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Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Cleverly, Barbara - Die List des Tigers

Titel: Cleverly, Barbara - Die List des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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fragte sich, ob er jemals die passenden Worte finden würde, um Sir George davon zu überzeugen, dass eine laut erhobene Stimme nicht notwendig war, wenn man dieses moderne Kommunikationsmittel benutzte. Ihm war klar, dass Edgar jedes einzelne Wort verstehen konnte.
    »Da sind Sie ja, mein Junge! Bin froh, dass Sie endlich selbst an den Apparat kommen konnten. Edgar hat schon vor drei Tagen die Telefonzentrale gefunden, sonst würde ich heute noch nicht wissen, dass Prithvi Singh allzu buchstäblich ins Gras gebissen hat.«
    »Tut mir Leid, Sir, ich hatte hier ziemlich viel um die Ohren ...« Joe nahm zu einer Verlegenheitsentschuldigung Zuflucht.
    »Das habe ich bereits gehört. Diese Schachzüge stellen die Spannkraft eines Mannes ganz schön auf die Probe. Zum Glück fand Edgar die Kraft und die Zeit, um mir Bericht zu erstatten.«
    »Bevor wir fortfahren, Sir, sollte ich Ihnen mitteilen, dass Edgar persönlich hier neben mir sitzt.«
    »Tja, das sind ausgesprochen gute Neuigkeiten. Erspart mir einen weiteren Telefonanruf. Ich werde ein wenig lauter sprechen. Also gut, gestern musste ich feststellen, dass die Nachricht von Prithvis Tod für mich ein Problem darstellt. Ein Problem der Etikette.«
    »Der Etikette?« Joe war verblüfft. »Wir haben hier auch Probleme, die sich aus Prithvis Tod ergeben, Sir, aber ich würde nicht behaupten, dass das Protokoll besonders weit oben auf unserer Liste .«
    »Ja, dessen bin ich mir bewusst, und Sie können mir auch gleich alles darüber erzählen. Aber jetzt hören Sie mal zu, Joe. Dienstagabend hat mich der gute Edgar angerufen und mir mitgeteilt, dass der zweite Thronerbe ermordet wurde. Also - ich bin nicht sicher, welcher Tag gerade bei Ihnen da unten ist, aber hier in Simla ist es Freitag - und gestern, während Sie alle unterwegs waren, um Tiger zu jagen, erhielt ich vom Maharadscha ein Sendschreiben. Wurde völlig korrekt durch einen Boten zugestellt. Es war am Tag vor Prithvis Tod versiegelt und auf den Weg geschickt worden. Ein ziemlich außergewöhnliches und - Sie werden mir da sicher zustimmen - bedeutsames Schreiben. Es enthielt die offizielle Vorankündigung von der Eheschließung des zweiten Sohnes seiner Hoheit, Prithvi Singh, mit ... wie heißt das Mädchen gleich wieder?« Papiere raschelten, dann fuhr Sir George fort: ». mit Prinzessin Nirmala, einer der Töchter des Herrschers von Mewar. Vernünftiger Entschluss. Eine Allianz zwischen Ranipur und Mewar wäre natürlich für die Regierung Seiner Majestät höchst interessant. Die Vorankündigung erging selbstredend nur deshalb, damit sie unsere Reaktion auf die anstehende Eheschließung ersehen. Wie ich dem Schreiben entnehme, wurde ein Termin für den nächsten Monat angesetzt. Höflich von ihm, mich das wissen zu lassen . alles überaus korrekt ... Aber Sie erkennen jetzt mein Problem, Joe. Wenn ich darauf antworte, könnte ich den Herrscher vor den Kopf stoßen und beleidigen. Oder soll ich das Schreiben zerreißen und eine Beileidskarte für einen Todesfall senden, von dem ich offiziell noch gar nicht in Kenntnis gesetzt worden bin? Auch das könnte ihn vor den Kopf stoßen und beleidigen. Geben Sie mir einen Rat.«
    »Sir George! Ich hatte ja keine Ahnung! Keiner hat auch nur eine Andeutung fallen lassen, nicht einmal seine erste Frau . « In Joe drehte sich alles angesichts dieser Information.
    »Ah ja, die Fächertänzerin. Ist sie immer noch dort?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Tja, man hätte es nicht sehr viel länger geheim halten können, aber der arme Junge starb, bevor etwas ans Licht kam, und im Interesse der Prinzessin wird man es jetzt auch nicht ausplaudern wollen. Sehr rajputanisch. Die Prinzessin würde nicht wollen, dass ihr Name im gleichen Atemzug mit jemand genannt wird, der nicht länger unter uns weilt -könnte ihre künftigen Aussichten schmälern. Mit etwas Glück konnte man die Einladungskarten stornieren. Wie auch immer, ich halte mich ein oder zwei Tage zurück und warte ab, wie es weitergeht, oder? Würden Sie mir jetzt bitte erzählen, was Sie die ganze Zeit getrieben haben?«
    Erschöpft spulte Joe einen präzisen Bericht der Geschehnisse ab, die sich seit seiner Ankunft in Ra-nipur ereignet hatten. Sir George hörte so still zu, dass Joe sich ein paar Mal versichern musste, ob sie nicht getrennt worden waren. Schließlich erkundigte sich Sir George: »Ist es zu früh, um zu fragen, ob Sie zufällig schon eine Lösung für all diese Geheimnisse haben? Gleich drei

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