signalisierte.
    »Ja,
bitte«, antwortete John mit leicht entrücktem Lächeln. Wo immer er auch herkam,
er war jedenfalls nicht an diese Art von Anbetung seiner Männlichkeit gewöhnt.
Nun gut, er zahlte Spitzenhonorare, um genau das zu bekommen, und es gehörte zu
den Dingen, in denen sie absolut super war. Schon nach einer Minute wusste
sie auch, was an ihm war, das ihr unvergesslich bleiben würde: tiefrot. Ja,
und das war dann auch gleich der perfekte Spitzname für ihn - Red. Und natürlich platzierte sie eines ihrer süßen Küsschen
darauf.
    Und
natürlich gefiel ihm das ganz außerordentlich. Was er ihr zahlte, war Grund
genug, ihn als Kunden behalten zu wollen. Sie dachte an ein neues Auto. Einen
BMW, oder vielleicht doch gleich einen Mercedes. John als Stammkunde - das wäre
schon die halbe Miete. Sie bevorzugte Bargeld von ihren Kunden, und sie zahlte
auch selbst gern bar bei ihren Einkäufen. Na gut, für den richtigen Wagen würde
sie auch mal einen Scheck ausstellen. Einen Benz, E-Klasse, dachte sie. Die
solide Verlässlichkeit des Autos aus Deutschland hatte es ihr angetan. In
diesem Auto fühlte man sich sicher. Und sie fühlte sich gern sicher. Sie stand
wieder auf.
    »John, ist
das für die ganze Nacht? Das kostet dann mehr, zweieinhalb.«
    »So
viel?«, fragte er mit leisem Lächeln.
    »Vom
Feinsten ist eben nicht billig, John.«
    »Nicht
heute Abend. Ich muss später noch weg.«
    Du schläfst also gar nicht hier?, wunderte
sie sich. Ist das hier nur deine Ficklaube? Der Mann
musste wohl im Geld nur so schwimmen. Die Wohnung hier hatte ihn doch
mindestens eine Million gekostet, vielleicht auch eineinhalb Millionen. Und
wenn er für Sex so viel ausgab, dann würde sie ihn verdammt gern als Stammkunden
haben. Die wenigsten Männer machten sich klar, dass Frauen wie sie jeden Mann
in eine Kategorie einordneten und dass diese

Weitere Kostenlose Bücher