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Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Titel: Cleverly, Barbara - Die List des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Todesfälle? Irgendeine Ahnung, wer hinter all dem steckt?«
    »Ja, die habe ich. Ja, ich glaube wirklich, dass ich die habe«, sagte Joe. »Jetzt, da die Beweise vorliegen. Ich brauche nur noch etwas Zeit, um ein paar Dinge zu klären«, endete er unsicher.
    »Ein ziemliches Rätsel, da stimme ich Ihnen zu«, sagte Sir George. »Aber hören Sie, ich glaube, ich kann Ihnen wenigstens bei drei waagerecht behilflich sein. Ist Edgar immer noch bei Ihnen?«
    »Ja, er ist hier.«
    »Gut. Er ist genau der Mann, den Sie jetzt brauchen. Geben Sie ihn mir kurz.«
    Joe reichte Edgar den Hörer, konnte aber jedes Wort von Sir Georges Befehlen verstehen, bevor dieser einhängte.
    »Edgar, wissen Sie, wie Sie zum Silah Khana kommen?«
    »Natürlich, Sir George.«
    »Dann führen Sie den jungen Sandilands unverzüglich hin. Sie werden ihm das Baghnakh zeigen. Vielleicht bringt ihn das auf eine Idee.«
    Edgar hängte den Hörer ein. Seine Hand zitterte vor Erregung, sein Gesicht zierte der Ausdruck verblüfften Erstaunens. »Das Baghnakh! Das verdammte Baghnakh! So hat er es also getan!«
    Mit dem aufreizenden Verhalten eines Verschwörers, der fest entschlossen ist, das Geheimnis bis zum letzten, dramatischen Augenblick zu bewahren, wollte Edgar kein Wort weiter sagen, sondern eilte die Flure entlang, bis sie vor einer Tür standen, die Joe wiedererkannte. Die Waffenkammer.
    Sie schlüpften hinein, nachdem sie sich versichert hatten, dass sie von niemand beobachtet wurden. Edgar schaltete das Licht ein. »So, Sandilands, erinnern Sie sich, wie Sie letztens meine Einladung ausschlugen, die Gladiatorenausstellungsstücke zu begutachten? Dieses Mal können Sie sich nicht weigern. Befehl von Sir George.«
    »Hören Sie auf, sich so verdammt geheimnisvoll zu geben, und machen Sie weiter!«, fauchte Joe.
    Edgar trat auf einen Glaskasten zu und hob den Deckel. »Aha. Beide noch drin, wie ich sehe. Wahrscheinlich ist an der Sache nichts dran, aber Sie werden gleich sehen, worauf Sir George hinauswollte. Ganz entsetzliche Dinger! Baghnakhs! Tut mir Leid, aber es gibt dafür keine Übersetzung. Braucht es auch gar nicht. Der Klang des Hindi-Wortes sagt alles, finde ich.«
    Joe sah sich die Zwillingsgegenstände an. Zwei riesige Tigerpfoten waren auf kurzen, dicken Griffen befestigt worden. Joe schauderte. »Wozu zum Teufel sollen die gut sein, Edgar?«
    »Tja, sie sind jedenfalls nicht dafür gedacht, sich den Rücken zu kratzen. Sie sind zum Töten da, wozu sonst? Sie wurden bei den Gladiatorenkämpfen als Waffen eingesetzt. Es gibt einen ziemlich schauderhaften Reisebericht von einem hohen Tier aus dem Westen. Der Mann wohnte als Gast eines Maharadschas einigen Kämpfen zu seiner Unterhaltung bei: Boxkämpfe, Ringkämpfe und so weiter. Als großes Finale tauchten zwei stämmige Kerle auf, bewaffnet mit diesen Dingern. Sie hackten aufeinander ein. Der Gast war von dieser Vorstellung so entsetzt, besonders als ihm ein menschlicher Fleischbrocken mitten ins Gesicht flog, dass er sofort Einhalt gebot.«
    Joe ließ sich von Edgars unsensibler Erzählung nicht täuschen. Er wusste, es überdeckte ein Entsetzen, das er einfach nicht anders in Worte fassen konnte. Joe nahm eine der Waffen aus ihrer Halterung und drehte sie um. Edgar und Joe begutachteten sie aufmerksam. »Guter Gott - die Größe einer Dessertplatte. Aber anscheinend alles so, wie es sein soll«, sagte Joe. »Hat offenbar auch noch alle seine Krallen. Versuchen wir es mit der anderen.«
    »Oha, da fehlt eine Kralle.«
    »Wir müssen die Pfote zum Doktor bringen. Er hat ein Mikroskop auf seinem Zimmer, vielleicht kann er diese Krallen mit der vergleichen, die wir in Bahadur fanden . ja, ich trage sie. Und wer weiß, was für Spuren er noch findet, außer das Baghnakh wurde gründlich gereinigt, und ich würde sagen, dass dafür nicht genug Zeit blieb. Aber wie zur Hölle transportiert man so etwas auf einer Jagd? Und wieder zurück? Ohne dass jemand etwas bemerkt. Diener, die packen und auspacken ...«
    »Genauso, wie wir die Pfote hier herausbringen.« Edgar grinste. »Sehen Sie den Gewehrkoffer dort drüben? Leeren Sie ihn bitte, dann stopfen wir die Klaue hinein. Niemand denkt sich etwas dabei, wenn man an diesem Ort eine Sportausrüstung mit sich herumträgt!«
    Als sie an den Reihen der zeremoniellen Dolche vorüberkamen, deren juwelenbesetzte Griffe funkelten, blieben beide stehen, drehten sich um und sahen genauer hin.
    »Hier gibt es für jeden Geschmack und Zweck das

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