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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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Hafen
bereits geräumt — die mussten wirklich zu den grausamsten Stunden arbeiten —,
und vor ihm lag nun offenes Wasser, durch das er leicht navigieren konnte. Die
See war ruhig, nur ganz leichte Wellen brachen sich an den Markierungsbojen.
    Als er die
Wellenbrecher hinter sich hatte, steuerte er nach backbord und in östlicher
Richtung.
     
    Seinen Anweisungen entsprechend hatte
Adnan nur ein kleines Team zusammengerufen, er selbst und drei weitere, denen
er bedingungslos vertraute, gerade genug Leute, um die Schwerarbeit zu
verrichten, aber nicht so viele, dass sie ein Problem darstellten, wenn sich
die unvermeidlichen Folgen ihrer Mission ergaben. Sogar dieser Teil machte ihm
nicht viel aus. Schließlich würde er ungefähr dasselbe Schicksal erleiden wie
seine Landsleute. Eine bedauerliche Notwendigkeit, dachte er. Nein, seine
größte Sorge war, dass sie versagten. Ein Fehlschlag hier würde sich ohne
jeden Zweifel gravierend auf die Gesamtoperation auswirken, was immer das auch
bedeuten mochte, und Adnan war entschlossen, alles in seiner Kraft Stehende zu
tun, um einen Fehlschlag zu verhindern.
    Sein Leben.
Adnan konnte bei dieser Vorstellung nur lächeln. Die Ungläubigen sahen alles
als Leben an - Bäume und Wasser und materiellen Besitz. Aber das Leben ließ
sich nicht durch das definieren, was man aß oder trank oder durch körperliche
Lüste verunreinigte. Alle Zeit auf der Erde dient lediglich der Vorbereitung
auf das, was danach kommt, und wenn du gläubig und gehorsam und gottesfürchtig
lebst, wird dein Lohn unvorstellbar groß und prächtig sein. Ungewisser war
hingegen, welches Schicksal ihm, Adnan, bevorstand, wenn seine Mission
gelingen sollte. Würde man ihm noch größere Missionen übertragen, oder würde
sein Schweigen für den Dschihad wertvoller sein? Ersteres wäre ihm lieber,
schon weil er damit Allah weiterhin dienen könnte, aber wenn Letzteres seine
Bestimmung war, dann musste es eben so sein. Beide Ergebnisse würde er mit
größtem Gleichmut hinnehmen, voller Zuversicht, dass er sein irdisches Leben
gelebt hatte, so gut er es vermochte.
    Was immer
sich ergeben würde, lag jedenfalls in der Zukunft, dachte er, und deshalb
konnte er die Sorge darüber getrost in die Zukunft verlagern. Hier und jetzt
hatte er einen Job auszuführen. Einen wichtigen Job, obwohl ihm nicht ganz klar
war, wie er sich in das größere Bild einfügte. Das musste er den Klügeren überlassen.
    Am Tag
zuvor waren sie in dem Fischerdorf angekommen und hatten sich dort von dem
Fahrer verabschiedet, der ihren Truck zum Dock gebracht und dem Charterkapitän
übergeben hatte, der von Adnan angeheuert worden war. Das Dorf war fast vollständig
verlassen, die meisten Bewohner waren weggezogen, nachdem das Meer hier durch
Überfischung nicht mehr genug Ertrag zum Überleben abgeworfen hatte. Die
wenigen verbliebenen Dörfler blieben unter sich und kratzten sich ihren
Unterhalt mühsam zusammen, während der Herbst allmählich in den Winter
überging. Adnan und seine Leute, alle in Parkas gekleidet und die Gesichter mit
dicken Schals gegen die schneidende Kälte geschützt, hatten wenig
Aufmerksamkeit erregt. Der Geschäftsführer des Wohnheims, überrascht und höchst
erfreut, zahlende Gäste im Haus zu haben, stellte ihnen keine Fragen - weder
woher sie kamen, noch wohin sie wollten. Und wenn er gefragt hätte, hätte ihm
Adnan keine Antwort geben können, selbst wenn er gewollt hätte. Die Zukunft gehörte
Allah, ob das dem Rest der Welt nun passte oder nicht.
     
    Über Paris lag Dunkelheit, und die kalte Luft machte den beiden
Südländern mehr zu schaffen als den Einheimischen. Aber sie bot doch auch eine
gute Ausrede, noch mehr Wein zu bestellen, und das wiederum war angenehm.
Außerdem waren die Plätze in den Straßencafés so dünn besetzt, dass sie sich
recht offen unterhalten konnten. Wenn jemand sie beobachten wollte, musste er
schon sehr umsichtig vorgehen. Außerdem nützte es nichts, wenn man sich ständig
über alles und jedes Sorgen machte, nicht einmal in ihrem Handwerk.
    »Du
wartest also auf eine weitere Anweisung?«, fragte Fa'ad.
    Ibrahim
nickte. »Soll bereits unterwegs sein. Ein guter Kurier, sehr zuverlässig.«
    »Und was
erwartest du?«
    »Ich habe
gelernt, nicht zu spekulieren. Ich nehme meine Anweisungen so, wie sie kommen.
Der Emir weiß schließlich, was er tut.«
    »Bisher
war er recht effektiv, aber manchmal kommt er mir auch wie ein altes Weib vor«,
murrte Fa'ad. »Wenn man eine

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