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Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Titel: Cleverly, Barbara - Die List des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schnell hintereinander. »Und jetzt holen wir besser den Arzt. Er soll sich Ihren Arm ansehen. In der Zwischenzeit lege ich Ihnen das hier an.« Er zog ein großes Taschentuch heraus. »Kann nicht zulassen, dass Sie alles so dramatisch vollbluten.«
    »Was zur Hölle geht hier vor sich?« Plötzlich und lautlos stand Colin neben ihnen, das Gewehr über dem Arm. »Oh nein! Guter Gott!« Er konnte die Szene, die sich vor ihm ausbreitete, sofort lesen und brauchte keine Erklärung von Joe oder Edgar. »Zwei davon! Wie konnte ich das nur übersehen? Ich bin ein verdammter Narr! Joe, geht es Ihnen gut?«
    Joe beruhigte ihn. »Die Tigerin hat genau das getan, was Sie vorhergesehen hatten, Colin, wie aufs Stichwort. Aber wo zur Hölle ist der andere hergekommen? Er war direkt hinter mir!«
    Colin schüttelte bedächtig den Kopf. »Ihr Nach-wuchs? Höchstwahrscheinlich ihr Junges. Voll erwachsen, wie Sie sicher bemerkt haben dürften. Sie müssen als Team gejagt haben .« Sein Gesicht verzog sich vor Wut und Bedauern. »Wenn ich nur mehr Zeit gehabt hätte, um das Terrain zu sondieren, dann wären mir die unterschiedlichen Spuren aufgefallen. Das hätte beinahe eine Katastrophe gegeben.«
    »Es erklärt auch, warum so viele Dorfbewohner ihr Leben lassen mussten«, meinte Edgar pragmatisch. »Es mussten zwei davon satt werden!«
    Eine Gruppe Dorfbewohner - Treiber, aus den Stöcken und Trommeln zu schließen, die sie immer noch in der Hand hielten - näherte sich vorsichtig, dann weniger vorsichtig, als sie sahen, dass die beiden Tiere reglos am Boden lagen. Sie jubelten Colin zu und schlugen ihre Stöcke triumphierend aneinander. Einer näherte sich der Tigerin und überschüttete das tote Tier mit Beschimpfungen.
    »>Dieser vermaledeite Teufelstiger<«, übersetzte Edgar grinsend. »Ich gebe Ihnen nur die grobe Zusammenfassung . Sie sind froh, dass der Tiger tot ist. Er zählt gerade all seine Freunde und Verwandte auf, die getötet wurden . eine ziemlich lange Liste.« Edgar drehte sich zu dem Jäger um, der die Feierstimmung immer noch nicht teilen konnte. »Kommen Sie, Colin, Kopf hoch! Alles ist gut. Wir haben zwei tote Menschenfresser. Es ist für alle ein doppelter Triumph.«
    Langsam erlaubte sich Colin ein Lächeln, dann sah er die Erleichterung bei Edgar und Joe und die Freu-de der Treiber, und sein Lächeln wurde breiter.
    Als der Lärm abebbte, grinsten sich alle zufrieden über die Kadaver der Tiere hinweg an. Sie grinsten immer noch, als einen Augenblick später eine Trillerpfeife östlich von ihnen durchdringend gepfiffen wurde. Es pfiff immer und immer wieder.
Kapitel 21
    Sie rannten, blind vor Schweiß, ihre Lungen protestierten in der Hitze, immer weiter durch das Buschwerk, angetrieben von der Panik im Trillern der Pfeife.
    Es führte sie zu Bahadurs Baum.
    Starr vor Angst ließ Shubhada die Pfeife fallen, als die Männer durch das Gestrüpp brachen, und wies mit zitterndem Finger in das Dickicht, das ihren Baum von dem zur Linken trennte, dem von Claude Vyvyan. Joe sah nach oben.
    »Wo ist Bahadur? Euer Hoheit, wo ist Bahadur?«
    Sie wies erneut mit dem Finger und rief mit schriller Stimme: »Ich weiß es nicht! Er kletterte hinunter, um . um dem Ruf der Natur zu folgen . kurz bevor das Signalhorn ertönte. Ich sagte, er solle es nicht tun . es seien nur die Nerven . aber er bestand darauf. Dann fingen die Trommeln an, und er war noch nicht zurückgekommen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich blieb auf dem Machan und versuchte, den Nullah und den Wildwechsel abzusichern. Ich wollte nicht pfeifen, weil das die Tigerin auf uns aufmerksam gemacht hätte.«
    Colin nickte zustimmend, aber er war grau vor Angst.
    »Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen. Und Bahadur ist immer noch da draußen! Er muss die Entwarnung gehört haben, aber er kam nicht heraus, also blies ich in meine Pfeife. Vyvyan kam kurz vor Ihnen hier an, und er lief ins Dickicht. Er ist auch nicht wieder herausgekommen!« Ihre Stimme schraubte sich immer höher. »Worauf warten Sie noch? Ziehen Sie los, und helfen Sie ihm!«
    Edgar hielt ihre Leiter fest. Sie kletterte herunter und wollte in das Unterholz springen. Edgar versperrte ihr den Weg.
    »Hilfe! Colin! Hier drüben!«, hörte man Claudes Stimme von fern rufen.
    Widerwillig kämpften sie sich hintereinander über die platt getretene Furt im Gras zum Herzen des Dickichts vor. Claudes Gewehr lag verlassen am Wegesrand. Mit bebenden Schultern kniete Claude über einer kleinen Gestalt,

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