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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Endlager-Einrichtung schon so lange vor der Inbetriebnahme
präsent sein könnte, aber auch diesen Punkt hatte er Musa unmissverständlich
klargemacht: Nimm an, dass du auf heftigen
Widerstand stößt. Nimm an, dass dir nur wenige Minuten bleiben, um deine
Mission zu erfüllen.
    »In
welchen Stadien befinden sich die übrigen Elemente?«, fragte der Emir Tariq.
»Der Truck?«
    »Der Truck
fuhr heute Nachmittag von dem Meiler ab. Der Transport wird vier Tage dauern.
Ibrahim und sein Team sind bereits vor Ort. Sofern wir ihnen kein Abbruchsignal
geben, werden sie in ...« — Tariq blickte auf seine Uhr - »drei Stunden
zuschlagen. Das Schiff ist seit zwei Tagen unterwegs; unsere Leute in Norfolk
stehen bereit. So wie es aussieht, wird das Schiff vermutlich noch eine Nacht
vor Anker liegen müssen, bevor es in einem Container-Umschlaghafen andockt.«
    »Gut. Und
Mr. Nayoans Männer?«
    »Vor Ort
und bereit. Sie werden sich erst in Bewegung setzen, wenn sie von dir den
Befehl erhalten. Sie benötigen eine Vorwarnzeit von vierundzwanzig Stunden.«
Der Emir nickte. Tariq fragte: »Was soll mit dem Mädchen geschehen?«
    »Lass sie
am Leben. Sie weiß nichts über uns, und Beketow ist tot. Es gibt keine
Verbindung mehr zwischen uns und ihren Leuten. Selbst wenn sie aufgegriffen würde,
könnte sie nur Hinweise geben, die nirgendwohin führen oder dorthin, wo wir sie
hinführen wollen. Sie war ihr Geld wert.«
    »Aber sie
weiß von der Einrichtung.«
    »Na und?
Sie wurde von einer unbedeutenden Gruppe von Ökofreaks angeheuert, um
belastende Informationen über die Einrichtung zu beschaffen. Das ist alles.
Sie ist nur eine Söldnerin, Tariq. Sie wird ihr Geld nehmen und verschwinden.«
    Tariq
dachte kurz nach, dann nickte er. »Wie du wünschst.«
    »Noch
etwas: Ich werde Musa auf seiner Mission begleiten.«
    »Wie
bitte!?«
    »Bevor ich
abreise, werde ich eine Botschaft aufnehmen. Sobald wir die Mission
erfolgreich durchgeführt haben, wirst du dafür sorgen, dass sie in die
richtigen Hände gerät.« Tariq öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber der
Emir hob abwehrend die Hand. »Alter Freund, du weißt, dass es nötig ist. Mein
Tod, und was wir hier tun, wird mehrere Generationen nach uns zum Krieg
anspornen.«
    »Wann hast
du das beschlossen?«
    »Das habe
ich von Anfang an so geplant. Warum sonst wären wir hierhergekommen, an diesen
gottverlassenen Ort?«
    »Lass mich
mit dir gehen.«
    Der Emir
schüttelte den Kopf. »Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Vertraue mir.
Versprich mir, dass du genau das tust, worum ich dich bitte.«
    Tariq
nickte.
     
     
    Shasif
Hadi kam kurz nach Sonnenaufgang in der Stadt Paulinia an. In der Ferne,
ungefähr sechs Kilometer vom Ort entfernt, sah er die Lichter der Raffinerie
blinken, lange bevor er den Komplex selbst sehen konnte. Fast sieben
Quadratkilometer von Destillations- und Rektifikationskolonnen, Röhren,
Hochspannungsleitungen, alles festlich geschmückt mit unzähligen Lichtern und
roten Warnlampen für tieffliegende Flugzeuge - die völlig unnötig waren, wie
Hadi fand. Wenn ein Pilot Dutzende von riesigen Scheinwerferbatterien, wie sie
in großen Sportarenen verwendet wurden, auf ihren hohen Masten nicht erkannte,
dann verdiente er die Bruchlandung.
    Die Hauptverbindungsstraße
SP-332 von Campinas wand sich am nördlichen Stadtrand von Paulinia vorbei,
schwang in westlicher Richtung zurück, bog anschließend nach Norden ab und
führte dann links an der Raffinerie vorbei. Hadi passierte die gesamte Anlage
und fuhr fast zwei Kilometer nach Norden weiter, bis er an eine Kreuzung kam,
von der eine zweispurige Asphaltstraße nach Osten abzweigte. Er folgte ihr für
genau zweieinhalb Kilometer, bis er an eine Biegung kam. Hier hörte der Asphalt
auf; die Straße war jetzt nur noch mit Kies befestigt. Nach weiteren hundert
Metern erfassten seine Scheinwerfer etwas, das einer Brücke über die Straße
glich. Hadi spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. Das war keine Brücke,
wie er sehr wohl wusste, sondern eine Ethanol-Pipeline. Als er unter der
Pipeline hindurchfuhr und einen Blick durch das Beifahrerfenster warf, sah er
eine grasbewachsene Brache, die durch ein Viehgatter abgesperrt war. Direkt vor
dem Gatter parkte ein weißer Pick-up mit der Motorhaube in Richtung Straße.
Hadi fuhr weiter und bog schließlich nach Süden auf einen unbefestigten Feldweg
ab. Nach dreißig Metern fuhr er langsamer und ließ den Blick über die Bäume
auf der linken Seite schweifen. Als

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