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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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kämpft, am Ende als Sieger dasteht.«
    »Dazu kann
ich nur Amen sagen. Aber wahrscheinlich würden ein paar Millionen sowjetische
Soldaten widersprechen. Stalin trieb sie wie eine Rinderherde in den
Fleischwolf an der Ostfront.«
    »Für jede
Regel gibt es eine Ausnahme.«
    Brian
blieb stehen, um auf die Karte zu blicken. »Wir sind fast da. Die Nächste
links, dann nach rechts durch eine Gasse. Baris Wohnung ist die dritte Haustür
auf der linken Seite. Blutrot gestrichen, wie Ghazi sagte.«
    »Will
hoffen, dass das kein böses Omen ist.«
    Sie fanden
die Gasse zehn Minuten später. Sie begann hinter einem bogenförmigen Durchgang.
Brian, der als Soldat eine besser trainierte Nachtsicht hatte als sein Bruder,
bemerkte auch zuerst, dass der Mann, der auf sie zukam, kein anderer als Rafiq Bari
war. Er war nicht allein, sondern wurde von zwei Männern begleitet, die rechts
und links neben ihm gingen. Sie trugen schwarze Hosen und langärmelige weiße
Hemden mit offenem Kragen, die lose über dem Gürtel hingen.
    »Seine
Gorillas«, murmelte Dominic.
    »Ja -
lassen wir sie einfach vorbei.«
    Bari und
seine Leibwächter gingen schnell, aber die Körpersprache aller drei Männer
verriet den Carusos, dass Bari nicht unter Zwang stand. Er hatte eindeutig die
beiden Männer als Leibwächter angeheuert.
    Brian und
Dominic erreichten die rote Tür zuerst, gingen aber weiter und ließen Bari und
seine Männer links vorbei. Brian warf einen schnellen Blick über die Schulter
zurück und sah, dass Bari einen Schlüssel ins Türschloss schob. Schnell blickte
er wieder nach vorn. Sie hörten, dass die Tür geöffnet und dann zugeschlagen
wurde. Die Carusos gingen um die nächste Ecke und blieben stehen.
    »Er hat
uns nicht beachtet«, sagte Dominic. Baris Leibwächter waren vermutlich
Straßenschläger, die sich einbildeten, für diesen Job sei nichts weiter nötig
als eine gewisse Gewöhnung an Gewalt. Oft mochte das sogar stimmen.
    »Pech für
sie, gut für uns«, bemerkte Brian. »Aber er ging sehr schnell. Entweder hat er
es eilig, weil er die Wettervorhersage nicht verpassen möchte, oder er will
abhauen.«
    »Nehmen
wir zur Sicherheit doch mal Letzteres an. Wird Zeit, ein wenig zu
improvisieren.«
    »Nach Art
der Marines.«
    Ein paar
Meter weiter unten in der Gasse entdeckten sie auf der linken Seite einen
offenen Durchgang. Sie gelangten in einen kleinen Innenhof mit einem runden
Brunnen in der Mitte. Es war jetzt vollkommen dunkel, und alle Winkel lagen in
tiefstem Schatten. Sie blieben ein paar Sekunden lang stehen, bis sich ihre
Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. An die Mauer gegenüber war ein
Rankgitter befestigt, das mit verdorrten Weinblättern bedeckt war. Sie gingen
hinüber und prüften das Holz: Es war morsch.
    »Steig
rauf«, sagte Brian, lehnte sich gegen die Wand und bildete mit den Händen einen
Steigbügel. Dominic setzte den Fuß darauf, griff nach oben, bekam den Rand des
Daches zu fassen und kletterte hinauf. Dann blickte er nach unten und bedeutete
Brian zu warten. Rasch kletterte er über das Dach und kam schon nach drei Minuten
wieder zurück. Er nickte seinem Bruder zu und reichte ihm die Hand hinunter, um
ihm beim Aufstieg zu helfen.
    »Baris Tür
führt zu einem Innenhof. Offener Durchgang in der Ostmauer. Ein Bodyguard
steht dort. Bari und der andere sind drinnen. Ich hab sie herumpoltern hören,
als hätten sie es ganz besonders eilig.«
    »Dann
wollen wir mal.«
    Sie luden
die Brownings durch, setzten die Schalldämpfer auf und machten sich auf den
Weg über das Dach. Von links aus der Gasse war Hundegebell zu hören, gefolgt
von einem dumpfen Ploppen. Der Hund jaulte kurz auf und verstummte. Brian hielt
die geschlossene Faust hoch, das Zeichen anzuhalten. Beide knieten nieder;
Brian kroch ein Stück weit über das Dach, spähte kurz über den Dachrand und kam
wieder zurück.
    »Fünf
Männer kommen die Gasse herunter«, flüsterte er. »Bewegen sich wie Op-Leute.
Oder Polizisten.«
    »Vielleicht
sind sie der Grund dafür, dass Bari es so eilig hat«, meinte Dominic. »Warten
wir ab?«
    »Wenn es
Polizisten sind, haben wir keine Chance. Wenn nicht ...«
    Dominic
zuckte die Schultern und nickte. Wegen Bari hatten sie eine lange Reise
zurückgelegt, und sie hatten nicht die Absicht, den Kontaktversuch abzublasen,
wenn es nicht unbedingt sein musste. Die Frage war nur: Falls diese neuen
Mitspieler gekommen waren, um Bari zu töten, würden sie es hier tun oder ihn
zuvor

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