Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clara

Clara

Titel: Clara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
Vom Netzwerk:
Kleinen an. »Ihr habt doch sicher Lust, wat zu spielen. Vielleicht hat der Olli ja ’n Computer. Oder wie is’ et, Jung?«
    Olivers Ohren wurden noch heißer, und er warf seiner Mutter einen verzweifelten Blick zu, aber die nickte nur eindringlich.
    »Ja, okay«, fügte sich der Junge in sein Schicksal. »Kommt mit nach oben.«
    Nadine quetschte sich neben ihren Vater auf die Bank. »Ich bleib hier.«
    Ackermann grinste stolz und knuffte sie. »Alter Papa Poot!«
    Dann blinzelte er Gabi zu. »Nee, Frau Toppe, dat wir uns noch ma’ wiedersehen, dat hätt ich so ohne weiteres nich’ gedacht. Ich mein, nach de Scheidung. Oder heißen Sie ga’ nich’ mehr Toppe?«
    »Doch.« Gabi lächelte. »Den Namen hab ich behalten.«
    »Un’ nich’ nur dat«, lachte Ackermann. »Aber is’ schon klar. Macht man doch schon wegen de Blagen, dat mit dem Namen.«
    Jetzt endlich blieb sein Blick bei Peter Keller hängen, der ihn schon die ganze Zeit anstarrte. »Ach so, ja, ’tschuldigung«, streckte Ackermann die Hand über den Tisch. »Ich glaub, wir kennen uns no’ nich’.«
    »Nein«, räusperte sich Keller, »daran würde ich mich erinnern.«
    »Josef Ackermann aus Kranenburg. Aber Ackermann genügt. Man kann et auch unnötig kompliziert machen, sach ich immer.« Dann zwinkerte er Gabi verschwörerisch zu. »Der neue Herzbube? Sie hatten immer schon ’n erlesenen Geschmack. Kriegt unsereins denn jetz’ ma’ dat ganze Anwesen zu sehen?«
    Astrid und Toppe erbarmten sich. Ackermann inspizierte sogar den Hühnerstall und war von allem ausführlich begeistert. »Da habt er sicher viel selbs’ gemacht, wa?« Sein Blick blieb an den Löchern in der Decke der Halle hängen und wanderte dann die Elektroleitungen entlang, die zwar schon in Schlitzen lagen, aber noch nicht verputzt waren.
    »Ziemlich viel«, antwortete Toppe, »aber manche Sachen kriegen wir noch nicht so hin.«
    »Verputzen is’ nich’ so leicht. Ich hätt da aber einen anne Hand. Soll ich den ma’ fragen?"
    »Das wäre nett.«
    Nadine schlorrte hinter ihnen her und sagte kein Wort. »Hör ma’, Alte«, nahm Ackermann sie zur Seite, als sie den Rundgang in Toppes Zimmer beendeten, »ich muß jetz’ kurz wat Berufliches besprechen. Mach dich ma’ für ’n Moment vom Acker, Süße.«
    Nadine schlug die kohlschwarz umrandeten Augen nieder und seufzte leise. Aber dann hob sie grüßend die Hand in die Runde. »Ich warte im Auto, Jupp.«
    Auch Astrid ließ Toppe und Ackermann allein. »Helmut kann mir später alles erzählen. Ich bin heute morgen mit dem Abwasch dran.«
    »Mann, stark. Wie inne echte Kommune!« murmelte Ackermann ehrfürchtig, und dann erzählte er, daß die Alibis der Brüder Roeloffs absolut wasserdicht waren. »Bei dem Franz war mir dat von Anfang an klar, aber dem alten Ganoven können wir auch nix. Ich mein, klar könnt et sein, der hat sich ’n Schlägertrupp gekauft, aber glauben Sie an so wat, Chef? Aber Amsterdam, my fress, dat war vielleicht ’n geiler Schuppen! Un’ dat dollste is’, ich hätt da echt Chancen gehabt. Ich glaub, ich hätt da no’ nich’ ma’ groß blechen müssen. Aber wat macht Ackermann?«
    Toppe lachte. »Ich kann’s mir vorstellen."
    »Ganz richtich, Chef, Ackermann bleibt sauber. Ackermann denkt anne Familie, schon wegen Krankheiten un’ so, aber auch wegen de Moral. Wenn man fünf Jahre Messe gedient hat, dat bleibt einem ja au’ nich’ so einfach inne Klamotten hängen. Aber wat hat Ackermann dann gemacht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie er nach Hause kommt, lädt er die Mutti auf ’n Bierken ein, wa? Schräges Gewissen wegen de unkeuschen Gedanken un’ so. Un’ im besoffenen Kopp geht der Idiot hin un’ verklickert die Mutti, wat er all für Chancen gehabt hat bei de heißen Weiber. Da könnt ich aber wat verspannen, sach ich Ihnen! Da lief aber ga’ nix mehr mit draußen Appetit holen un’ zu Hause essen. Hat sich die neue Chefin ei’ntlich noch ma’ wieder gemeldet?«

    »Und ihr seid euch da vollkommen sicher?«
    »Absolut!« bekräftigte Heinrichs, und er durfte wirklich stolz sein.
    Sie standen vor den verschiedenen Karten, Tabellen und Berechnungen, die er aufgehängt und ausgebreitet hatte. Lange vor den anderen war er im Büro gewesen, um alles vorzubereiten. Am liebsten hätte er Schneider dabei gehabt, aber der hatte schmunzelnd abgewinkt. »Ich hab schon genug um die Ohren. Außerdem bist du inzwischen selbst Experte.«
    Das Prachtstück war eine Karte des Rheinabschnitts zwischen

Weitere Kostenlose Bücher