Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
Vom Netzwerk:
größer als der Händler und mit einer großen Axt, die er sich über die Schulter geschlungen hatte. Leshii fand allerdings, dass er recht freundlich lächelte.
    »Ich bleibe gern«, sagte er. »Ich trockne mich am Feuer, und der Händler kann mir Geschichten aus dem Osten erzählen.«
    »Unter Svans Schutz wird es dir gut ergehen«, versprach Fastarr, »aber du wirst feststellen, dass er seine guten Manieren vergisst, wenn es zum Kampf kommt.«
    Leshii lächelte gezwungen. Er hatte es begriffen, er war ein Gefangener.
    Die Männer schwärmten im Wald aus und riefen die Edelfrau und den Hund. Schließlich verloren sich die Stimmen hinter dem Hügel.
    Er setzte sich, starrte ins Feuer und versuchte, sich mit dem Hünen zu unterhalten. Währenddessen fragte er sich, wie er am besten die Nacht überleben konnte, ohne die Waren und die Edelfrau zu verlieren. Er musste diesen Mann zu seinem Verbündeten machen. Svan gab nicht viel über sich preis, also erzählte Leshii ihm Geschichten aus dem Osten, aus den Städten Ladoga und Nowgorod, wo die Nordmänner teils mit Waffengewalt und teils einvernehmlich über die Eingeborenen herrschten. Die Stämme hatten sich nicht auf einen eigenen Herrscher einigen können und die Nordmänner zu Hilfe gerufen, oder die Waräger, wie sie dort genannt wurden, um das Land zu regieren. Prinz Helgi, der Anführer der Waräger, stammte angeblich von Odin selbst ab und besaß prophetische Kräfte und womöglich noch andere magische Fähigkeiten.
    »Wie kommt es denn, dass die Raben dich beschützen? Du scheinst ein ganz umgänglicher Kerl zu sein«, wollte Svan wissen. »Warum lässt du dich mit Kannibalen und Verrückten ein?«
    Leshii, dem kaum eine menschliche Schwäche entging, bemerkte den kurzen Blick, den Svan ihm zuwarf, während er die Frage stellte. Er hatte Angst vor den Raben, wer sie auch waren.
    »Manchmal kann man nicht wählen, sondern wird gewählt«, erwiderte Leshii.
    »Gut gesprochen«, stimmte Svan zu. »Dann haben sie dir ihre Gesellschaft aufgezwungen?«
    »Das wundert mich nicht«, erklärte Svan. »Dieser Hugin ist ein übler Kerl, das muss man ihm lassen, was er auch sonst sein mag. Aber seine Schwester ist so verrückt wie der Mond. Wie heißt sie noch gleich, mein Freund? Hilf mir auf die Sprünge.«
    Svan, so dachte der Händler bei sich, war keineswegs so dumm, wie er aussah. Er hatte in Leshii eine Unsicherheit bemerkt, was die Raben anging, und wollte nachbohren. Glücklicherweise war der Händler weit herumgekommen und jederzeit bereit gewesen, sich alle möglichen Geschichten anzuhören. Odins Raben hießen, wenn er sich recht erinnerte, Hugin und …
    »Munin«, sagte er.
    »Ah, richtig. Nun ja, sie sind leider nicht sehr gesprächig.«
    »Sie sind verschlossener als der Junge da.« Leshii blickte zu der Edelfrau.
    »Sitzt er immer mit verschränkten Armen herum?«
    »So ist es bei seinem Volk üblich.«
    »Die sollten lieber die Hände auf die Waffen legen, wenn sie nicht als Sklaven enden wollen«, erklärte Svan.
    Leshii deutete grinsend auf den Berserker, als wollte er sagen: »Das war eine kluge Bemerkung!« Svan schien ausgesprochen selbstzufrieden.
    Zwischen den Bäumen regte sich etwas. Leshii dachte an den Wolfsmann und wusste nicht, ob dessen Rückkehr seine Rettung oder sein Untergang wäre. Konnte Chakhlyk so viele Krieger besiegen? Doch es war nur der Hund, der das Interesse an der Jagd verloren hatte und an den Ort seiner letzten Mahlzeit zurückkehrte.
    »Seid ihr Dänen?«, fragte Leshii.
    »So nennt ihr uns, aber wir sind Horda aus dem Land im Norden und im Westen der dänischen Königreiche«, erklärte Svan. »Wir sind bei Überfällen als Gefährten auf einem Langschiff gefahren. Insgesamt sind wir zwölf.«
    »Ist das nicht eine magische Zahl für einen Berserkerklan?«
    »Ich glaube schon.«
    »Seid ihr Berserker?« Leshii fürchtete die Berserker und hatte ihr Auftauchen in Ladoga immer beunruhigend gefunden. Sie berauschten sich mit Pilzen und Kräutern, ehe sie in die Schlacht zogen, und waren unempfindlich gegenüber Wunden, die einen normalen Mann getötet hätten. Angeblich hörten sie niemals zu kämpfen auf, da sie ihr ganzes Leben als Kampf betrachteten. Es war eine Sache, fand Leshii, schlechte Laune zu haben, und eine ganz andere, diese auch noch zu kultivieren.
    »Wir sind als die Berserker von Gottes Hammer bekannt, was im Grunde bedeutet, dass wir keine sind. Heutzutage nennt man jeden grimmigen Krieger einen Berserker,

Weitere Kostenlose Bücher