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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Hörsaal.«
    »Okay.
Wollte nur sichergehen ...«
    »Suchen
Sie einen neuen Job?«, fragte Price-O'Day.
    Jack
lachte. »Wie ist die Bezahlung?«
    »Mit Ihnen
verglichen, lausig. Unmenschliche Arbeitszeiten. Bis später.«
    Andrea
beendete das Gespräch, und Jack ging weiter zum Hörsaal.
     
    Showtime, Sir«, sagte Andrea zum früheren Präsidenten, der sofort aufstand und seine Manschetten vorzog, eine Geste, die typisch
Ryan sr. war. Aber Andrea sah auch ein wenig Vater im Sohn, und SHORTSTOPs Hinweis auf den Hausmeister bewies
ihr noch etwas anderes: Auch intellektuell war der Apfel nicht weit vom Stamm
gefallen. Gab es vielleicht nicht doch so was wie ein spezielles Gen der
Spione?, fragte sie sich. Wenn ja, dann hatte wohl Jack jr. so ein Gen
abgekommen. Wie sein Vater war er unglaublich wissbegierig und glaubte fast
nichts ohne kritisches Hinterfragen. Natürlich hatten sie das Gebäude genau
durchsucht, und natürlich hatte Jack das sehr wohl gewusst. Trotzdem hatte er
den Hausmeister entdeckt und sofort eine Anomalie gewittert.
Sicher, es war ein falscher Alarm gewesen, aber seine Rückfrage war angebracht
gewesen - wie wichtig ständiges Rückfragen war, lernte jeder Geheimagent durch
Training und Erfahrung.
    Andrea
blickte auf die Armbanduhr und ging den Weg bis zum Hörsaal noch einmal vor
ihrem geistigen Auge durch, wobei sie die Abbiegungen und die Entfernungen
abschätzte. Schließlich klopfte sie zweimal an die Tür, um die Agenten draußen
wissen zu lassen, dass SWORDSMAN bereit zum Abmarsch sei. Sie wartete einen
Augenblick, damit sich draußen der Geleitschutz formieren konnte, dann öffnete
sie die Tür, spähte in beide Richtungen, trat hinaus und gab Ryan das Zeichen,
ihr zu folgen.
     
    Jack jr.
hatte inzwischen seinen Platz im Hörsaal eingenommen und blätterte
geistesabwesend im Abendprogramm. Er las die Wörter, aber sein Hirn nahm sie
nicht auf. Etwas nagte in seinem Unterbewusstsein, ein nebelhaftes Gefühl,
etwas nicht richtig erledigt zu haben ... Vielleicht etwas, das er noch im Büro
im Campus hätte erledigen sollen?
    Der
Präsident der Universität Georgetown erschien auf der Bühne und ging zum
Podium, begleitet von höflichem Applaus. »Guten Abend, meine Damen und Herren.
Da unser heutiges Abendprogramm aus einem einzigen Punkt besteht, werde ich
meine einleitenden Worte sehr kurz fassen. Der frühere Präsident John Patrick
Ryan blickt auf ein langes Berufsleben im Dienst der Regierung zurück ...«
    Hausmeister. Das Wort sprang urplötzlich und
wie aus dem Nichts in Jacks Gedanken. Man hatte ihn überprüft, das hatte
Andrea bestätigt. Und trotzdem ... Er griff nach dem Mobiltelefon, dann hielt
er inne. Was sollte er sagen? Dass er ein unbestimmtes Gefühl habe? Von seinem
Platz aus konnte er die linke Seite der Bühne überblicken. Zwei
Geheimdienstleute in schwarzen Anzügen erschienen, gefolgt von Andrea und
Jacks Vater.
    Bevor es
ihm selbst klar wurde, war Jack aufgestanden und ging auf den Seitenausgang
zu. Er trabte die Stufen hinauf, bog nach links ab und lief den Flur entlang,
wobei er die Türen der Konferenzräume abzählte.
    Schraubenzieher,
dachte er, und plötzlich nahm das seltsam störende Gefühl im Unterbewusstsein
konkrete Gestalt an. Der Hausmeister hatte einen Schraubenzieher benutzt, um
ein Bürstenpad zu wechseln, doch das war mit einer Feststellmutter in der Mitte
befestigt.
    Inzwischen
pochte sein Herz heftig. Er kam an der richtigen Tür an und blieb einen Meter
davor stehen. Licht fiel durch das Schlitzfenster, aber er hörte keine
Geräusche. Er atmete tief ein, trat an die Tür und drückte die Klinke
hinunter. Die Tür war verschlossen. Er blickte durch das Schlitzfenster:
Bohnermaschine und Schraubenzieher lagen noch dort, doch der Hausmeister war
verschwunden.
    Jack
drehte sich um und rannte zum Hörsaal zurück. An der Tür hielt er an, sammelte
sich kurz, schob so leise wie möglich die Tür auf und schloss sie hinter sich.
Ein paar Leute blickten kurz zu ihm herüber, wie auch einer von Andreas
Agenten, die im Mittelgang standen. Er erkannte Jack, nickte ihm kurz zu und
beobachtete weiter die Zuhörer.
    Jack ließ
ebenfalls den Blick über das Publikum schweifen. Zuerst suchte er nach einem
blauen Overall, gab aber diesen Gedanken schnell wieder auf. Der Hausmeister
wäre damit gar nicht erst in den Hörsaal gelangt. Hinter der Bühne war
vermutlich auch alles sauber, da dieser Bereich von Andreas Team längst
abgesperrt worden war. Wer konnte

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