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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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stürmisch?«
    »Dich trifft keine Schuld«, erwiderte sie mit Tränen in den Augen. Sie hatten sich so sehr auf diese Nacht gefreut, und jetzt verdarb sie ihm das Vergnügen, demütigte ihn wie eine Ehefrau, die Kopfschmerzen vortäuschte, um sich ihrem Mann nicht hingeben zu müssen. »Es ist nur … Ich wollte es dir eigentlich erst morgen früh sagen. Ich wollte uns den Spaß nicht verderben, aber …« Sie rieb sich die Augen. »Frank Whittler … Er sucht wieder nach mir.«
    Der Name ernüchterte ihn.
    »Frank Whittler? Ich dachte …«
    »Maggie hat ihn in Kwinitsa gesehen.« Sie setzte sich auf und verriet ihm in wenigen Worten, was ihre Freundin gesagt hatte. »Ich wollte nicht, dass der verdammte Kerl unseren Hochzeitstag stört und …« Sie suchte angestrengt nach Worten. »Ich liebe dich, Alex! Ich liebe dich wirklich, aber ich sehe dauernd das Gesicht dieses Schurken vor mir, und wenn ich daran denke, dass er umkehren könnte und … Ich musste es dir einfach jetzt schon sagen, Alex.«
    »Du hättest es mir schon viel früher sagen müssen.« Er stieg aus dem Bett und trat ans Fenster. Während er den Vorhang ein wenig zur Seite schob, fragte er: »Und du bist ganz sicher, dass er nach Williams Lake zurückgefahren ist?«
    »Sonst wäre er bestimmt nicht umgekehrt. Maggies Söhne sagen uns sofort Bescheid, falls er wieder auftaucht. Heute Nacht sind wir sicher, aber …« Sie rutschte auf den Bettrand. »… Aber irgendwann wird er herausbekommen, wo wir wohnen, und dann kommt er wieder und …« Sie seufzte. »Ich fürchte, wir müssen hier weg. So leichtsinnig wie letztes Mal ist er bestimmt nicht mehr. Wahrscheinlich hat er ein halbes Dutzend Leute bestochen, damit sie vor Gericht gegen mich aussagen. Ich lande im Gefängnis, wenn er mich erwischt.«
    Alex ließ den Vorhang los. »Und wo willst du hin? Nach China?«
    »In drei Tagen legt der Dampfer nach Alaska an. Dort soll es ähnlich aussehen wie hier, nur im Winter wäre es ein bisschen kälter. Auf die Idee, dass wir uns so weit nach Norden absetzen, kommt Whittler bestimmt nicht. Wir könnten die Hunde verkaufen, außer Smoky natürlich, und verschwinden.«
    »Du hast dir alles schon genau überlegt, nicht wahr?«
    »Ich habe Angst, Alex. Wenn sich Whittler mit seinem Vater versöhnt hat, haben wir keine Chance. Du weißt doch, wie er ist. Er ist besessen von der Idee, sich an mir zu rächen, und jeden, der sich in meiner Nähe aufhält, will er ebenfalls vernichten. Er ist verrückt, Alex. Ein verwöhnter Bursche, dessen Familie so viel Geld hatte, dass sie jeden fertigmachen kann, der sich ihnen in den Weg stellt. Du hast doch gesehen, was beim Eisenbahnbau passiert ist. Wer nicht an die Canadian Pacific verkaufen wollte, wurde vertrieben. Mich … uns werden sie einsperren.«
    »Du hast recht«, erwiderte Alex nach langem Überlegen, »mit einem Burschen wie ihm ist nicht zu spaßen. Mag sein, dass er morgen oder übermorgen noch nicht erfährt, wo wir sind, aber irgendwann wird einer den Mund aufmachen, und dann ist es vielleicht zu spät. Am besten fahren wir gleich nach Hause. Wir bleiben bis übermorgen in der Hütte und kreuzen erst kurz vor der Abfahrt des Schiffes hier auf. Solange niemand ahnt, dass wir an Bord gehen wollen, kann er Whittler auch nichts verraten.« Er schien erst jetzt zu bemerken, dass er vollkommen nackt im Zimmer stand, und griff rasch nach seiner Unterhose. Für einen Mann, der in der Wildnis aufgewachsen war, benahm er sich ungewöhnlich schüchtern. »Die Hunde geben wir Mary Redfeather, die wollte sich sowieso ein neues Gespann zulegen.«
    Clarissa stand auf und zog sich an. Maggie hatte den Beutel mit ihrer Alltagskleidung ins Hotel gebracht und einen Zettel dazu gelegt: »Die Hunde und den Schlitten lasse ich bei Mary. Du hast morgen früh sowieso keine Zeit zum Füttern.« Sie seufzte bedrückt, als sie die Zeilen las.
    In ihrer langen Hose und der Felljacke fühlte sie sich schon wesentlich wohler, nicht so beengt wie in dem eng anliegenden Brautkleid, und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr auch Alex in seiner Winterkleidung viel besser als in seinem dunklen Anzug und der albernen Krawatte. Er trug seine Baumwollhosen und den Anorak aus Karibufell, den er vor vielen Jahren von einem Indianer geschenkt bekommen hatte. Oder war es eine Indianerin gewesen? So genau hatte er ihr das nie verraten, und sie hatte niemals nachgefragt. Über den Kopf und seine widerspenstigen Haare stülpte er eine Pelzmütze mit

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