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Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition)

Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition)

Titel: Clara und die Magie des Puppenmeisters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Amy Schlitz
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Agnes’ Händen. »Ich will mich mit ihnen unterhalten – mit ihnen allein – ohne sonst jemanden, ohne Erwachsene. Sie sind so klug, sie müssen so viele Dinge wissen, von denen ich keine Ahnung habe. Denk nur, Agnes, sie verdienen ihren eigenen Lebensunterhalt!«
    Agnes verzog den Mund. In Claras Alter hatte sie bereits in der Spülküche gearbeitet. Sie sah nichts Romantisches darin, seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. »Sie wissen, dass das nicht richtig ist. Ihrer Mutter würde das überhaupt nicht gefallen. Und was werden Ihre kleinen Freunde denken, wenn Sie ihren Tee mit gewöhnlichen Kindern wie diesen Griesienies trinken sollen?«
    Clara schüttelte den Kopf. »Oh nein, so meine ich das nicht! Natürlich geht es nicht, dass ich sie zusammen mit den anderen einlade! Aber wir könnten vor der Feier Tee trinken, wenn du mir hilfst. Weißt du, Professor Grisini wird schon um zwei Uhr kommen, um die Bühne aufzubauen, und die Gäste treffen nicht vor drei Uhr ein. Ich dachte … also, wenn der Professor vielleicht in die Küche gebeten wird, um etwas Heißes zu trinken, könnte ich in der Zwischenzeit ein Tablett für die Kinder bekommen.« Sie zog an Agnes’ Händen. »Bitte, Agnes! Nur Toast. Und Tee. Und Marmelade! Und dann habe ich den beiden noch Päckchen zum Mitnehmen vorbereitet mit Orangen und Süßigkeiten. Bitte, Agnes!«
    Das Dienstmädchen befreite sich aus Claras Griff. »Ich frage mich, was für Flausen Sie sich wohl als Nächstes in den Kopf setzen, Miss Clara? Tee trinken mit schmutzigen Ausländern?«
    Clara wich der Frage aus. »Sie sind nicht schmutzig«, widersprach sie, was so nicht stimmte. Das Mädchen hatte sauber ausgesehen, aber der Mann und der Junge waren sehr schmutzig gewesen. »Und es sind keine Ausländer. Der Professor schon, aber das Mädchen ist so englisch wie ich und es spricht wie eine Lady. Bitte, Agnes.«
    »Miss Cameron wird es nicht erlauben«, erklärte Agnes. Mit diesem Argument war in ihren Augen die Angelegenheit endgültig erledigt. Nie und nimmer würde die Gouvernante gestatten, dass Clara mit gewöhnlichen Kindern Umgang hatte. Aber Clara war auch darauf vorbereitet.
    »Mama hat Miss Cameron einen halben Tag freigegeben«, entgegnete sie. »Sie besucht ihre Schwester in Islington und kommt nicht vor drei Uhr zurück.«
    Agnes versuchte es anders: »Sie wissen, was Ihr Vater davon hält, wenn Dreck ins Kinderzimmer getragen wird –«
    Clara fiel ihr ins Wort. »Sie müssen ja gar nicht ins Kinderzimmer kommen. Wir können den Tee auch im Salon trinken, wo sie die Bühne aufbauen. Ach, bitte, Agnes!«
    Agnes schnaubte. »Das ist ja schon Theaterbesessenheit, so sehe ich das!«
    Clara wechselte die Taktik. »Wenn du zu beschäftigt bist, kann ich das Tablett auch selbst holen«, sagte sie kühn. »Ich binde mir die Trägerschürze um, damit das Geburtstagskleid sauber bleibt, und schleiche mich die Hintertreppe hinunter, um die Köchin zu bitten –«
    »Tabletts tragen!«, rief Agnes aus. »Sie, Miss! Das möchte ich sehen, wie Sie mit vollen Händen die steilen Stufen hochkommen! Und am Ende lassen Sie das Tablett noch fallen und ruinieren Ihr Kleid und purzeln hinunter!«
    »Das wäre mir egal«, entgegnete Clara unbekümmert. »Völlig egal, wenn ich nur mit den Kindern Tee trinken darf. Ach, Agnes, bitte hilf mir!« Sie umklammerte abermals die Hände des Mädchens. »Das wünsche ich mir am allermeisten auf der Welt! Und heute ist mein Geburtstag!«
    Agnes befreite ihre Hände erneut aus Claras Griff.
    »Genug jetzt, Miss Clara. Ich denke, ich kann es bewerkstelligen, gegen Viertel nach zwei ein Tablett mit Tee zu bringen … aber wohlgemerkt: Das ist nur für Sie gedacht, nicht für diese Kinder. Wenn Sie beschließen, die beiden dazu einzuladen, geht mich das nichts an. Und falls jemand fragt, sagen Sie nicht mehr als nötig.« Sie legte die Hände auf Claras Schultern, um ihre Umarmung abzuwehren. »Das reicht jetzt. Sie wissen, Ihrer Mutter wäre es nicht recht, dass Sie die Dienstboten umarmen und küssen.«
    Clara erwiderte nichts. Sie hörte Schritte auf der Haupttreppe. Schon wurde die Tür zum Kinderzimmer geöffnet.
    »Clara, Liebling!«
    Clara eilte zu ihrer Mutter. Die schöne, hochgewachsene Mrs Wintermute war ganz in Schwarz gekleidet. Ihr Gesicht wirkte jugendlich, obwohl ihr dunkelblondes Haar bereits weiß wurde. Clara umarmte sie vorsichtig, um das Kleid der Mutter nicht zu verknittern.
    »Clara, Liebes, du bist noch

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