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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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für
Feldeinsätze operativer Kampfeinheiten und Luftlandetruppen bestimmt waren.
    »Ja,
sicher, Käfer gab es in Bridgeport, in Warner gab es Schlangen.«
    Die Kurse
SERE B und C für die Navy und die Marine Corps wurden an mehreren
Ausbildungszentren durchgeführt, darunter auch das Training Center für
Gebirgstruppen in Bridgeport, Kalifornien, und beim Marinefliegerstützpunkt in
Warner Springs, Kalifornien.
    »Was ist
dagegen schon ein bisschen Pferdefleisch?«
    »Vielleicht
auf dem Rückweg? Haben wir überhaupt noch Zeit?«
    »Ja, wir
sind sogar ein bisschen zu früh dran. Ich denke, wir gehen zuerst mal an Baris
Haus vorbei, wenn es dunkel ist, und verschaffen uns einen ersten Eindruck von
seiner Wohngegend. Wenn es ganz dunkel ist, gehen wir rein.«
    »Klingt
vernünftig. Wie viel Uhr ist ...«
    Wie auf
das Stichwort hin krächzte plötzlich ein Lautsprecher weiter unten in der
Gasse, und der Gebetsruf des Muezzins erscholl. Um sie herum wurde es
allmählich still in der Gasse, als die Einheimischen in ihren jeweiligen
Beschäftigungen innehielten, ihre Gebetsteppiche ausrollten und zum Gebet
niederknieten. Wie alle anderen Nichtmuslime traten auch Brian und Dominic zur
Seite und verhielten sich völlig still, bis das Ritual zu Ende war und wieder
Normalität eintrat. Die Carusos gingen weiter. Die Dämmerung ging schnell in
Dunkelheit über; Lichter leuchteten in den Fenstern und über den Straßencafés
auf.
    »Will
nicht behaupten, dass der Islam meine Sache ist«, sagte Dominic. »Aber eins
muss man ihnen lassen: Sie sind wirklich gläubig.«
    »Und genau
das wird zum Problem, wenn daraus Fundamentalismus entsteht. Dann kann ihr
Glaubenseifer nämlich auch dazu führen, dass Selbstmordanschläge begangen und
Flugzeuge in Wolkenkratzer gesteuert werden.«
    »Klar,
aber ich frage mich manchmal doch, ob wir dabei nicht über die Theorie vom
faulen Apfel diskutieren.«
    »Soll
heißen?«
    »Ein
fauler Apfel im Korb. In diesem Fall natürlich jede Menge von faulen Äpfeln,
aber sie sind trotzdem nur eine ziemlich kleine Minderheit. Vielleicht ist es
so, vielleicht auch nicht. Die Diskussion wird wohl oberhalb unserer Soldgruppe
geführt.«

»Ja, aber
denk doch mal - wie viele Muslime gibt es auf der Welt?«
    »Eineinhalb
Milliarden, glaube ich. Vielleicht auch zwei.«
    »Und wie
viele von ihnen laufen herum und sprengen sich in die Luft? Oder genauer
gefragt: Wie viele von ihnen sind radikale Terroristen?«
    »So
zwischen zwanzig- und dreißigtausend wahrscheinlich. Ich habe dein Argument
schon verstanden, Bruder, aber mir machen die guten Äpfel keine Sorgen. Wen und
wie du anbetest, ist deine Sache - jedenfalls solange du nicht glaubst, dass
Gott dir den Befehl erteilt, unschuldige Menschen in die Luft zu jagen.«
    »He,
darüber brauchen wir uns nicht zu streiten.«
    Die
Diskussion hatten sie schon öfter geführt: War es nur ein moralischer Fehler,
ein ganzes Volk oder eine ganze Religion in Bausch und Bogen zu verurteilen,
oder war es auch ein taktischer Fehler? Wenn man weite Teile einer Bevölkerung
als Feind betrachtete, hinderte man sich dann selbst daran, die wahren Feinde
auszumachen, aber auch mögliche Verbündete zu erkennen? Wie die meisten
anderen Länder der Welt hatte auch Amerika Feinde in Freunde verwandelt und
Freunde in Feinde. Die Sache mit den afghanischen Mudschaheddin war ein Fall,
den Dominic oft anführte. Dieselben Rebellen, denen die CIA geholfen hatte, die
Sowjets aus Afghanistan zu verjagen, hatten sich in die Taliban verwandelt. In
den Geschichtsbüchern würde die Diskussion noch lange geführt werden, wie und
warum das geschehen konnte, aber an der Tatsache selbst gab es nichts zu
deuteln. In einer Hinsicht stimmten die Caruso-Brüder überein, nämlich dass es
Ähnlichkeiten zwischen der Sichtweise des Soldaten und der des Polizisten
gab: Lerne den Feind so gut wie möglich kennen, und sei flexibel in deiner
Taktik. Außerdem hatten beide in ihrem Leben mit genug Problemen zu kämpfen
gehabt, um zu wissen, dass es in der Realität keine Schwarz-Weiß-Wahrheiten
gab. Das traf ganz besonders für ihre Rolle im Campus zu, wo Grau die
Normalität war. Es gab gute Gründe, warum Spione und Soldaten spezieller
Einsatzgruppen oft gemeinsam als »Schattenkrieger« bezeichnet wurden.
    »Versteh
mich bitte nicht falsch«, fuhr Dominic fort. »Ich habe rein gar nichts dagegen,
auf einen Wirrkopf zu schießen, der mein Land bedroht. Ich behaupte nur, dass
einer, der im Krieg klug

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