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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Einsatz,
und wenn ich dich danach frage, reagierst du ziemlich schroff.«
    »Tut mir
leid.«
    »Ich will
doch keine Entschuldigung. Ich will, dass du mit mir redest.«
    »Jack, ich
weiß, dass Brian tot ist, okay? Ich habe gesehen, wie sein Lebensfunken
erloschen ist.« Er schnippte mit den Fingern. »Einfach so. Weißt du, was ich
danach als Erstes gedacht habe?«
    »Was?«
    »Dass
Brian ohne dieses Arschloch von Bari wahrscheinlich noch leben würde.«
    »Du
glaubst das wirklich?«
    »Eigentlich
nicht, aber ich musste mich echt überwinden, um nicht aus diesem Wagen zu
steigen und diesem Typen eine Kugel in den Kopf zu jagen. Meine Hand war sogar
schon am Türgriff. Ich wollte ihn töten und dann in Almasis Haus zurückkehren,
um nachzuschauen, ob einer dieser Scheißkerle vielleicht noch lebt, damit ich
ihn auch noch ins Jenseits befördern kann.«
    »Du warst
im Schock. Fühlst du dich immer noch so?«
    »Ich fühle
im Moment überhaupt nichts, Jack. Das ist es, was mir Angst macht.«
    »Man nennt
so etwas Schock. Du wirst dich wahrscheinlich eine Weile so fühlen. Jeder geht
mit so etwas anders um. Du wirst damit auf deine ganz persönliche Weise
fertigwerden.«
    »Wie auch
immer - was macht dich eigentlich zu einem Experten auf diesem Gebiet?«
    »Hast du
von Sinaga gehört?«
    »Diesem
Fälscher? Was ist mit ihm?«
    »Ich habe
die Rückseite seines Wohnwagens beobachtet, als John und Ding ihn an der
Vordertür fassen wollten. Plötzlich sprang er aus dem Fenster und stürzte sich
mit einem Messer auf mich. Ich wehrte ihn ab und nahm ihn dabei in den
Schwitzkasten. Irgendwie bin ich dann gestolpert, habe ihn aber trotzdem nicht
losgelassen. Dann lag er plötzlich da, zuckte und starrte mich mit leeren
Augen an. Ich weiß nicht, wie, aber ich habe ihm das Genick gebrochen.«
    Dominic
hatte zugehört, ohne eine Regung zu zeigen. »Ich nehme an, jetzt sollte ich
dich fragen, wie es dir geht.«
    »Ich bin
ganz okay, glaube ich. Ich werde zwar sein Gesicht nie vergessen — aber er oder
ich. Es tut mir zwar leid, aber es tut mir ganz bestimmt nicht leid, dass ich
noch lebe.«
    »Dann hast
du mir etwas voraus, Cousin. Wenn ich mit Brian tauschen könnte, würde ich das
tun.«
    »Willst du
mir damit etwas sagen?«
    »Was zum
Beispiel?«
    »Dass ich
alle Steakmesser verstecken muss, bevor du das nächste Mal zum Football-Gucken
bei mir vorbeikommst?«
    »Das
nicht, Jack. Aber eines sage ich dir: Bevor das alles hier vorbei ist, sorge
ich dafür, dass ein paar Leute für Brians Tod bezahlen. Und in Sáo Paulo fange
ich damit an.«
    Jack
wollte gerade etwas erwidern, als ihn Dominics erhobene Hand daran hinderte.
»Natürlich geht der Einsatz vor, Jack. Ich wollte damit nur sagen, dass mir in
nächster Zeit besser kein Gomer in die Quere kommen sollte, sonst knipse ich
ihn im Gedenken an Bri aus.«
     
    Frank
Weavers erster Tag auf der Straße verlief ohne Zwischenfälle, wenn man von den
verwunderten Blicken anderer Verkehrsteilnehmer auf dem Highway absah, die im
Vorbeifahren seinen GA-4-Container anstarrten. Da es sich um eine Übungsfahrt
handelte, war sein Container nur eine leere Hülle — er enthielt auch keine
Abschirmungen gegen die Neutronen- und Gammastrahlen, die bei den echten
Transporten vorhanden sein würden. Der Container war auch nicht durch
Aufschriften gekennzeichnet. Da war absolut nichts, was einen Hinweis auf
seinen Inhalt oder Zweck hätte geben können. Nur ein riesiger Kasten aus
rostfreiem Stahl, der auf Weavers Pritsche thronte. Besonders lustig waren die
kleinen Kinder, die mit weit aufgerissenen Augen ihre Stupsnasen gegen die
Seitenfenster der Autos pressten.
    Weaver
fuhr an der Abfahrt 159 vom Highway 70 ab und steuerte die Vine Street entlang.
Er war seit sieben Stunden unterwegs und inzwischen 670 Kilometer vom
Atomkraftwerk Callaway entfernt. Das Super-8-Motel lag einen halben Kilometer
weiter unten an der Straße. Er folgte dem Hinweisschild, das den Trucks die Einfahrt
auf den Parkplatz wies, und parkte seinen Sattelzug akkurat zwischen den
gelben Linien einer Lkw-Parkbucht. Drei weitere Buchten daneben waren bereits
von Trucks belegt.
    Weaver
sprang aus der Kabine und streckte sich.
    Ein Tag abgehakt, dachte Weaver, drei noch vor mir.
    Er schloss
den Truck ab und unternahm einen Kontrollgang um das gesamte Gefährt, wobei er
die mit schweren Vorhängeschlössern gesicherten Ratschen und die Spannung
sämtlicher Ketten überprüfte. Alles war korrekt und fest vertäut. Er ging

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