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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Schlitten mit der rechten Kufe in einer Wurzel hängen und kippte nach vorn. Clarissa wurde von der Ladefläche geschleudert und landete mitsamt den Decken, in die sie sich gewickelt hatte, im tiefen Schnee abseits des Trails. Alex hatte weniger Glück, als er versuchte, den Schlitten festzuhalten, zu spät losließ, mit voller Wucht gegen einen Baum geschleudert wurde und benommen zu Boden fiel. Der Schlitten wirbelte durch die Luft, fiel in den Schnee zurück und blieb zwischen den Bäumen abseits des Trails hängen. Die Hunde liefen wie gegen eine Wand, zerrten eine Weile jaulend an ihren Leinen und gaben erschöpft auf. Smoky blieb mit blutiger Schnauze liegen.
    »Alex!«, rief Clarissa verzweifelt.

4
    Außer ein paar leichten Prellungen hatte Clarissa nichts abbekommen. Sie schob die Decken beiseite und richtete sich auf, wartete ungeduldig, bis der leichte Schwindel verflogen war, und stapfte durch den verharschten Schnee zu Alex, der halb bewusstlos auf dem Boden lag und sie aus leeren Augen anstarrte. »Clarissa«, brachte er hervor, doch als er noch etwas sagen wollte, versagte seine Stimme, und es kam nur ein heiserer Laut über seine Lippen.
    »Alex!«, rief sie wieder und ging neben ihm in die Knie. Entsetzt stellte sie fest, dass er aus einer klaffenden Platzwunde an der Stirn und aus der Nase blutete und das Bewusstsein verloren hatte. Sein Atem ging röchelnd. »Halte durch, Alex! Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Ein paar Schrammen und eine Gehirnerschütterung, weiter nichts. Sobald ich dich verbunden habe, geht’s dir wieder besser. Alex?« Sie merkte, dass er kaum noch Luft bekam, und drehte ihn auf die Seite. Jetzt atmete er ruhiger. »Ich bin gleich zurück, Alex.«
    Sie rannte zum Schlitten und kramte das Verbandszeug aus dem Vorratsbeutel. Ein Glück, dass sich der Schlitten verkeilt hatte, und die Hunde nicht durchgegangen waren. »Gleich kümmere ich mich um euch!«, rief sie den Huskys zu. Besonders Smoky hatte einiges abbekommen. Er lag mit blutiger Schnauze im Schnee und jaulte erbärmlich. »Ich bin gleich bei dir, Smoky!«
    Sie hastete zu Alex zurück und wischte ihm mit einem Fetzen, den sie von einer Mullbinde gerissen hatte, das Blut vom Gesicht. Die blutige Nase und die Schrammen auf seiner Wange reinigte sie mit etwas sauberem Schnee. Beim Anblick des frischen Blutes, das aus seiner Platzwunde quoll, packte sie die Angst. Irgendwie musste sie den Blutfluss stoppen. Sie faltete ein Stück Mull zu einem kleinen Kissen zusammen, drückte es fest auf die offene Wunde und verklebte es mit mehreren Pflastern. Auch jetzt sickerte noch Blut aus seiner Stirn. Er brauchte so schnell wie möglich einen Arzt. Eine flüchtige Untersuchung zeigte ihr, dass er sich nichts gebrochen hatte und nirgendwo sonst blutete, aber sie war keine Ärztin und möglicherweise hatte er bei dem schweren Sturz innere Verletzungen erlitten. Sie stöhnte leise.
    »Ich bringe dich zu Doktor Weinbauer nach Port Essington«, sagte sie, obwohl er sie nicht hören konnte. Wie fast alle Einwohner war auch er auf ihrer Feier gewesen. »Er soll dich gründlich untersuchen. Ich weiß, wenn Whittler umkehrt, haben wir kaum eine Chance, und vielleicht verpassen wir sogar das Schiff nach Alaska, aber wenn du irgendwas Ernstes hast, das ich nicht erkennen kann, machen wir uns später Vorwürfe.« Sie breitete die Decken über ihn und strich ihm sanft über die Wange. »Ich muss mich um die Hunde kümmern, Alex. Dauert nicht lange. Zum Glück steckt der Schlitten zwischen zwei Bäumen fest, sonst wären wir jetzt noch schlimmer dran.«
    Sie lief zu den Hunden und versorgte zuerst Smoky. Vorsichtig tupfte sie das Blut von seiner Schnauze. Er hatte durch den Aufprall zwei Zähne verloren und litt wahrscheinlich unter großen Schmerzen. Noch schlimmer war allerdings, dass er sich den linken Vorderlauf verstaucht hatte. Als sie die Stelle nur leicht berührte, zuckte er leise jaulend zusammen. Sie zog rasch ihre Hand zurück. »Ich weiß, das tut weh«, sagte sie zu ihm, »aber das kriegen wir wieder hin. In ein paar Tagen bist du wieder ganz der Alte.«
    Die anderen Hunde waren unverletzt, hatten sich lediglich in den Leinen verheddert und waren noch geschockt von dem plötzlichen Aufprall. Sie tröstete jeden Einzelnen mit ein paar liebevollen Worten und befreite sie von ihren Fesseln. Der junge Charly zitterte heftig und beruhigte sich erst einigermaßen, als sie ihn fest in die Arme nahm und ihm ins Ohr flüsterte:

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