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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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hervor.
    Der Leibwächter stieg auf und half dem alten Mann, hinter ihm aufzusitzen. Langsam ritten sie weiter. Das Pferd war offenbar nicht bereit, mit dem zusätzlichen Gewicht des Händlers schneller als im Schritt zu laufen.
    Unter der schmalen Mondsichel stiegen sie den Hügel hinauf und drangen in den dunklen Wald ein. Leshii machte sich verzweifelte Hoffnungen. Zuerst hoffte er, sie würden dem Raben begegnen. Er hatte keine Ahnung, inwiefern ihm das helfen sollte, wusste aber immerhin, dass es Siegfried Schwierigkeiten bereiten würde. Zwar hatte er beschlossen, den König zu der Edelfrau zu führen, doch er stellte sich vor, sie werde die Krieger beizeiten kommen sehen und fliehen, was hoffentlich erneut für eine Ablenkung sorgte. Leshii zählte die Hoffnungen nach. Es waren drei. Zweimal vielleicht gesagt, das ist so gut wie gar nichts, hatte seine Mutter immer erklärt. Was nun? Als Letztes konnte er nur noch hoffen, dass der Beichtvater seinen Gott zu Hilfe rief.
    Zwischen den Bäumen war es stockfinster, und sie kamen nur noch langsam voran. Rechts von ihnen ertönte ein Schrei. Es klang nicht natürlich, eher wie das Kratzen von Stahl auf Stein.
    »Was war das?«, wollte Siegfried von einem Leibwächter wissen.
    »Es könnte alles Mögliche sein, Herr. Ich würde sagen, einer unserer Männer mit einer Frau, die sich nicht fügen will.«
    »Der Klang gefällt mir nicht«, erklärte Siegfried. »Wir wollen nachschauen.« Er wendete sein Pferd und ritt in die Richtung des Geräuschs.
    Hinter ihnen, tiefer im Wald, ertönte ein zweiter Schrei, ebenso unnatürlich wie der erste. Dann ein dritter, jetzt vor ihnen.
    »Müssen wir die Edelfrau in jener Richtung suchen, Händler?« Siegfried deutete nach vorn.
    »Ja, edler Herr.«
    Leshii wusste nur, dass dort eine mögliche Verzögerung auf sie wartete, und deshalb befand sich die Edelfrau genau dort.
    »Weiter. Die Schreie klingen nach dem Raben. Wir dürfen sie ihm nicht überlassen.« Siegfried spornte sein Pferd an, verließ den Weg und drang in das dichte Gras und die Brombeerranken ein.
    Das Licht zwischen den Bäumen erzeugte beinahe eine Unterwasserlandschaft. Mondlicht besprenkelte die Blätter und verwandelte den Waldboden in einen schimmernden Meeresgrund. Auf einmal gab es einen dumpfen Knall. Eine Wurfaxt hatte den Reiter rechts neben Leshii an der Schulter getroffen, prallte von der Brünne ab, wurde ins Gesicht abgelenkt und zerschmetterte dem Mann die Zähne. Fünf weitere Wurfäxte folgten. Eine traf ein Pferd am Hals. Das Tier begann einen irren, kreischenden, wirbelnden Tanz und rammte seine Gefährten. Saerda stürzte aus dem Sattel, sein Pferd ging durch und verschwand zwischen den Bäumen.
    »Franken! Es sind die Franken!«, rief Siegfried.
    Der Leibwächter, der vor Leshii saß, trieb sein Reittier an und stieß die Ellenbogen nach hinten, um sich von dem Mitreisenden zu befreien. Leshii stürzte schwer. Unterdessen sprang Siegfried vom Pferd und stürmte mit erhobenem Schwert laut heulend ins Unterholz. Drei seiner Männer folgten seinem Beispiel, saßen ab und nahmen den Kampf auf. Ein anderer, der es gleich mit zwei Angreifern zu tun hatte, versuchte, seine Gegner mit dem Speer zu pfählen. Er war jedoch nicht daran gewöhnt, auf dem Pferderücken zu kämpfen, warf schließlich den Speer nach einem Gegner und sprang ab, um zu Fuß die Streitaxt zu führen.
    Im Mondlicht schimmerte etwas auf dem Boden. Es war eine Franziska, eine fränkische Wurfaxt. Leshii hob sie auf und rannte blindlings los. Er war erschöpft, doch die Furcht trieb ihn an. Er stieg den bewaldeten Hügel hinauf und entfernte sich damit von Paris, überquerte einen kleinen Bach und stolperte weiter durch die Dunkelheit. Unerbittlich trieb er sich an. Viel Zeit hatte er nicht. Er hatte die Franken aus der Nähe betrachtet. Es waren nicht viele, die zudem nur leichte Rüstungen trugen, einer hatte lediglich eine Waffe geführt, die kaum größer gewesen war als ein großes Messer. Gegen Siegfrieds Männer konnten sie nicht viel ausrichten. Sie hatten aus dem Hinterhalt angegriffen und die Gegner überrascht, aber damit war es jetzt vorbei. Der König würde sie bald aufreiben.
    Was nun? Bisher war ihm kein neuer Plan eingefallen, also hielt er sich weiter an den alten. Wenn er die Edelfrau fand, konnte er sie wenigstens zu seinem Vorteil einsetzen.
    Unwillkürlich lachte er, als er so durch den Wald brach. Hatte er sich nicht ausgemalt, wie bequem dieser Auftrag werden

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