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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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sollte? Wenigstens war er bislang dem Tod entronnen. Er murmelte ein Dankgebet an Perun, den Donnergott seines Volks, und kämpfte sich weiter.
    Irgendwo hinter ihm, weit entfernt und irgendwie doch nahe, ertönte wieder ein schrecklicher Schrei. Vorhin war es eine Frauenstimme, dachte Leshii. Diese gehört eindeutig einem Mann.
    Er erreichte den Waldrand auf dem Hügelkamm und blickte zur Seine hinunter, die wie ein metallenes Band im Mondlicht lag. Bis zum Ufer hatte er ein gutes Stück freies Gelände vor sich, auf dem er leicht zu erkennen wäre. Sobald er jedoch ein paar hundert Schritte gelaufen war, konnte man ihn von irgendeinem betrunkenen Nordmann oder einem rachsüchtigen Franken, der in der Nacht herumschlich, nicht mehr unterscheiden. Klammere dich nur an diese Hoffnung. Er blickte zum Mond hinauf und wünschte sich zum ersten Mal im Leben eine dichte Wolkendecke herbei.
    Dann sah er sie weit unter sich. Zwei Gestalten, die Speere oder Stäbe besaßen, hinter ihnen führte eine kleinere Person ein krummbeiniges Maultier, das einen großen Packen trug. Er erkannte das Tier am Gang. Es gehörte ihm, und deshalb bestanden gute Aussichten, dass die Edelfrau bei ihm war.
    Rechts von ihm ertönte ein Geräusch. Siegfried hatte sein Pferd geholt und verließ den Wald. Das Tier schüttelte sich und stampfte, um die Blätter und Ranken loszuwerden. Leshii drückte sich flach auf den Boden, als der König das Pferd am Waldrand hin und her laufen ließ. Weiter oben tauchte ein zweiter Reiter auf, hielt jedoch, offenbar unbemerkt von Siegfried, inne, und beobachtete den Herrscher. Schließlich stieß Siegfried einen Schrei aus und galoppierte den Hügel hinunter. Leshii stand auf und achtete darauf, dass sich ein Baumstamm zwischen ihm und dem wachsamen Reiter befand. Wer ist das? , fragte er sich. Unterdessen hatten die Leute mit dem Maultier Siegfried bemerkt und drehten sich um. Die beiden größeren Gestalten richteten die Speere aus und stellten sich dem König, während die dritte mit dem Maultier weiter bergab eilte.
    Dann hörte Leshii wieder den Schrei. Dieses Mal schien er sehr nahe zu sein.

18
    Königliches Blut
    A elis hörte es hinter sich krachen, wagte aber nicht, sich umzudrehen und sich zu vergewissern, wie sich die Mönche gegen Siegfried schlugen. Allerdings wusste sie, dass es schlimm verlaufen würde. Der Wikingerkönig war anscheinend aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihr Bruder Odo und seit frühester Kindheit im Kriegshandwerk ausgebildet. Die beiden Mönche waren hingegen kaum mehr als bewaffnete Schreiber, die sich eher mit Tinte und Feder als mit Speeren auskannten. Sie konnten sich wohl kaum gegen ihn behaupten.
    Sie eilte den Hügel hinunter. Vor ihr lag eine breite, von Schafen kurz gefressene Wiese. Nirgends gab es ein Versteck. Ihre einzige Hoffnung waren die kleinen Gehöfte weiter unten. Die Kampfgeräusche hörten auf, doch sie hastete weiter, das Maultier hinter sich an der Leine. Gut möglich, dass der Beichtvater bereits tot war. Er hatte sich nicht mehr gerührt und keinen Laut von sich gegeben, seit sie ihn auf das Maultier gebunden hatten. Zwar hatte sie regelmäßig nach ihm gesehen, doch es war nicht zu erkennen, ob er überhaupt noch atmete.
    Hinunter, immer hinunter ging es zu der Gruppe von Häusern inmitten der winzigen Felder. Hinter sich hörte sie ein Pferd, das sich im Trab näherte. Siegfried sah keinen Grund, das Tier durch einen Galopp zu erschöpfen. Er hatte sein Ziel im Auge und musste sich nicht beeilen. Sie packte das Messer, das sie dem Mönch entrissen hatte. Keinesfalls wollte sie sich von Siegfried kampflos fangen lassen, doch ihre Hand zitterte. Der König hatte gerade zwei junge Männer besiegt, die mit Speeren bewaffnet gewesen waren. Welche Aussichten hatte sie gegen ihn? So gut wie keine, aber sie wollte es wenigstens versuchen.
    Das Pferd näherte sich, doch sie drehte sich nicht um und zog unbeirrt das Maultier durch das Mondlicht.
    Siegfried rief etwas in seiner eigenen Sprache, die Worte klangen grob. Vermutlich hatte er im Kampf einige Männer verloren. Das wäre jedenfalls der erste Gedanke ihres Bruders gewesen.
    »Halt«, sagte er in schwerfälligem Romanisch. »Halt an oder stirb.« Sie ging weiter und hielt das Messer an ihrer Hüfte bereit. Die Hufschläge folgten ihr, dann lief das Pferd neben ihr, und der Reiter drängte sie ab.
    »Der Heilige ist tot«, sagte Siegfried. »Halt an, und ich überzeuge meine Männer, einige deiner

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